datrueffel
Hm mal darauf eingehen:
datrueffel schrieb:4. DU SOLLST KEINEN SCHÖPFERHABEN
Die Theorie Darwins liefert eine schlüssige Erklärung, warum aus Chaos Ordnungwird. Es bedarf keines "Intelligenten Designers", um sich so etwas unwahrscheinliches wieeine Hummel auszudenken. Es bedarf nur vieler Jahrmillionen von Selektion und Mutation.Außerdem: Wer schuf eigentlich den Schöpfer? Die Entstehung von Etwas aus Nichts wareinfach Glück. Vielleicht ist die Chance 1 : 1030072234. Aber es muss passiert sein, dennes gibt uns. Und daran besteht, trotz aller Pariser Philosophen, keinZweifel.
Um genau zu sein liefert Darwins Theorie keine Antwort auf dieFrage woher überhaupt etwas kommt. Evolution beschreibt nur die Entwicklung des Lebens ansich, nicht wieso es Leben gibt oder was dazu geführt hat, dass unser Universum ist wiees ist usw.
Es bedarf keines Schöpfers um zu erklären warum es Lebewesen gibt, wennman voraussetzt, dass man auch noch rausfinden wird, wie sich tote Materie zu"lebendiger" entwickelt hat, stimmt. Aber im Gegenzug ist auch die Tatsache, dass maneine weitere Möglichkeit nennen kann, kein Argument dafür, dass diese weitere Möglichkeitauch der Wahrheit entspricht. Man zeigt damit nur, dass es nicht zwangsläufig MöglichkeitA (Schöpfer) sein muss.
Und die Aussage, dass die Entstehung aus dem Nichts nurGlück war ist natürlich etwas an den Haaren herbei gezogen. Wer soll das schon mitSicherheit sagen können? Zudem ist die Aussage auch logisch falsch, aus "nichts" entstehtnichts, wenn man nichts als das philosophische Nichts betrachtet, also einen Zustand desNicht-Seins. Eine Letzbegründung, sprich ein sein ohne Ursprung, muss es geben, sonstwürde es uns nicht geben. Und hier sind wir direkt beim Anthropischen Prinzip. DieBegründung hier ist ein logischer Zirkel.
Es wird praktisch behauptet: Wir müssendurch Zufall entstanden sein, denn wenn wir nicht zufällig entstanden wären, gäbe es unsnicht.
Dies ist natürlich kein zulässiges Argument. Die Frage von wem Gott nungeschaffen wurde ist natürlich in sofern hinfällig, da man die Frage nach dem "woher"immer stellen kann. Laut dem Münchhausen-Trilemma bleibt uns jedoch nix anderes übrigalso eine Letzbegründung irgendwo dogmatisch festzulegen. Wenn ein Atheist behauptet dasUniversum war schon immer, dann kann ein Gläubiger behaupten Gott war schon immer undbeide könnten ihren Standpunkt ausreichend begründen.
datrueffel schrieb:6. SEI GUT AUCH OHNEGOTT
Ohne Gott ist Alles erlaubt ??? Unsinn, es gibt eine Ethik ohne Glauben. "Wirnehmen zumindest die Möglichkeit an, dass Leute besser und nicht schlechter miteinanderumgehen, wenn sie die Tatsache ihres kurzen und mühseligen Lebens akzeptiert haben"(Hitchens). Gottesgläubige hatten gewiss ihren gerechten Anteil an den Massenmorden,Scheiterhaufen, an seelischen und sexuellen Verkrüppelungen.
Es gibt keine allgemeingültigen Normen jenseits von Kulturen und Zeiten.
Der Mensch ist Schöpfer und Herr derNormen.
Hier würde ich zumindest relativieren.
Zum einen gibt es inder Tat allgemeingültige Normen, die in jeder Kultur vorhanden sind. "Du sollst nichtmorden". Man kann nun behaupten, dass es Kanibalenstämme gibt usw, aber selbst diesemorden nicht die Angehörigen ihres eigenen Stammes. Und die Frage wie genau man Moralüberhaupt begründet, wenn man annimmt, dass sie allein evolutionär und ohne "höheren"Hintergrund entstanden ist, werfe ich einfach mal so in den Raum. Mit diesem Argumentwird praktisch ein Nihilismus postuliert ohne die jeweiligen Konsequenzen (z.B. absolutenEgoismus, das wäre eine Folge wenn man wirklich konsequent ist) wirklichumzusetzen.
Ich glaube nicht, dass es für Otto Normal einen Unterschied macht an waswir glauben. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass eine absolute Überzeugung zu Problemenführt. So wie jemand, der für Gott mordet und sich im Recht sieht, so könnte jemand, deran absolut keine moralischen Werte glaubt den absoluten Egoismus leben und sich um Lebenund Tod der anderen nicht kümmern. Gäbe es einen Grund eine Bank nicht auszurauben, wennman 100% sicher ist, keine negativen Konsequenzen tragen zu müssen? Immerhin dient dasGeld ja dann dem eigenen Wohlbefinden.
Die meisten Leute stellen sich diese Fragennicht, das ist wohl der Grund dafür, dass es dann doch zumindest ausreichend gesittetzugeht, sowohl unter Gläubigen als auch unter Atheisten.
:)