@aishah07aishah07 schrieb:Damals wussten das wohl viele Moslems nicht, denn die Bilder der tanzenden und feiernden Moslems zum Beispiel in arabischen Ländern sind mir immer noch im Gedächtnis.
Das waren Inszenierungen um Stimmung gegen die Palästinenser zu machen. Außerdem ist das schon als:
"Bilder, Berichte, Betroffenheit - Die Medien und die Katastrophe" - Aus einem Beitrag der ARD-Sendung 'Panorama' vom 20. September 2001
In Washington hat seit dem Anschlag fast kein Fernsehjournalist geschlafen: Berichte wie am Fließband und kaum Zeit, sich zu fragen, welche Aufnahmen man lieber nicht zeigen sollte. Oder was in einem selbst vorgeht, wenn man als Reporter die Orte der Katastrophe aufsucht. In Deutschland sitzt unterdessen das ganze Land vor dem Fernseher und sieht die schrecklichen Bilder immer wieder: Wie sich das Flugzeug in das Hochhaus bohrt und explodiert. Oder wie verzweifelte Menschen sich aus den oberen Etagen stürzen. Besonders Kinder bekommen Angst, wenn sie das sehen. Wie sehr kann der Zuschauer überhaupt den Fernsehbildern trauen. Sind die Bilder der jubelnden Palästineser, die schon wenige Stunden nach dem Anschlag um die Welt gingen wahr? Psychologen und Medienwissenschaftler analysieren die Wirkung der Worte und Bilder: Aufnahmen, die sich schon jetzt ins kollektive Gedächtnis gebrannt haben. (...)
Stärker noch als Worte: Bilder. Die Aufnahmen jubelnder Palästinenser flimmerten wenige Stunden nach dem Anschlag weltweit über die Bildschirme. Sie erwecken den Eindruck, die halbe Stadt wäre auf den Beinen, um den Tod Tausender Amerikaner zu feiern. So die grausame Aussage der Bilder zumindest auf den ersten Blick.
Medienwissenschaftler Professor Martin Löffelholz interpretiert: "Diese Bilder von jubelnden Palästinenserkindern, auch von einigen Erwachsenen, zeigen Einzelne, die sich offensichtlich freuen. Ob sie sich über die Anschläge freuen, weiß ich nicht. Ich vermute das, weil es uns so in der Berichterstattung gesagt worden ist, ich weiß es nicht. Der Kontext, der Entstehungskontext ist mir unklar."
Bei genauer Betrachtung des vollständigen, nicht gesendeten Bildmaterials fällt auf, dass es auf der Straße drumherum ruhig ist. Nur vor der Kamera eine Gruppe aufgekratzter Kinder. Die Frau, die mit ihrem Freudentaumel in Erinnerung bleibt, geht kurz darauf ungerührt weiter. Auffällig ein Mann in einem weißen T-Shirt. Er stachelt die Kinder an, und er holt immer wieder neue Leute ran.
Die Frau, die gerade gegangen ist, sagt heute, man habe ihr Kuchen versprochen, wenn sie sich vor der Kamera freut. Sie selbst sei entsetzt gewesen, als sie die Bilder im Fernsehen sah. Niemals habe sie sich über den Anschlag auf die USA gefreut. Wahrheit? Inszenierung?
Vom Drehort in Jerusalem hatte eine Bildagentur das Material nach London überspielt, zur Zentrale. Von hier aus wird es zu Fernsehsendern in der ganzen Welt verteilt - unter dem Titel: Palästinenser feiern in Jerusalem.
Per Satellit kommen die jubelnden Palästinenser auch nach Deutschland. Hier laufen Bilder aus aller Welt auf, Bilder, die starke Gefühle hervorrufen, aber nicht unbedingt Abbild der Wirklichkeit sind.
"In Krisen und Kriegssituationen", so Medienwissenschaftler Löffelholz, "ist eine gehörige Portion Distanz auch des Zuschauers, auch des Lesers zu dem, was von Journalisten verbreitet wird, notwendig. Das hat damit zu tun, dass auch Journalisten Fehler machen, dass auch Journalisten dem Informationsmanagement von Politik und Militär aufsitzen."
Quelle:
http://www.ndrtv.de/panorama/archiv/20010920/medien.html (Archiv-Version vom 02.02.2003)aishah07 schrieb:Heute hat sich auch in der muslimischen Welt schon viel geändert im Denken. Heute trauen sich auch Muslime ihren Koran mit anderen Augen anzusehen, den Inhalt kritisch zu durchleuchten und Abstand zu nehmen von gewaltverherrlichenden Suren.
Das ist so ein typischer Satz, um die Muslime so darzustellen als wären sie seit jeher gewaltbereit.