@Cricetus Cricetus schrieb:Hast du denn irgendwelche Argumente pro Jesus kommt aus Qumram?
Ich finde keinen Beleg dafür, das er nie dort gewesen ist. Also schließe ich nicht aus das er in Qumram gewesen sein könnte.
Worum ging es Jesus von Nazareth? Er versuchte, das damalige Volk Israel zu sammeln (z. B. Matthäus 23, 37b) und im Einklang mit den Geboten Gottes zunächst innerlich und dann auch äußerlich zu einen. "Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen", hat er mehrfach gesagt, und er wollte das Friedensreich aufbauen, das schon von den jüdischen Propheten vorhergesagt wurde. Dieses "Reich" entsteht zuerst im "Inneren" eines jeden Menschen (Lukas 17, 21), der durch das Leben nach den 10 Geboten und der Bergpredigt von Jesus friedfertig geworden ist und seinem Nächsten dient. Und es nimmt mit der Zeit dann auch im Äußeren Gestalt an (siehe z. B. Matthäus 13, 31-32). Was haben nun aber Qumran und die Essener damit zu tun?
Eine Verbindung von Johannes dem Täufer sowohl zu Jesus als auch zu Qumran gilt als sehr wahrscheinlich. Und weiter: Die Menschen von Qumran wollten bewusst das "Volk David" sein. Die Vision eines erneuerten Volkes war also bei ihnen zentral - wie zuvor schon bei den großen jüdischen Propheten und später in der Jesusbewegung. Die Qumraner verstanden sich als eine Art "Stoßtrupp" für das Friedensreich des kommenden Messias. Und ähnliches gilt auch für die Essener, wie Flavius Josephus sie beschrieb: Liebe, asketischer Lebensstil, eher strenge Ethik, Gütergemeinschaft, Friedfertigkeit, gemeinsames Mahl und vieles mehr waren Vorboten für eine neue kommende Friedenszeit.
Nach der in Qumran gefundenen Gemeindeordnung (1QSa) glaubte man jedoch, dass der kommende Messias sich dem amtierenden Hohenpriester unterordnen würde und beide gemeinsam wirken würden. Doch für Jesus waren die Priester und Schriftgelehrten eine "Schlangenbrut" (Matthäus 23, 33), welche die Menschen daran hindern, das Reich Gottes zu finden. Und auch für die Essener ist eine derartige Hochschätzung des Hohenpriesters schwer vorstellbar - ein deutliches Indiz, dass es sich bei der Gemeinschaft um Qumran um eine eigenständige Gruppierung handelt, die man z. B. Qumraner nennen könnte.
Sie folgten nicht nach
Jesus von Nazareth entlarvte die Heuchelei des Amtspriestertums, und deren Vertreter waren in keiner Weise einsichtig und sie sperrten sich gegen seine Botschaft und sahen in ihr zurecht eine Bedrohung ihrer Ego-Macht - so wie sich in den vergangenen Jahrhunderten die Priester immer gegen die Gottespropheten (Jesaja, Jeremia, Hosea, Amos, Ezechiel, Daniel und viele mehr) gestellt hatten, so dass der urchristliche Diakon Stephanus ausrufen konnte: "Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?" (Apostelgeschichte 7, 52). Wenige Augenblicke später wurde Stephanus von den Priestern und ihren Schergen ermordet.
Der heilige Stephanus mit den Attributen Märtyrerpalme und Steinen.
Stephanus (* ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.) ist im Neuen Testament ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde. Er gilt als erster christlicher Märtyrer. Sein Name deutet auf eine hellenistische Herkunft hin. Seit 560 n. Chr. sind seine Gebeine angeblich in der Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom neben denen des römischen Archidiakons Laurentius bestattet.
Auch wenn er erst nach Christus in Erscheinung tritt, weißt das dennoch auf hellinistischen Einfluß im Judentum und dem noch jungen Christentum hin.
Wikipedia: StephanusUnd...... Stephanus war wahrscheinlich griechischer Abstammung. Was besagt das jetzt ? Das Jesus Christus wahrscheinlich sehr vielschichtigen und unterschiedlichen kulturellen Kontakt hatte und da willst Du kategorische bestreiten, weil angeblich nicht logisch, das Jesus Christus jemals in Qumram war ?
Ich behaupte nicht, das Jesus Christus aus Qumram stammt, ich bin lediglich der Meinung, das er sowohl mit den Qumramern als auch mit den Essenern Kontakt hatte, denn es handelt sich zudem bei Beiden, den Essenern und den Qumramern um unterschiedliche Gruppierungen.
Vermutlich gab es Wanderungsbewegungen von Qumran und den Essenern zu den Anhängern von Jesus von Nazareth und in die umgekehrte Richtung, wobei letztlich fast alle damaligen Zeitgenossen Jesus die Gefolgschaft versagten. Doch auch unter den schließlich nur noch wenigen Anhängern von Jesus verlief die Entwicklung nicht besonders gut. Es entstanden zwar urchristliche Gemeinden, die jedoch vor allem seit dem Auftreten des Paulus durch Unstimmigkeiten und Zerwürfnisse geschwächt wurden.......
http://www.theologe.de/theologe15.htm