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Gab es Jesus wirklich?

804 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jesus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gab es Jesus wirklich?

18.06.2012 um 10:32
Zitat von KaylaKayla schrieb:Worauf ich hinaus will ist, wenn die Jünger schon nicht verstehen, weil sie nicht können oder nicht wollen, dann sollte man sich vielleicht vor Auslegungen kollektiver oder persönlicher Natur fernhalten und das was Christus sagt, auch nicht immer nur symbolische betrachten.
Andere Erklärung:
Das, was Jesus ist, wird durch den Autor des Mk Evangeliums an den Jüngern verdeutlicht und kann erst im Moment der Kreuzigung erkannt werden. Zum Beispiel ist der Hauptmann am Kreuz der erste nicht-Jünger, der das erkennt ;).
Zitat von KaylaKayla schrieb:Deshalb ist wohl das Markus und Johannesevangelium noch das Glaubwürdigste, wenn es um die christliche und unverfälschte Botschaft geht.
Nee. Am Johannesevangelium sind von allen Evangelien mit Abstand die meisten persönlichen Motive mit eingeflossen. Der Jesus des Johannes hat mit dem historischen Jesus außer der Tatsache, dass er gelebt hat und am Kreuz gestorben ist, nicht viel zu tun.
Das Markusevangelium ist das älteste und wohl auch historischste und wenn man die Quelle Q ( de.wikipedia.org/Zweiquellentheorie ) als vorhanden annimmt, sind die zusätzlichen Aussprüche Jesu bei Mt und Lk ebenfalls einigermaßen historisch.

Ich pesönlich zweifel übrigens auch nicht daran, dass Jesus tatsächlich gelebt und dass bei der Kreuzigung irgendetwas vorgefallen ist, was sich die Jünger nicht erklären konnten.


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18.06.2012 um 10:50
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Ich pesönlich zweifel übrigens auch nicht daran, dass Jesus tatsächlich gelebt und dass bei der Kreuzigung irgendetwas vorgefallen ist, was sich die Jünger nicht erklären konnten.
Und darauf will ich hinaus, wieso konnten sie sich "was" nicht erklären ? Wahrscheinlich deshalb, weil sie ihrem Herrn nicht richtig zugehört haben ?
Da Jesus Christus gelebt hat, daran zweifele ich nicht, ich zweifele nur an vielen Aussagen, welche er angeblich gemacht haben soll und die ihm wahrscheinlich in den Mund gelegt wurden.

Ein interessantes Buch hierzu, welches ich auch gelesen habe, scheint mir nachfolgendes zu sein, da die meisten Aussagen darin gut belegt sind und auch an anderen Stellen nachlesbar sind.

Jesus von Qumran. Sein Leben - neu geschrieben
Barbara Thiering

http://www.amazon.de/Jesus-von-Qumran-Sein-Leben/dp/3579022016

Es gibt auch heftige Kritiken dazu, da muss man aber auch genau hinsehen, aus welcher Zielgruppe diese Kritiken kommen.

Auch hier muss man nicht alles als einzige Wahrheit übernehmen, doch wichtiger dabei ist, das man zu ganz anderen Ansätzen gelangen kann, wenn man will und nicht schon zu festgefahren ist.

Und ich meinte nicht, das Johannes historisch glaubwürdig ist, sondern das er in seiner Loyalität glaubwürdig ist.

Das das Markusevanglium historisch und einigermaßen in der Belegbarkeit genau wie bei Lukas anerkannt ist, ist doch aber auch ein Hinweis darauf, das bei den anderen Evangelien zu viel herum gedeutet wird.


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18.06.2012 um 16:32
@Kayla
Zu dem Buch muss ich dir leider sagen, dass die Qumram Theorie zu Jesus mittlerweile als ziemlich widerlegt angesehen wird, vor allem, weil es praktisch keine inhaltlichen Gemeinsamkeiten gibt.
Zitat von KaylaKayla schrieb:Und ich meinte nicht, das Johannes historisch glaubwürdig ist, sondern das er in seiner Loyalität glaubwürdig ist.
Wie meinst du das?


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18.06.2012 um 20:02
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Zu dem Buch muss ich dir leider sagen, dass die Qumram Theorie zu Jesus mittlerweile als ziemlich widerlegt angesehen wird, vor allem, weil es praktisch keine inhaltlichen Gemeinsamkeiten gibt.
Kannst Du das begründen und wo ist das zu 100% belegt ?
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Wie meinst du das?
Loyal im Hinblick auf das, was Jesus Christus seinen Jüngern mitgeteilt hat, da waren nicht so viele Zweifel. Er soll ja der Jünger gewesen sein, welcher seinem Herrn am Nächsten stand, vielleicht wegen seiner Loyalität und Hinwendung auf die Botschaft selbst.


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18.06.2012 um 20:07
Zitat von KaylaKayla schrieb:Kannst Du das begründen und wo ist das zu 100% belegt ?
Wenn man sich die Texte aus Qumram anguckt, wird man feststellen, dass das Gesetzesverständnis noch strenger ist, als die, die bei den Pharisäern gelehrt wird. Von daher ist es sehr schwer vorstellbar, dass Jesus aus dieser Lehre heraus diese ablehnende Haltung gegenüber dem Gesetz einnimmt auf der einen Seite (z.B. bei Riten) und die sehr strenge Haltung auf der anderen Seite (z.B. im ethischen Bereich).
Erschwerend kommt hinzu, dass eben genau diese Einstellung auch bei anderen Juden im hellenistischen Einflussbreich zu finden ist, wodurch die Annahme nahe liegt, dass er aus einem solchen Gebiet stammt.
Zitat von KaylaKayla schrieb:Loyal im Hinblick auf das, was Jesus Christus seinen Jüngern mitgeteilt hat, da waren nicht so viele Zweifel. Er soll ja der Jünger gewesen sein, welcher seinem Herrn am Nächsten stand, vielleicht wegen seiner Loyalität und Hinwendung auf die Botschaft selbst.
Diese Selbstzuschreibung kann man aber getrost in die Tonne kloppen, weil er inhaltlich einfach viel zu weit von den restlichen Evangelien und Überlieferungen abweicht. Außerdem ist die Datierung sehr schwierig in Einklang zu bringen mit einem Jünger Jesu.


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18.06.2012 um 20:20
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Erschwerend kommt hinzu, dass eben genau diese Einstellung auch bei anderen Juden im hellenistischen Einflussbreich zu finden ist, wodurch die Annahme nahe liegt, dass er aus einem solchen Gebiet stammt.
Jesus Christus war Wanderprediger, also liegt eher die Wahrscheinlichkeit nahe, das er bei seinen Wanderungen hellenistisches Gedankengut teilweise übernommen haben könnte, was auch diese Einstellung anderer Juden erklären würde.
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Diese Selbstzuschreibung kann man aber getrost in die Tonne kloppen, weil er inhaltlich einfach viel zu weit von den restlichen Evangelien und Überlieferungen abweicht. Außerdem ist die Datierung sehr schwierig in Einklang zu bringen mit einem Jünger Jesu.
Ganz so einfach wie du das darstellst ist es nicht. Es bestehen Unklarheiten darüber wer dieser Lieblingsjünger Johannes wirklich war, das ist richtig.

Seit langem wird in der biblischen Exegese über die Identität des Lieblingsjüngers diskutiert. Die Tradition sieht in ihm den Apostel Johannes, der mit den Aposteln Petrus und Jakobus dem Älteren eine besondere Beziehung zu Jesus hatte (Mk 5,37 EU; Mk 9,2 EU; Mk 13,3 EU; Mk 14,33 EU; Mt 26,37 EU; Lk 8,51 EU; Lk 9,28 EU). Da das Johannesevangelium in Joh 21,24 EU den Lieblingsjünger als seinen Verfasser identifiziert, wäre dann der Apostel auch identisch mit dem Evangelisten Johannes. Andere Deutungen sehen im Lieblingsjünger einen der anderen Apostel oder eine symbolische, vom Evangelisten geschaffene Figur, die historisch nicht zu identifizieren sei.

Richard Bauckham bezieht sich auf Berichte von Papias von Hierapolis, Irenäus von Lyon und Polykrates von Ephesus und identifiziert den Lieblingsjünger mit dem Presbyter Johannes von Ephesus, der nach Polykrates ein jüdischer Hohepriester war, womit historisch ein Sohn oder Enkel des jüdischen Hohepriesters Annas gemeint sein könnte.

Rudolf Steiner erkannte im Lieblingsjünger den von Jesus auferweckten Lazarus.[3] Auch einige moderne Exegeten vertreten eine solche Theorie.[4] Walter Simonis vermutet im Lieblingsjünger den Evangelisten Markus.

Wikipedia: Lieblingsjünger#cite note-4

Es geht also um die Schwierigkeit der genauen Zuordnung und nicht darum Johannes zu ignorieren oder in die "Tonne zu kloppen".
Wenn er z.B. der Evangelist Markus war, dann hätten wir damit einen historischen Beleg.


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18.06.2012 um 20:28
Zitat von KaylaKayla schrieb:Jesus Christus war Wanderprediger, also liegt eher die Wahrscheinlichkeit nahe, das er bei seinen Wanderungen hellenistisches Gedankengut teilweise übernommen haben könnte, was auch diese Einstellung anderer Juden erklären würde.
Es erscheint doch irgendwie sinnvoller, ihn dort zu verorten, wo es eine Lehre gibt, die seiner nahesteht, als dort, wo etwas komplett anderes gelehrt wird, oder?
Zitat von KaylaKayla schrieb:Es geht also um die Schwierigkeit der genauen Zuordnung und nicht darum Johannes zu ignorieren oder in die "Tonne zu kloppen".
Also: Es gibt riesige Unterschiede sowohl in der Lehre, als auch in der Chronologie bis hin zum Todestag Jesu zwischen den Synoptikern und Johannes.
Also muss man entweder den einen oder dem anderen glauben.
Die Synoptiker wurden früher geschrieben, habe zwei Quellen, die sich ergänzen und werden durch Paulus bestätigt, während Johannes nur diese Selbstzuschreibung hat.
Von daher spricht im Prinzip nichts dafür, dass Johannes wirklich dieser Jünger ist, sondern einfach nur irgendein Typ, (wenn nicht gar mehrere, Stichwort Johanneische Schule) der sich dann selbst diese Bezeichnung zugeschrieben hat.
Erschwerend kommt da noch hinzu, dass diese Zuschreibung erst in diesem "zweiten" Schluss genannt wird und eigentlich nicht anzunehmen ist, dass die selbe Person zweimal ein Buch beendet.


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18.06.2012 um 21:12
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Es erscheint doch irgendwie sinnvoller, ihn dort zu verorten, wo es eine Lehre gibt, die seiner nahesteht, als dort, wo etwas komplett anderes gelehrt wird, oder?
Nein das muss man nicht, denn er hatte abweichende Ideen zum etablierten, konservativen Judentum, was ihm nicht so einfach zugeflogen sein dürfte. Außerdem war der griechische und auch römische Einfluss zur Zeit von Jesus Christus, auch z.B. auch in Galiläa nicht ungewöhnlich und auch mit ein Grund für die Vielgötterei, welche Jesus Christus ein Dorn im Auge war.
Es ist also durchaus möglich, das er mit der damaligen hellenistischen Philosophie in Berührung gekommen ist.
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Erschwerend kommt da noch hinzu, dass diese Zuschreibung erst in diesem "zweiten" Schluss genannt wird und eigentlich nicht anzunehmen ist, dass die selbe Person zweimal ein Buch beendet.
Nein das kann sie nicht, dennoch ist dieser Lieblingsjünger Johannes bisher nicht eindeutig indentifiziert.


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18.06.2012 um 21:17
Zitat von KaylaKayla schrieb:Es geht also um die Schwierigkeit der genauen Zuordnung und nicht darum Johannes zu ignorieren oder in die "Tonne zu kloppen".
Wenn aber genau diese Ideen schon woanders etabliert und verbreitet waren, wieso sollte man ihn dann nicht dort verorten? Jesus war mit seinen Ideen nicht alleine ;).
Zitat von KaylaKayla schrieb:Außerdem war der griechische und auch römische Einfluss zur Zeit von Jesus Christus, auch z.B. auch in Galiläa nicht ungewöhnlich und auch mit ein Grund für die Vielgötterei, welche Jesus Christus ein Dorn im Auge war.
So weit richtig. Die Gemeine in Qumram hat sich allerdings sehr stark zurückgezogen. Von daher kann man da kaum von römischem Einfluss sprechen :D.
Zitat von KaylaKayla schrieb:Es ist also durchaus möglich, das er mit der damaligen hellenistischen Philosophie in Berührung gekommen ist.
Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass das passiert ist. Und genau das spricht gegen einen Jesus aus Qumram.
Zitat von KaylaKayla schrieb:Nein das kann sie nicht, dennoch ist dieser Lieblingsjünger Johannes bisher nicht eindeutig indentifiziert.
Und das wird er wahrscheinlich auch :D. Die Quellen, die wir haben, sind äußerst dürftig...


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18.06.2012 um 21:27
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass das passiert ist. Und genau das spricht gegen einen Jesus aus Qumram.
Es könnte aber auch ein Sowohl als Auch geben. Ich habe auch woanders gelebt und vertrete nicht mehr die Erlebniswelt der Orte, an welchem ich jeweils gelebt habe, was aber nicht gleichbedeutend damit ist, das ich wegen meiner mittlerweile veränderten Ansässigkeit nicht dort gelebt habe. Andererseits aber sind diese Orte nach wie vor mit prägend, sie sind Erfahrungswerte.

Soll heißen, das Jesus in Qumram war und sich den Essenern zeitweise angeschlossen hatte.


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18.06.2012 um 21:33
@Kayla
Dafür gibt es aber überhaupt keine Belege und es ist sehr unwahrscheinlich.
Es könnte genauso gut auch sein, dass Jesus ein Alien war und uns auf der Erde mitteilen wollte, wie man ein Raumschiff baut.


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18.06.2012 um 21:55
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Dafür gibt es aber überhaupt keine Belege und es ist sehr unwahrscheinlich.
Es könnte genauso gut auch sein, dass Jesus ein Alien war und uns auf der Erde mitteilen wollte, wie man ein Raumschiff baut.
Logischerweise gibt es zu jeder These mindestens eine Antithese, Sinn dessen ist zur Synthese zu gelangen, woran Du anscheinend nicht interessiert bist und lieber von Deiner angenommenen Wahrheit nicht abrücken möchtest. Ich schrieb Eingangs schon das es eine Fülle von Deutungen gibt, welche aber deshalb nicht zwangsläufig Tatsachen sein müssen. Ich nehme also auch nicht an, das die vollständige Wahrheit über die Geschichte von Jesus Christus überhaupt existiert, sondern lediglich Fragmente derselben, welche unterschiedliche Rückschlüsse zulassen.


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18.06.2012 um 22:07
Zitat von KaylaKayla schrieb:Logischerweise gibt es zu jeder These mindestens eine Antithese, Sinn dessen ist zur Synthese zu gelangen, woran Du anscheinend nicht interessiert bist und lieber von Deiner angenommenen Wahrheit nicht abrücken möchtest
Wenn man zwei sich widersprechende These hat, ist eine Synthese sclicht und ergrefend nicht möglich und da gehe ich lieber von derjenigen aus, die logischer erscheint und weniger Zusatzannahmen braucht.


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18.06.2012 um 22:12
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Wenn man zwei sich widersprechende These hat, ist eine Synthese sclicht und ergrefend nicht möglich und da gehe ich lieber von derjenigen aus, die logischer erscheint und weniger Zusatzannahmen braucht.
Genauso halte ich es auch. Denn was Dir logisch erscheint, muss nicht notwendigerweise Andern oder mir logisch erscheinen. Es gibt ungeklärte Fragen und von daher muss eine angenommene Logik nicht zwangsläufig Tatsächliches oder Fakten darstellen. Wenn die Welt in allem und Jedem logisch wäre, dann wäre sie in allen Details verständlich, aber so ist es eben nicht.


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18.06.2012 um 22:14
@Kayla
Das nicht, aber deshalb stelle ich ja hier meine eigene Meinung zur Diskussion und wenn irgendjemand anders gute Gegenargumente hat, bin ich durchaus bereit meine Meinung wieder zu ändern :).
Hast du denn irgendwelche Argumente pro Jesus kommt aus Qumram?


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18.06.2012 um 22:28
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Hast du denn irgendwelche Argumente pro Jesus kommt aus Qumram?
Ich finde keinen Beleg dafür, das er nie dort gewesen ist. Also schließe ich nicht aus das er in Qumram gewesen sein könnte.

Worum ging es Jesus von Nazareth? Er versuchte, das damalige Volk Israel zu sammeln (z. B. Matthäus 23, 37b) und im Einklang mit den Geboten Gottes zunächst innerlich und dann auch äußerlich zu einen. "Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen", hat er mehrfach gesagt, und er wollte das Friedensreich aufbauen, das schon von den jüdischen Propheten vorhergesagt wurde. Dieses "Reich" entsteht zuerst im "Inneren" eines jeden Menschen (Lukas 17, 21), der durch das Leben nach den 10 Geboten und der Bergpredigt von Jesus friedfertig geworden ist und seinem Nächsten dient. Und es nimmt mit der Zeit dann auch im Äußeren Gestalt an (siehe z. B. Matthäus 13, 31-32). Was haben nun aber Qumran und die Essener damit zu tun?

Eine Verbindung von Johannes dem Täufer sowohl zu Jesus als auch zu Qumran gilt als sehr wahrscheinlich. Und weiter: Die Menschen von Qumran wollten bewusst das "Volk David" sein. Die Vision eines erneuerten Volkes war also bei ihnen zentral - wie zuvor schon bei den großen jüdischen Propheten und später in der Jesusbewegung. Die Qumraner verstanden sich als eine Art "Stoßtrupp" für das Friedensreich des kommenden Messias. Und ähnliches gilt auch für die Essener, wie Flavius Josephus sie beschrieb: Liebe, asketischer Lebensstil, eher strenge Ethik, Gütergemeinschaft, Friedfertigkeit, gemeinsames Mahl und vieles mehr waren Vorboten für eine neue kommende Friedenszeit.
Nach der in Qumran gefundenen Gemeindeordnung (1QSa) glaubte man jedoch, dass der kommende Messias sich dem amtierenden Hohenpriester unterordnen würde und beide gemeinsam wirken würden. Doch für Jesus waren die Priester und Schriftgelehrten eine "Schlangenbrut" (Matthäus 23, 33), welche die Menschen daran hindern, das Reich Gottes zu finden. Und auch für die Essener ist eine derartige Hochschätzung des Hohenpriesters schwer vorstellbar - ein deutliches Indiz, dass es sich bei der Gemeinschaft um Qumran um eine eigenständige Gruppierung handelt, die man z. B. Qumraner nennen könnte.

Sie folgten nicht nach

Jesus von Nazareth entlarvte die Heuchelei des Amtspriestertums, und deren Vertreter waren in keiner Weise einsichtig und sie sperrten sich gegen seine Botschaft und sahen in ihr zurecht eine Bedrohung ihrer Ego-Macht - so wie sich in den vergangenen Jahrhunderten die Priester immer gegen die Gottespropheten (Jesaja, Jeremia, Hosea, Amos, Ezechiel, Daniel und viele mehr) gestellt hatten, so dass der urchristliche Diakon Stephanus ausrufen konnte: "Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?" (Apostelgeschichte 7, 52). Wenige Augenblicke später wurde Stephanus von den Priestern und ihren Schergen ermordet.

Der heilige Stephanus mit den Attributen Märtyrerpalme und Steinen.

Stephanus (* ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.) ist im Neuen Testament ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde. Er gilt als erster christlicher Märtyrer. Sein Name deutet auf eine hellenistische Herkunft hin. Seit 560 n. Chr. sind seine Gebeine angeblich in der Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom neben denen des römischen Archidiakons Laurentius bestattet.

Auch wenn er erst nach Christus in Erscheinung tritt, weißt das dennoch auf hellinistischen Einfluß im Judentum und dem noch jungen Christentum hin.

Wikipedia: Stephanus

Und...... Stephanus war wahrscheinlich griechischer Abstammung. Was besagt das jetzt ? Das Jesus Christus wahrscheinlich sehr vielschichtigen und unterschiedlichen kulturellen Kontakt hatte und da willst Du kategorische bestreiten, weil angeblich nicht logisch, das Jesus Christus jemals in Qumram war ?

Ich behaupte nicht, das Jesus Christus aus Qumram stammt, ich bin lediglich der Meinung, das er sowohl mit den Qumramern als auch mit den Essenern Kontakt hatte, denn es handelt sich zudem bei Beiden, den Essenern und den Qumramern um unterschiedliche Gruppierungen.

Vermutlich gab es Wanderungsbewegungen von Qumran und den Essenern zu den Anhängern von Jesus von Nazareth und in die umgekehrte Richtung, wobei letztlich fast alle damaligen Zeitgenossen Jesus die Gefolgschaft versagten. Doch auch unter den schließlich nur noch wenigen Anhängern von Jesus verlief die Entwicklung nicht besonders gut. Es entstanden zwar urchristliche Gemeinden, die jedoch vor allem seit dem Auftreten des Paulus durch Unstimmigkeiten und Zerwürfnisse geschwächt wurden.......

http://www.theologe.de/theologe15.htm


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18.06.2012 um 22:32
Zitat von KaylaKayla schrieb:Ich finde keinen Beleg dafür, das er nie dort gewesen ist. Also schließe ich nicht aus das er in Qumram gewesen sein könnte.
Aber so kann man doch nicht argumentieren. Du kannst auch nicht ausschließen, dass er irgendwann mal in Rom, im Weltallt, Amerika oder in China gewesen ist.
Aber es ist eben sehr unwahrscheinlich bzw. es gibt keine haltbaren Argumente dafür...


Und kannst du vielleicht demnächst einfach das Argument rausschreiben und nicht so ellenlange Texte hier reinkopieren? Um die Uhrzeit habe ich wenig Lust das alles zu lesen.
Zitat von KaylaKayla schrieb:Und...... Stephanus war wahrscheinlich griechischer Abstammung. Was besagt das jetzt ? Das Jesus Christus wahrscheinlich sehr vielschichtigen und unterschiedlichen kulturellen Kontakt hatte und da willst Du kategorische bestreiten, weil angeblich nicht logisch, das Jesus Christus jemals in Qumram war ?
Öhm... lass mich kurz überlegen... ja.
In Qumram war man genau dann, wenn man dort geboren wurde. Und wenn man dort geboren wurde, blieb man auch dort und verinnerlichte ihre Lehre. Und diese Lehre ist bei Jesus nicht zu finden.
Sie ist nämlich sehr viel vielschichtiger als nur ein einfacher Messiasglaube.


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18.06.2012 um 22:40
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Aber so kann man doch nicht argumentieren. Du kannst auch nicht ausschließen, dass er irgendwann mal in Rom, im Weltallt, Amerika oder in China gewesen ist.
Aber es ist eben sehr unwahrscheinlich bzw. es gibt keine haltbaren Argumente dafür...
Und so kannst Du nicht argumentieren, denn aus dem zuvor geposteten Text geht hervor das Kontakte bestanden haben mussten.
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Öhm... lass mich kurz überlegen... ja.
In Qumram war man genau dann, wenn man dort geboren wurde. Und wenn man dort geboren wurde, blieb man auch dort und verinnerlichte ihre Lehre. Und diese Lehre ist bei Jesus nicht zu finden.
In Qumaram verinnerlichte man überhaupt keine Lehre, sondern die Essener waren eine Gruppierung , welche sich von den Qumramern abgesondert hatte. Und die Leute wurden dort nicht gefangen gehalten, dazu gibt es keinen Beleg, sondern sie konnten durchaus Ortswechsel vornehmen.

Siehe vorherigen Post:


Vermutlich gab es Wanderungsbewegungen von Qumran und den Essenern zu den Anhängern von Jesus von Nazareth und in die umgekehrte Richtung usw.

Also was sollen Deine unsachlichen Argumente ?


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18.06.2012 um 22:44
Zitat von KaylaKayla schrieb:Und so kannst Du nicht argumentieren, denn aus dem zuvor geposteten Text geht hervor das Kontakte bestanden haben mussten.
Wo geht das denn bitte hervor? Qumram war nicht die einzige Gemeinde mit einem Messiasglauben o.O.
Zitat von KaylaKayla schrieb:In Qumaram verinnerlichte man überhaupt keine Lehre, sondern die Essener waren eine Gruppierung , welche sich von den Qumramern abgesondert hatte. Und die Leute wurden dort nicht gefangen gehalten, dazu gibt es keinen Beleg, sondern sie konnten durchaus Ortswechsel vornehmen.
Es war praktisch eine Sekte, die keine Leute von außen reinließ. Von daher muss er dort geboren worden sein, wenn du annehmen möchtest, dass er irgendwann mal dort war.
Zitat von KaylaKayla schrieb:Vermutlich gab es Wanderungsbewegungen von Qumran und den Essenern zu den Anhängern von Jesus von Nazareth und in die umgekehrte Richtung usw.
Du findest bei den Lehren Jesu, soweit sie uns überliefert sind, aber keinerlei nur in Qumram vorkommenden und für Qumram typische Lehren.

Und überhaupt: Was ist so wichtig daran, dass Jesus aus Qumram kommt?


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18.06.2012 um 22:49
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Wo geht das denn bitte hervor? Qumram war nicht die einzige Gemeinde mit einem Messiasglauben o.O.
Habe ich auch nicht behauptet, aber zur Zeit geht es speziell um Qumram, schon vergessen ?
Zitat von KaylaKayla schrieb:Text
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Es war praktisch eine Sekte, die keine Leute von außen reinließ. Von daher muss er dort geboren worden sein, wenn du annehmen möchtest, dass er irgendwann mal dort war.
Sagt Wer ? Steht wo ?
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Du findest bei den Lehren Jesu, soweit sie uns überliefert sind, aber keinerlei nur in Qumram vorkommenden und für Qumram typische Lehren.
Habe ich auch nirgends behauptet.
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Und überhaupt: Was ist so wichtig daran, dass Jesus aus Qumram kommt?
Es ging um das Buch von Barbara Thiering und Deine Behauptung, das die Autorin falsch liegt,.... obwohl sie Theologie studiert hat, am Rande bemerkt.


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