@Cricetus Cricetus schrieb:Daran, dass Petrus zwar die "richtige" Antwort gibt, aber gleichzeitig nicht versteht, was nach dem Verständnis Jesu mit dieser Antwort impliziert ist, sieht man doch den Konflikt und merkt auch, dass dieser Titel Christus eigentlich eine andere Bedeutung hatte, als die, die Jesus sich selbst (laut Evangelien) zugedacht hatte.
Worauf ich hinaus will ist, wenn die Jünger schon nicht verstehen, weil sie nicht können oder nicht wollen, dann sollte man sich vielleicht vor Auslegungen kollektiver oder persönlicher Natur fernhalten und das was Christus sagt, auch nicht immer nur symbolische betrachten. Es gibt einfach zu viele Auslegungen und Simon Petrus war nicht unbedingt Derjenige, welcher seinem Herrn bedingungslos folgte, sondern wollte eigentlich die Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Es geht doch viel mehr um die Glaubwürdigkeit der vielen unterschiedlichen Aussagen und Auslegungen und nicht darum sich z.B. nur auf Simon Petrus zu beschränken und auf das, was er gesagt hat.
Um überhaupt zu einem Schluß zu gelangen, muss man sich mit dem befassen was nach den Überlieferungen Christus gesagt hat und welchem Jünger er selbst vertraut hat.
Beispiel:
„Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, (diesem) folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird? Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach! Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.“
Joh 21,20–24
Auch hier wird deutlich, das die Worte von Jesus Christus immer wieder fehl gedeutet und verstanden wurden.
Deshalb ist wohl das Markus und Johannesevangelium noch das Glaubwürdigste, wenn es um die christliche und unverfälschte Botschaft geht.
Es macht daher wenig Sinn sich ausschließlich auf Simon Petrus zu stützen.