Muslimische Bevölkerungsmehrheit 2046
25.07.2007 um 17:08Luxemburg: Staat erkennt Islam als Religion an
Staat erkennt Islam als
Religion an
(vb) - Der Islam erhält in Luxemburg die gleichen Rechte wie die
anderen Glaubensgemeinschaften . Kultusminister François Biltgen stellte am Dienstag eine
Konvention vor, die das Verhältnis zwischen den etwa 8000 Moslems im Land und dem Staat
regelt.
Die moslemischen Glaubensgemeinschaften werden zukünftig von einem Rat
aus fünf Imamen und einem Mufti als religiösem Oberhaupt vertreten. Dieser Rat - "Shoura"
genannt - fungiert als Ansprechpartner für den Staat, seine Mitglieder werden wie
Staatsbeamte bezahlt. Der Mufti schwört einen Eid auf den Großherzog und die Verfassung
des Landes und verpflichtet sich damit, dass seine Glaubensgemeinschaft die Gesetze und
die öffentliche Ordnung einhält .
Moslems bemühen sich schon lange um
Konvention
"Die Konvention gibt keiner Religionsgemeinschaft weitere Rechte als
die, die in Verfassung festgeschrieben sind", sagte Minister Biltgen. Ähnliche
Konventionen gibt es bereits seit 1998 mit der katholischen und evangelischen Kirche, der
orthodoxen Glaubensgemeinschaft und der jüdischen Gemeinde.
Bereits unter
Kultusministerin Erna Hennicot-Schoepges hatten sich die Muslime in Luxemburg darum
bemüht, als Religionsgemeinschaft anerkannt zu werden. Nach Aussagen von Minister Biltgen
war eine Voraussetzung für diesen Schritt, dass ein einziges Gremium für alle Muslime
geschaffen wird.
Mit der Konvention möchte die Regierung den Islam besser in die
juristische Landschaft in Luxemburg einbinden. Weil der Islam keine zentralisierten
Strukturen kennt, führen die verschiedenen Glaubensrichtungen ein Eigenleben.
Verhandlungen zwischen Staat und Moslems waren dadurch bisher erschwert worden.
Außerdem, so Biltgen, trage der Staat mit der Konvention dem Prinzip der
Gleichbehandlung der Religionen Rechnung.
Staat wacht über "Ordre
public"
Mit der Konvention erhalten die Muslime in Luxemburg das Recht, neue
Glaubensgemeinschaften zu gründen. Bisher gibt es vier Gemeinden in Mamer, Esch/Alzette,
Wiltz und Differdingen. Auch dürfen diese Gemeinden Moscheen bauen, die sie allerdings
selbst finanzieren müssen. Eine moslemische Gemeinde hat bereits den Wunsch geäußert,
eine solche Moschee zu errichten.
Minister Biltgen betonte, dass der Staat bei
allen Religionen über die Einhaltung des "Ordre public" wache. Bei rassistischen
Predigten oder Aufruf zum Terror werde die Polizei die nötigen Schritte einleiten.
Die etwa 8000 Moslems in Luxemburg kommen hauptsächlich aus den ehemals
jugoslawischen Republiken Montenegro und Bosnien-Herzegowina. Doch in den vergangenen
Jahren ist auch ein Zuzug von Muslimen aus anderen Ländern festzustellen.
http://www.wort.lu/articles/5957651.html
Staat erkennt Islam als
Religion an
(vb) - Der Islam erhält in Luxemburg die gleichen Rechte wie die
anderen Glaubensgemeinschaften . Kultusminister François Biltgen stellte am Dienstag eine
Konvention vor, die das Verhältnis zwischen den etwa 8000 Moslems im Land und dem Staat
regelt.
Die moslemischen Glaubensgemeinschaften werden zukünftig von einem Rat
aus fünf Imamen und einem Mufti als religiösem Oberhaupt vertreten. Dieser Rat - "Shoura"
genannt - fungiert als Ansprechpartner für den Staat, seine Mitglieder werden wie
Staatsbeamte bezahlt. Der Mufti schwört einen Eid auf den Großherzog und die Verfassung
des Landes und verpflichtet sich damit, dass seine Glaubensgemeinschaft die Gesetze und
die öffentliche Ordnung einhält .
Moslems bemühen sich schon lange um
Konvention
"Die Konvention gibt keiner Religionsgemeinschaft weitere Rechte als
die, die in Verfassung festgeschrieben sind", sagte Minister Biltgen. Ähnliche
Konventionen gibt es bereits seit 1998 mit der katholischen und evangelischen Kirche, der
orthodoxen Glaubensgemeinschaft und der jüdischen Gemeinde.
Bereits unter
Kultusministerin Erna Hennicot-Schoepges hatten sich die Muslime in Luxemburg darum
bemüht, als Religionsgemeinschaft anerkannt zu werden. Nach Aussagen von Minister Biltgen
war eine Voraussetzung für diesen Schritt, dass ein einziges Gremium für alle Muslime
geschaffen wird.
Mit der Konvention möchte die Regierung den Islam besser in die
juristische Landschaft in Luxemburg einbinden. Weil der Islam keine zentralisierten
Strukturen kennt, führen die verschiedenen Glaubensrichtungen ein Eigenleben.
Verhandlungen zwischen Staat und Moslems waren dadurch bisher erschwert worden.
Außerdem, so Biltgen, trage der Staat mit der Konvention dem Prinzip der
Gleichbehandlung der Religionen Rechnung.
Staat wacht über "Ordre
public"
Mit der Konvention erhalten die Muslime in Luxemburg das Recht, neue
Glaubensgemeinschaften zu gründen. Bisher gibt es vier Gemeinden in Mamer, Esch/Alzette,
Wiltz und Differdingen. Auch dürfen diese Gemeinden Moscheen bauen, die sie allerdings
selbst finanzieren müssen. Eine moslemische Gemeinde hat bereits den Wunsch geäußert,
eine solche Moschee zu errichten.
Minister Biltgen betonte, dass der Staat bei
allen Religionen über die Einhaltung des "Ordre public" wache. Bei rassistischen
Predigten oder Aufruf zum Terror werde die Polizei die nötigen Schritte einleiten.
Die etwa 8000 Moslems in Luxemburg kommen hauptsächlich aus den ehemals
jugoslawischen Republiken Montenegro und Bosnien-Herzegowina. Doch in den vergangenen
Jahren ist auch ein Zuzug von Muslimen aus anderen Ländern festzustellen.