@mitrasIch habe keine Antwort darauf. Denn auf der einen Seite heißt es: Der Glaube allein macht selig. Und auf der anderen Seite heißt es: Der Glaube ohne Werke ist tot.
Allerdings hat Jesus, laut Bibel den einen Mitgekreuzigten begnadigt in dessen Todesstunde und ihm gesagt: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein. - Und der war ein Verbrecher und konnte nichts sonderliches mehr für sein Seelenheil tun.
Ich denke, weder noch. Nicht erst glauben und dann erst danach tun und auch nicht erst gutes tun und danach glauben, sondern so Hand in Hand soll das eigentlich verstanden werden.
Das, was innere Überzeugungen so im Unterbewusstsein mit einem machen ist eine interessante Frage, aber das ist mir zu allgemein. Das kann man sich auch dann fragen, wenn man völlig vom Glauben abgefallen ist...
Mir geht dieser ganze Errettungsgedanke, den ich im übrigen nur aus der freikirchlichen Ecke her kenne ziemlich auf den Senkel. Ich meine, Gott stellt niemandem vor Ablauf des Ultimatums (das ist das Ende vom Lied
:D) einfach so einen Freibrief aus und sagt: So nun bist du errettet, weil du glaubst und kannst machen was du willst, es kann dir nichts mehr passieren... Wer das denkt, wähnt sich meiner Ansicht nach nur in einer falschen Sicherheit, die es so gar nicht gibt.
Angstphopie ist ein interessantes Wort, bedeutet Phobie nicht selbst auch Angst?
:D Also die Angstangst...?
:D Wer wirklich an einen Gott glaubt, der tut dies nicht weil er Angst vor diesem Gott hat und dass dieser ihn irgendwann vielleicht in die Hölle schmeißen könnte, wenn er sich nicht ganz nach seinem Willen verhält, sondern aus LIEBE !
Und die Liebe ist Vergebend und Verzeihend. Ansonsten ja, würden die Menschen allerdings nur aus Furcht vor der sogenannten ewigen Verdammnis "Gut" sein - Aber genau das ist im Grunde eigentlich gar nichts wert. Die Furcht vor der Hölle oder einem strafenden Gott sollte jedenfalls nicht die Motivation sein, ein guter Mensch zu sein. Das würde ich sagen, wäre der falsche Ansatz.
Mir sind Menschen auch lieber, die nicht so einen besonderen Wert darauf legen, dass sie Christen sind, sondern denen man schon vom Charakter her anmerkt: Mensch, bei denen kann man sich aber eine dicke Scheibe von abscheiden aufgrund ihres Verhaltens und Handelns als eben solche die immer wieder besonders betonen, wie "christlich" sie doch seien, sich aber überhaupt nicht so verhalten. Aber weder das eine, noch das andere würde ich wirklich gut finden. Wer ein guter Mensch ist und redlich handelt, der ausserdem auch Christ ist, der sollte das auch sagen dürfen. Auch hier meine ich, sollte es idealerweise Hand in Hand gehen.
Man braucht allerdings auch keine Formeln dafür, sondern wenn überhaupt, dann ein gewisses Gottvertrauen, weiter nichts. Ich würde nicht so weit gehen wie du, ich denke, dass Gott auch mit manch kleineren Würfen schon zufrieden ist bei dem einen oder anderen Menschen. Nicht alle sind Weltmeister im Weitwurf
:DSeine Ängste (deren es viele gibt) zu überwinden, um den Himmel zu sehen ist für so manchen gar nicht so einfach, jedenfalls nicht so einfach wie du es hier darstellst. Und dass jemand, der sich in gewisser Furcht und zitternd einem Jesus an den Hals wirft, wird auch angenommen. Dazu muss man nicht erst der Löwenbezwinger geworden sein. Nein, da denke ich setzt Gott ganz andere Maßstäbe. Und Jesus hat gesagt: Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. - Das kann man auch erweitern und sagen: Auch wenn ihr voller Ängste und Furcht seid, auch wenn ihr keine Weltmeister im Weitwurf seid, auch wenn ihr keine Löwenbezwinger seid... Kommt alle zu mir !
Das ist für mich zumindest eine ganz andere Botschaft. Eine die sich an die Schwachen wendet, denn die Starken sind ohnehin stark genug, die brauchen keine Hilfe.
Religion ist auch kein Ersatz für ein eigenverantwortliches Leben. Das Leben ist so oder so eigenverantwortlich, ob nun mit oder ohne Religion, davon kann einen niemand frei sprechen, nicht einmal das Leben selbst. Religion dient auch nicht als Ersatz für die Eigenverantwortung, ich weiß überhaupt nicht woher solche Phrasen immer wieder hergenommen werden, als wenn ein Gottesgläubiger Mensch seine Verantwortung an Gott abschöbe - Nein, das ist doch an den Haaren herbei gezogener Quark ! - Jeder Mensch trägt für das was er macht, oder auch was er ggf. unterlässt eine Verantwortung. Ob nun Gläubig oder nicht. Glaube spricht einen keinesfalls von der Verantwortung frei. Glaube soll eigentlich sogar dazu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen. Und mal ehrlich, so weit hergeholt ist das nicht mit der Verantwortung. Wer will denn heute wirklich noch Verantwortung übernehmen? Was auch heißt, sagen zu können: Ja, ich hab Mist gebaut und ich bin schuld? - Die wenigsten, es geht doch immer mehr nur darum, die Schuld an andere abzuschieben um die Folgen nicht tragen zu müssen. Aber die Christen und andere Gottesgläubige wissen sehr wohl, dass sie Schuld auf sich laden können und vor Gott als Sünder dastehen - Findest du so eine Haltung auch bei anderen? Es wäre generell besser, wenn jeder seine Fehler eingesteht und einfach dazu steht, dass er auch schonmal Mist baut, anstatt immer nur zu versuchen alles auf den anderen zu schieben. Aber das Thema ist so alt wie die Menschheit selbst...
Jedenfalls ist Religion kein Ersatz für eigenverantwortliches Handeln, sondern sollte einen eher ermutigen eigenverantwotlich auch tatsächlich zu handeln. Dann erst ist es eine richtig verstandene und gelebte Religion. So, das ist meine Meinung dazu.