@Mr.Dextar schrieb:
"Tut mir Leid, ich war wohl aufgrund bestimmter "Gegebenheiten" zu temperamentvoll." - Akzeptiert !
:DZum Thema zurück:
Du schreibst:
"Es ist wichtig, dass man sich dann vor seinen Mitmenschen verantwortet - und nicht vor einem postulierten Gott. Menschen haben hier Priorität. Das sollten sie sowohl für uns Atheisten / Agnostikern als auch für euch Theisten haben!"
Jeder muss sich für seine Taten verantworten, soweit er auch Verantwortung übernehmen kann. Der Nichtglaubende vor seinen Mitmenschen. Der Gläubige vor seinen Mitmenschen UND Gott.
Die Priorität ist hierbei unerheblich. Für einen Glaubenden gibt es natürlich dewegen keinen Freibrief. Es ist Verantwortungslos, sich etwa aus der Afäre zu ziehen als Glaubender, wenn man sagt: Ich mach das alleine mit Gott aus... Das geht natürlich nicht. Jeder ist erst einmal im hier und jetzt gegenüber seinen Mitmenschen, seiner Umwelt verantwortlich. Und als Glaubender noch zusätzlich gegenüber Gott. Das schließt aber die Verantwortung zum Mitmenschen und der Umwelt nicht aus, sondern mit ein !
"Ansonsten muss man befürchten, dass ihr lediglich Angst vor einem großen Richter habt und diese Entschuldigung nicht als ehrlich angesehen werden kann."
Wer ist "man" und wer ist "ihr"? Ich zumindest habe keine Angst vor dem großen Weltenrichter. Und meine Rechenschaft die ich einst nach meinem Glauben vor Gott ablegen muss, ist auch keine Entschuldigung. Ich muss für meine Handlungen ohnehin im hier und jetzt gerade stehen und zusätzlich bin ich auch noch aufgrund meines Glaubens Gott Rechenschaft schuldig.
ich schrieb:
"Und auch da könnte man fragen: Wieso steht Mord und Diebstahl denn überhaupt in den Strafgesetzbüchern? Ist das nicht selbstverständlich, dass man sowas nicht macht???"
Darauf Du:
"Für einen vernunftsorientierten Menschen schon; aber da der Mensch auch ein Tier ist und in bestimmten Situation wirklich zu einem solchen wird, schützt da weder Gesetz noch Gebot."
Da gebe ich dir Recht. Der Mensch ist nicht immer Vernunftsorientiert, sondern benimmt sich manchmal auch wie ein Tier. Und dagegen schützt tatsächlich kein Gesetz und auch kein Gebot. Aber zumindest wird damit ein Handlungsrahmen gesetzt, und ein darüber hinaus wird entsprechend sanktioniert. Das trägt dazu bei, dass eben nicht jeder tun und lassen kann was er will. Und dass darüber hinaus, sobald ein anderer zu schaden kommt, auch ein gewisser Schutz des geschädigten und benachteiligten greifen kann.
"Und dass die Leute damals (zu Zeiten Moses) weitaus barbarischer waren, erklärt solche Gebote. Man konnte sie nur mit Angst zähmen. Lediglich Mittel zum Zweck, um die Schafsherde ruhig zu halten!"
Ja sehe ich auch so. Und die heutigen Strafgesetze sind nicht viel anders. Manche müssen eben durch Angst vor einer schlimmen Strafe von gewissen Handlungen abgehalten werden, anders würden sie nicht zur Vernunft gebracht werden können. Wir sind da eben noch nicht wirklich viel weiter, dass wir ein ethisches Gewissen entwickelt haben, welches uns von vorne herein Handlungen die anderen Schaden zufügen freiwillig völlig meiden würden.
"Aber bitte ohne Verweis auf irgendwelche religiösen Gebote, sondern auf den aktuellen, ethischen Stand. Und solche Menschen würde es IMMER geben, ob mit oder ohne Gesetz / Gebot."
Ob es sich nun Sünden nennt und auf religiöse Gebote zurück führen lässt oder ob es sich Straftat nennt und auf gesetzliche Richtlinien zurück führt, spielt eigentlich keine Rolle. Und weil es immer Menschen geben wird, die trotzdem dagegen handeln werden, egal ob es sich nun religiöse Gebote oder staatliche Gesetze nennt, sehe ich sogar eine gewisse Notwendigkeit für diese. Denn ansonsten würde man gewissen Individuen einen Freibrief ausstellen, nach eigenem belieben zu handeln. Das kann dazu führen, dass das Ego mehr bedacht wird und die eigenen Vorteile als die damit einhergehenden Nachteile bei den anderen. Wenn der Mensch es nicht aus sich heraus hin bekommt, ethisch verantwortungsvoll zu handeln, bleibt nichts anderes als entweder religiöse Regeln oder staatliche Regeln mit entsprechenden Sanktionen.
ich schrieb:
"Im weiteren ist für uns Glaubenden Gott keine Götzenfigur !"
Du:
"Das ist Thor für Germanen auch nicht, ebenso wie Shiva keine für Hindus ist u.s.w. Für mich bleiben das aber alles Götzen."
Das ist doch ok.
ich schrieb:
"Weil die damaligen Kirchenherren Menschen auf dem Scheiterhaufen hingerichtet haben (was ich genauso verurteile), jetzt allen Christen (die damit heute gar nichts mehr zutun haben) eins auf die Glocke dafür zu geben???"
Du:
"Das habe ich nicht gesagt, aber da es durchaus noch etliche (auch hier im Forum) gibt, die sich eine Inquisition zurückwünschen, gibt es mir schon zu denken und somit werden wir quasi aufgefordert, geistig zurückzuschlagen. Gemäßigte Theisten gehen dann lieber aus dem Weg - oder "kämpfen" für den Zeitgeist mit."
Haja, ich weiß wen du damit meinst
:D Das gibt mir auch zu denken. Wer sich davon heute im hier und jetzt dann angegriffen oder provoziert fühlt, der darf ja auch geistig zurück schlagen. Nur bitte fair und sachlich. Wenn der andere dies nicht tut, sollte man erst Recht bei seinen Prinzipien bleiben. Denn ein Unrecht rechtfertigt nicht, ein weiteres auch begehen zu dürfen.
ich schrieb:"...sondern Gott maßt sich das an und hat es uns Menschen mitgeteilt, was sein Wille ist und was nicht. Und wir (Gläubigen) versuchen uns danach auszurichten."
Du:
"Was letztendlich einfach nur zeigt, dass ihr versucht, euren Lebenssinn einer gewagten Hypothese bzw. Postulat auszurichten. Das schmerzt MICH persönlich sehr."
Das ist Deine Interpretation. Meine ist: Gott ist keine gewagte Hypothese, sondern ein real existierender. Ob dich das schmerzt oder nicht, ich kann deswegen meinen Glauben nicht wegschmeißen...
:Dich:
"Was seid ihr alles für Pfeiffen? Wozu solche lächerlichen Fußballspielregeln, wozu alberne Schiedsrichter, soll doch jeder spielen wie er will..."
Du:
"Du kannst einen Fußballverein nicht mit einer Religionsgemeinschaft vergleichen, da ersteres lediglich zur Freizeit (und evtl. Beruf) gehört, das andere aber durchaus auf das ganze Leben wirkt. Man kann übrigens auch die Fußballregeln reformieren; religiöse Gebote bestehen wohl für die Ewigkeit."
Ähm, spielt keine Rolle, ob Freizeitbeschäftigung oder Lebensaufgabe... (Für manche Spieler ist Fußball die Welt
:D). Es geht ums Prinzip. Innerhalb eines Vereins (ob religiöser Verein oder sportlicher Verein) gibt es interne Regeln. Die gehen aber die Nichtvereinsmitglieder im Grunde gar nichts an !
Mit anderen Worten: Was interessieren mich die Sünden derjenigen, die in einem religiösen Verein sind, wenn ich da gar kein Mitglied bin?
Was stören mich deren Satzungen, wenn ich als Nichtmitglied einer Glaubensvereinigung gar nicht daran gebunden bin?
Ich meine, mir persönlich kann das doch egal sein, was andere glauben oder nicht glauben und welches Regelwerk sie innerhalb ihrer Religion haben, solange es mir keinen Schaden zufügt.