ich frage euch ob es gott wirklich giebt
16.08.2006 um 23:58
coelus
"Könnte man so stehen lassen (Ur- Kraft), wäre es aber für Dich nichtauch möglich anzunehmen, (nur so als freie Gedanken) dass es auch KEINEN Ur- Sinn gebenkönnte, als Möglichkeit, anstelle von Ur- Sinn und in Kombination mit dieser Ur- Kraft,oder dass dieser vermeintliche Sinn, für uns sowieso nicht im Entferntesten fassbar wäreund jegliche Aussage darüber, nichts weiter als wildeste Spekulationen sein würden?"
Natürlich. Das ist es ja eigentlich auch was ich zu sagen versuche, es gibtsicher Argumente dafür und dagegen jedoch kann man es nie sicher wissen.
FÜR michjedenfalls steht fest, dass es einen Sinn gibt, weil ich mit den logischen Konsequenzender Alternative nicht gut leben kann. Eine Ur-Kraft, die keinen Sinn hat (respektivegibt) wäre äquivalent zur Übereinstimmung dieser Ur-Kraft mit der materiellen Welt.
Mit Ego hat das wenig zu tun, auch wenn du das gern so sehen willst. Der Gedankedaran, dass nach dem Leben -nichts- ist, kann auch beruhigend sein. Wie ich jedoch schonschrieb, führt dieser Glaube, konsequent zu Ende gedacht, u.U. auch schon im Leben zuProblemen. ICH will damit nicht leben müssen.
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"Auch wäre hierdie Interpretation von, wenn es keinen Sinn gäbe, so wäre alles was das irdische Lebenanbelangt „sinnlos“ und es wäre völlig egal, was die Menschen tun würden, in der Art undWeise, dass sie keine Moral besitzen würden, völlig engstirnig und formal nicht logisch."
Deiner Ansicht nach. Ich hätte jedoch gerne eine Begründung wieso eine Handlungeinen Sinn machen soll, wenn es am Ende völlig irrelevant ist, wie ich gehandelt habrespektive ob. Angenommen die Menschheit und alles was sie bewirkt hat würde in 1000Jahren komplett verschwunden sein. Spielt es dann eine Rolle ob es Kriege gab oder nicht,wenn dieses Ende schon längst fest steht? Welche Motivation sollte ich in meinem Lebenhaben etwas Gutes zu tun, wenn sich letztendlich alles ins Nichts verkehrt? Das einzigewas -ist- wären die Lebewesen. Aber auch die sind vergänglich. Hast du noch nie den Satzgehört, "das war umsonst", wenn man etwas getan hat, was sich kurz darauf vollständigaufgehoben hat? Sprich eine Sandburg gebaut, die kurz darauf von Wellen niedergerissenwurde. Es hat Spaß gemacht, keine Frage. Aber was bleibt denn davon? Spielt es hinterhernoch eine Rolle ob es ein brächtiges Sandschloss oder nur eine einfache Sandkate war,wenn selbst die Erinnerung daran nicht mehr existent ist?
Genauso ist es bei unsMenschen. Eine Gute Tat oder eine Schlechte Tat, wo ist der Unterschied? Unterm Strichsteht immer 0.
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"Denn wenn wir die Menschheitsgeschichte undderen Manifestationen über 4 jahrtausende betrachten –und dieselben in der überzeugtenAnnahme alles hätte einen Sinn-, so stellen wir ja gerade ein Verhalten fest, als gäbe esüberhaupt gar keinen Sinn, obwohl die selben felsenfest von einem Sinn überzeugt seinwollen. Ein regelrechtes Paradoxon also..!?"
Das siehst du so. Jedoch gibt sichjeder Mensch in seinem Leben einen Sinn. Du kannst es ja an dir selbst beobachten. Wirsetzen uns Ziele, wir versuchen diesen Sinn zu erfüllen. Dass viele danach streben Machtund Ruhm zu erlangen ändert ja nichts daran.
"Es gibt genug begründete Annahmen,dass die meisten Politiker aus vielen anderen Gründen, aber sicher nicht, weil sie etwasfür die Allgemeinheit tun wollten, in dieses Amt treten. Der Hauptgrund ist u.a. Ansehen,Reichtum und Macht, sprich purer, reiner Egoismus."
Die mag es geben. Es ändertjedoch nix daran, dass es unlogisch wäre etwas für die Allgemeinheit zu tun wenn mandaran glaubt, dass die gesamte Existenz keinen Sinn hat. Denn dann gäbe es im Prinzip nurmich für 80 Jahre und dann nichts mehr. Ich kenne übrigens einige Politiker oderzumindest politisch engagierte Menschen. Keiner von denen tut dies aus den von dirgenannten Gründen.
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"Dein Schluss von am Ende 0, wäre somitnicht konsequent und unkorrekt, denn es gibt tatsächlich, das Hier und Jetzt..."
Begründung? Natürlich gibt es ein Hier und Jetzt, aber das ändert nichts am Problem."Ich sage ja selbst auch, lebt so wie ihr glücklich werdet", dies ist jedoch für MICH, woich nicht mit einem Sinnvakuum leben will, nur mit der Annahme eines Sinns möglich.Natürlich halte ich die Option offen, dass es keinen geben kann, jedoch wähle ich dieAlternative, mit der ICH besser zurecht komme. In einem anderen Thread habe ich esschonmal erklärt. Ich kann natürlich dafür sorgen, dass mein Leben positiv verläuft unddas ist auch sicher zu raten, aber es ist völlig irrelevant, wenn es keinen Ur-Sinn gibt,von Bedeutung nur für mich, wobei es nach 80 Jahren komplett egal ist. Sprich ein Mensch,der mit 20 bei einem Unfall ums Leben kommt und ein 100 jähriger Greis haben untermStrich genau das gleiche vom Leben, nämlich nix mehr, wenn sie tot sind.
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"Das mit der zunehmenden Intelligenz, ziehe ich mal ganz frechin den grössten Zweifel und würde meinen, dass diese vermeintlich zunehmende Intelligenz,sehr lange auf sich warten lässt."
Ich seh das ganze nicht so negativ.Intelligenz hat nix damit zu tun, dass sie auch zum Bösen verwendet werden kann, das isteher die Vernunft oder Moral, was du meinst. Einen Intelligenzzuwachs (im Gegensatz zueinem Wissenszuwachs) gab es in den letzten paar tausend Jahren ohnehin nicht, so schnellgeht das mit der Evolution nicht. Ich spreche nur von dem Schritt richtung Intelligenzrespektive Bewusstsein.
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"Was die Tiere/Pflanzen so alles tunund nicht tun, das wage ich weiterhin sehr zu bezweifeln, dass wir (Spezies Mensch) zumjetzigen Zeitpunkt in der Lage wären, dies mit Bestimmtheit ersehen zu können, in welchenBereichen sie noch wahrnehmen können, wo hingegen unsere menschliche Wahrnehmung an ihreGrenzen stösst."
Geschenkt, ändert aber auch nix an der Sache ;)
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"Was wäre jetzt hier intelligent, von dieser Möglichkeit im Hier undJetzt Gebrauch zu machen oder eben nicht?"
Du wirst von mir kein Widerspruchhören. Ich will auch überhaupt nicht sagen, dass Atheisten die schlechteren Menschensind, meist ist sogar das Gegenteil der Fall, weil sie sich über Moral und Ethik mehrGedanken machen (müssen, ohne Bibel und co) als irgendwelche Fundamentalisten.
Was ich sagen will ist, dass ICH mit einem konsequenten Atheismus nicht leben könnte,weil er meiner Meinung nach zu einem Sinnvakuum führt, wenn man es konsequent zu Endedenkt. Denn jedes Lebensziel ist sprichwörtlich für die Katze. Das ist wie wenn ichBriefmarken sammle obwohl ich weiß, dass in einem Jahr meine gesamte Sammlung verbrenntund ich meine Erinnerung daran verlieren werde. Jedem das Seine. Letztendlich stimmenwohl alle überein wenn ich sage, es kommt darauf an gut zu leben, egal was heraus kommt,habe ich damit am wenigsten verloren, da ich zumindest ein paar Jährchen Spaß gehabt habe:)