@volkerWarst DU es nicht, der mir vorwarf ich spamme oder sei mit meinenBeiträgen nicht beim Thema? Der Vergleich buddhistischer Texte und dem Johannesevangeliumist midestens so relevant, wie der Deine mit dem Koran.
Aber zurück zum 4.Evangelium.
Dass sich dieses Evangelium von den drei synoptishen Evangelienprinzipiell unterscheidet und ein ganz anderes Jesusbild entwirft wurde schon im 2.Jahrhundert erkannt. Dass es im Sinne einer bestimmten dogmatischen Idee ohne Rücksichtauf geschichtliche Wirklichkeit erdichtet worden und rein allegorisch aufzufassen ist,haben schon Theologen des 19. Jahrhunderts glänzend erwiesen.
DASjOHANNESEVANGELIUM WURDE NICHT VON DEM APOSTEL JOHANNES VEFASST. - "...das ist dasselbstverständliche Ergebnis unbefangener Forschung über das kein Historiker vonwissenschaftlichem Ehrgefühl hinwegkann!" (Der Theologe Hirsch - "Studien zum 4.Evangelium" - 149)
Alle historisch-kritischen Theologen sprechen dem Apostel dieVerfasserschaft ab. Knopf, Harnack, Jülicher, Dibelius, Heiler, Eisler, Howard, SchneiderGoguel, Lietzmann und Windisch wären zu nennen. WER es verfasst, das ist hier schonerwähnt und muss nicht wiederholt werden.
Interessanter ist die Tatsache, dassviele Aussagen des 4. Evangelisten mit den Synoptikern unvereinbar sind. Dafür gibt eszahlreiche Beispiele.
z. B. ein so aufsehenerregender Vorgang wie dieTempelreinigung, die bei Matthäus und Lukas am ersten, bei Markus an zweiten Tage vonJesu Einzug in Jerusalem erfolgt - jedenfalls bei allen Synoptikern gegen ENDE seineröffentlichen Tätigkeit, erfolgt bei Johannes AM ANFANG derselben! Im Gegensatz zu denSynoptikern lässt Johannes seinen Christus auch Schafe und Ochsen aus dem Tempel treiben.Man verkaufte aber im Tempel gar kein Vieh sondern nur Tauben!
Jesu Salbung inBethanien bildet bei Markus des Abschluss seines Wirkens in Jerusalem - bei Johannesgeschieht sie schon VOR Jesu Einzug in die Stadt. Seine messianische Würde verbirgt erbei Markus bis zum Verhör vor dem Hoehenpriester, also bis in seine letzten Lebenstage,bei Johannes erscheint er im ersten Kapitel als Messias und verlangt als solcheranerkannt zu werden.
Nein, dieser Johannes ist dem Leben des wirklichen Jesussehr fern. Zudem ist dieses Evangelium bearbeitet worden um es kirchenfähig zu machen undwäre es in Kleinasien nicht so bekannt und beliebt gewesen, man hätte es wohl ganzverschwinden lassen. So aber wurde der Text von einem Redakteur "verkirchlicht". DErmachte nur Zusätze und vermied Streichungen. und das ging naturgemäss nicht ohneWidersprüche ab. Sie kirchliche Überarbeitung bezweckte unter anderem das Evangelium alsWerk des Lieblingsjüngers Johannes erscheinen zu lassen.
NACH dem 2.Jahrhundert begann das 4. die anderen Evangelien zu verdrängen oder umzudeuten. WArdieses doch viel ergiebiger für die grosskirchlichen Zwecke.
Umso seltsamererscheint mir, mit welchem Fanatismus gerade Nicht-krichliche Christen hier an diesemEvangelium festhalten. Aber es ist schon klar - sie sind in gewissen Fragen päpstlicherals der Papst!
"Wir wissen heute, daß der Mond nachweislich nicht vorhanden ist, wenn niemand hinsieht."
David Mermin