@ArikadoArikado schrieb:Genau, das meine ich. Es gibt allerlei Vorstellungen von Gott.
Im Monotheismus ist Gott ein Maler und kein Träumer.
Ein Träumer ist IN seinem Traum. Er ist nicht der Traum. Und ein Maler ist gleich ganz getrennt von seiner Schöpfung. An einen solchen Gott glaubt niemand, der noch ganz bei Sinnen ist...
Eine gottlose Schöpfung ist gewiss NICHT das Postulat des Monotheismus!
Zumal Gott nicht nur absolut Gute, sondern auch absolut Böse Eigenschaften hat. Oder willst du mir jetzt erzählen, der Monotheismus habe zwei Götter: einen des Lichts und einen der Dunkelheit...
Irgendetwas sagt mir, das du hier Dinge durcheinanderbringst (Gnostizismus und Manichäismus sind NICHT Monotheismus)
;)Gottesidentität? Du benutzt andauernd diesen Begriff. Aber dann kommt bloss folgendes von dir:
felixkrull schrieb:
Man kann es nicht sagen.
Ja. Aber nicht ohne vorher genug zu erklären, das- wer mitdenkt- jenes "man kann es nicht sagen" richtig zu deuten vermag. Kennst du den Anfang von Lao Tses Tao Te King?
Hier ist er:
Der SINN, der sich aussprechen läßt,
ist nicht der ewige SINN.
Der Name, der sich nennen läßt,
ist nicht der ewige Name.
»Nichtsein« nenne ich den Anfang von Himmel und Erde.
»Sein« nenne ich die Mutter der Einzelwesen.
Darum führt die Richtung auf das Nichtsein
zum Schauen des wunderbaren Wesens,
die Richtung auf das Sein
zum Schauen der räumlichen Begrenztheiten.
Beides ist eins dem Ursprung nach
und nur verschieden durch den Namen.
In seiner Einheit heißt es das Geheimnis.
Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis
ist das Tor, durch das alle Wunder hervortreten.
Vielleicht vermagst du dieses "man kann es nicht sagen" nun besser einzuordnen
;)Arikado schrieb:Sein Wille liess die Welt entstehen. Das reicht mir schon aus.
Es kann durchaus sein, das es dir für den Hausgebrauch reicht. Theologisch ist das äusserst unbefriedigend, weil nichtssagend.
Am Anfang schuf Gott und er schuf die Erde und die Himmel.- so fängt die Bibel an.
Hier geht es erstmal nur um den Teil bis zur ersten Zäsur : Am Anfang schuf Gott. Von allem Anfang an und es ist DAS herausstechende Merkmal Gottes, das er schaffend ist.
Gott also ein Verb und garkein Substantiv? (nur mal so zum Andenken für Lustige)
Wie aber macht er lebend? Durch seinen Odem, den er uns eingibt. Klingelt´s? Nein? Nagut: Der Odem ist vom Bedeutungsfeld her im theologischen soetwas wie "sublimiertes" Blut, also dessen geistige Essenz. Davon gibt Gott jedem von uns einen Teil der SEINIGEN. Gott ist nicht metaphorisch, sondern gänzlich, sächlich IN UNS.
Das kannst du nun glauben oder nicht. Wir haben Glaubensfreiheit
:DArikado schrieb:Manche Mystiker meinen, man behalte bei der Vereinigung mit Gott seine eigene Persönlichkeit.
Andere wiederum sagen, man würde sich in Gott auflösen und die eigene Person würde vergehen.
Entweder man existiert als Individuum in Gott - oder es gibt nur noch ein einziges Individuum, nämlich Gott.
Und das ist für mich sicher nicht das Gleiche.
Zum Oberen Teil:
Und ich behaupte, das stimmt alles.
Man bleibt Sebastian Krüger und IST doch Gott.
Ein indianischer Schamane hat das einmal sehr schön gesagt:
"Mein Totem sprach zu mir bei meiner "Quest": du bist ein heiliger Mann! So wurde ich Schamane und noch immer lache ich und weine ich und bin doch ein heiliger Mann."
Es ist das Geheimnis, das "hinter" Jesus steckt : Gleichzeitig BEIDES sein.
Das übersteigt den Verstand? Das liegt in der Natur der Sache
;)Zum unteren Teil:
Gott- ein Individuum... so mit weißem Bart und so? Das willst du mir ernsthaft erzählen? Es ist zwar spät - aber ist es schon so spät?
:DDiese "Gottperson" ist hoffentlich wenigstens nett zu dir...