Tommy57 schrieb:Das ist nur ein Beispiel von vielen weiteren Aussagen studierter Leute, welche die Echtheit des inspirierten Bibeltextes bestätigen!
Das ist das einzige Beispiel, das Du gebaracht hast, und es bestätigt gar nichts, sondern da wird nur was hergebetet. Null Aufweis, nur Gelaber. Und vor allem: nix von wegen wissenschaftlicher Studie. Du hast da ganz großen Schei* abgegeben. Natürlich wieder welchen von Deiner "Quelle". Da kommt nun mal nix her. Bring wissenschaftliche Studien, wie Du behauptet hast, es gebe sie, ansonsten halt einfach die Backen, weil irgendein Statement eines Gläubigen, daß die Bibel so wunderbar ist, ist zwar toll, belegt aber nix in Sachen historischer Genauigkeit. Dafür brauchts Fakten, keine Lobeshymnen.
Mir stinkts einfach nur noch mit Dir. Bring was Fundiertes oder sei still!
Tommy57 schrieb:Die höhere Bibelkritik, auf welche du viele deiner Argumente aufbaust, einst begründet auf die Schule von Julius Wellhausen ist übrigens noch um einiges älter!
Nur zitier nich nicht den Wellhausen. Eben weil der schon ein bisserl angegraut ist. Nicht daß der gar nicht mehr zitabel wäre, aber da muß man schon suchen, was im Konkreten von seinen Aussagen heute noch so tragfähig ist und nicht von neueren Erkenntnissen längst überholt. So zum Beispiel - ich habs ja extra zitiert - stand Dein Wilson nun mal auf dem Stand der Palästina-Archäologie von vor 1930. Und da war, er sagts ja selber, so gut wie gar nix bekannt, um es mit den biblischen Angaben - und zwar ausdrücklich zu Geographie und Chronologie! - abgleichen zu können. Insofern konnte der Knabe also gar nix darüber aussagen, wie gut der biblische Befund mit wissenschaftlicher Erkenntnis zu Landeskunde und Historie der Levante zusammengeht oder eben nicht.
Er sagts verdammt noch mal selbst. Eben weil er vor knapp hundert Jahren dieses Buch schrieb, als die Archäologie eben noch so gut wie nix hatte. Wieso will das nicht in Deinen Schädel rein? Dein Wilson räumt das selber ein.
Die Historische Kritik hingegen ist nicht nur älter, sie ist zugleich auch jünger, Stand heute quasi, und wenn ich was zu Inhalten zitiere, dann kannst Du aber einen drauf lassen, daß das weit jünger ist als von 1926.
Daß man das auch noch erklären muß...
Tommy57 schrieb:Ach, ein Linguist ist in deinen Augen keine wissenschaftliche Fachrichtung?
Sag mal, was liegt da zwischen Deinen Ohren eigentlich rum? Klar ist das ne Fachrichtung. Aber ich werd mir von nem LLinguisten jedenfalls nicht den Blinddarm rausoperieren lassen, auch wenn der nen Dr. hat. Weils der falsche Dr. ist, nicht das Fachgebiet, um das es geht. Ich schrieb doch extra
perttivalkonen schrieb:Wilson war Linguist, kein Historiker
und Du hast es sogar zitiert. Wenn ein Linguist ne Studie über was Linguistisches anfertigt, dann ist das ne wissenschaftliche Studie. Macht er das über Elementarphysik oder Geschichte, dann ist es keine.
Daß man das auch noch erklären muß...
Tommy57 schrieb:Mr. Wilson lernte übrigens 45 Sprachen, darunter hebräisch, aramäisch und griechisch und verteidigte Zeit seines Lebens die Echtheit der inspirierten Schriften!
Mag ja sein, dass dir das nicht gefällt?
Es zählt nur nicht. Nicht in Sachen historische Verläßlichkeit biblischer Angaben zu Historischem etc.
Tommy57 schrieb:In zahlreichen Veröffentlichungen, einen Teil führe ich unten auf, behandelt er wissenschaftliche Studien zur Bibel und kritisiert argumentativ erfolgreich die höhere Bibelkritik!
Blablabla. Wo ist die Fundierung? Was Du hier abläßt, sind reine Behauptungen. Mit sowas kannste mich doch nicht beeindrucken. Fundierung oder Nuhr!
Tommy57 schrieb:"Ich kam zu der Überzeugung, dass kein Mensch genug wissen kann um die Richtigkeit des Alten Testaments anzugreifen. Jedesmal wenn jemand dazu in der Lage war, für eine Untersuchung genügend dokumentarische
"Beweise" zusammenzustellen, haben sich die biblischen Fakten im ursprünglichen Text jeweils als siegreich erwiesen."
Du weißt aber schon, daß z.B. die anfang des 20.Jh. in Megiddo gefundenen
Ställe Salomos (Archiv-Version vom 14.04.2021) vielleicht wirklich Ställe waren, aber definitiv nicht aus der Zeit Salomos stammten. Diese damalige "Bibelarchäologie", alles Gefundene auf Biegen und Brechen mit biblischen Angaben gleichsetzen zu wollen, die hat sich in den folgenden Jahrzehnten grandios verabschiedet. Während meines Studiums nannten wir das die "Löffel-des-Mose-Archäologie": wenn auf der Sinaihalbinsel ein Holzlöffel gefunden wird, schreit gleich einer "das ist der Löffel des Mose".
Genau auf solche damaligen archäologischen "Bestätigungen der Bibel" beruft Wilson sich da. Das kannste sowas von knicken. Als diese "Archäologie mit der Bibel in der Hand" sich unter den Fachleuten mehr und mehr verabschiedete, landete Gottfried Keller mit seinem "Und die Bibel hat doch recht" einen ordentlichen Treffer, diese Bibelarchäologie wenigstens unter fachfremden Laien hinüberzuretten und nochmals gehörig anzufachen. Aber wissenschaftlich war deren Zeit längst abgelaufen - gut zu erkennen daran, daß Keller in seinen Titel ein "doch" eingefügt hat.
Und wieder: Wenn Wilson das vor fast hundert Jahren konstatiert, dann hat das schlicht null Relevanz. Wir wissen es heute besser. Mittlerweile kann sich selbst ein Laie problemlos in den Kenntnisstand einarbeiten mit wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikationen. Damals hingegen, da mag es so gewesen sein
Robert D. Wilson schrieb:dass kein Mensch genug wissen kann um die Richtigkeit des Alten Testaments anzugreifen.
Jedenfalls in den Kreisen, die Wilson kannte. Damals gab es durchaus schon einiges an archäologischer Erkenntnis und auch in Sachen Quellenkritik, damals aber mehr im deutschen Raum als im angelsächsischen.
Tommy57 schrieb:Das ist offensichtlich deine persönliche Interpretation!
Nope, ich habs zitiert. Wilson ist da sehr deutlich. Aber daß Du das zur "persönlichen Interpretation" (meist sagen die Leute in so nem Fall "deine Meinung") runterspielen willst, kann ich zwar nchvollziehen, aber das trägt nun mal nicht. Die Palästina-Archäologie ging richtig erst Ende des 19. Jh. los; im frühen und mittleren 20.Jh. dann als besagte Bibelarchäologie unter angelsächsischer Ägide, in der Frühzeit Israels dann als "staatliche Bestätigungsinstanz der eigenen Ansprüche auf das Land" (unter Yohanan Aharoni). Auch das war zunächst eine "Archäologie mit der Bibel in der Hand", nur eben aus nationalistischen statt religiösen Gründen. Während im dritten Quartal des 20.Jh. auch der angelsächsische Raum sich von der Archäologie als Erfüllungsgehilfin zum Beweis biblischer Historie löste, blieb das in Israel noch sehr lange die dominante Auffassung. Deswegen schlug vor einigen Jahren Israel Finkelstein mit seinem "Keine Posaunen vor Jericho" so stark ein - endlich setzte sich unvoreingenommene Archäologie auch in Israel in der Fachwelt und der Öffentlichkeit durch. Was er schrieb, war großenteils außerhalb Israels letztlich schon ein alter Hut.
Wenn Du von biblischer Archäologie keine Ahnung hast, dann hast Du eben keine. Ist ja nicht mal schlimm, das ist keine Allgemeinbildung, und keiner kann sich mit allem näher befassen. Aber dann äußere Dich auch nicht darüber, und vor allem komm nicht mit fast hundert Jahre alten Kenntnisständen - und dann auch noch von nem archäologischen Laien. Vor allem nicht, wenn der selber sagt, daß man (zu seiner Zeit) archäologisch so gut wie nix weiß, um es mit den biblischen Angaben abgleichen zu können. Du machst Dich damit nur lächerlich.
Und spar Dir so einen Murks von wegen "persönliche Interpretation". Zeig auf, daß dem so sei, ansonsten halt die Füße still!
Tommy57 schrieb:Na ja, das Argument hat innerbiblisch gewiss seine Richtigkeit
Kann man so sagen. Aber nicht im Sinne einer "wissenschaftlichen Studie". Ich wollte damit nur zeigen, daß das genau das eben nicht ist. Wilson argumentiert nunb mal anders, nicht wissenschaftlich. Punkt.
Tommy57 schrieb:Sagte Jesus nicht einmal: "Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich gewesen?
Nein, sagte er nicht. Das "ehe Abraham ins Dasein kam" kann man durchaus so übersetzen, aber "bin ich gewesen" geht nicht.
Das Verb "bin" steht im Präsens. Und es liegt weder ein historischer Präsens vor ("Gestern war ich in der Kneipe, und als ich nach Hause wollte und zur Tür raus ging -
latscht mir doch einer auf die Finger!"), und ebenso wenig ein perfektischer Präsens ("Die Botschaft hör ich wohl [
= habe ich gehört], allein mir fehlt der Glaube" von Schiller). Definitiv handelt es sich um einen Präsens in präsentischer Bedeutung, allenfalls unter Einschluß früherer Zeiten (vergleichbar einem "seit 20 Jahren wohne ich hier", im Angelsächsischen nähme man den present perfect continuous). Freilich geht das im Deutschen (, Englischen) wie im Altgriechischen mit Vergleichspartikeln wie "seit", nicht aber mit "ehe", "bevor" udgl. Wenn wir nicht annehmen, daß Jesu aramäischer Satz hier nur grottenschlecht ins Griechische übersetzt wurde, dann lebt Jesu Satz gerade von dieser "Dissonanz" eines "Ehe Abraham ward, bin ich". Ein "bin ich gewesen" geht nicht.
Und damit haben wir mal wieder einen Fall, daß die NWÜ schlecht übersetzt.
Tommy57 schrieb:Behauptest du nicht von dir selbst, dass du Christ bist und den Worten der heiligen Schrift glaubst?
Erstens ist hier kein Christenforum, also gehören Argumentationen, die nur mit Glaubensprämissen funzen, hier nicht her.
Zweitens muß man auch als Christ nicht dieser Deiner Logik folgen. Christus ist ganz Mensch geworden, damit weiß er auch nur das, was Menschen wissen, und damit eben auch nur das, was ein damaliger Mensch an Wissen, echtem wie vermeintlichem, zur Verfügung hatte. Und nicht mal davon notwendig alles. Jesus wußte durchaus noch einiges mehr. Doch wie viel an diesem Wissen ihm für sein irdisches Dasein mitgegeben war, das kannst Du nicht mal eben festlegen. Auch die Geisterfüllung er NT-Schreiber impliziert keineswegs, daß sie alles gewußt haben müssen.
Mit Deiner Art zu argumentieren sind mir damals auch DDR-Inquisitoren in Vernehmungen gekommen, mich zu Zustimmungen zu drängen, daß der Sozialismus doch gut und der Klassenstandpunkt Garant für Wahrheit sei, um mich damit dann zu Geständnissen zu drängen, daß ne Aussage von mir falsch sein müsse, denn wenn A erst mal richtig sei, dann folgere daraus auch B, C, D und E usw. Bla und Keks. Mit so nem Scheiß laß Dir mal das Gehirn von Deinen Oberen zurechtkneten. Aber mit mir kannste dieses Spielchen nicht spielen. Ich leugne nicht die Gottheit Christi oder die Geistbegabung der Schreiber des Wortes Gottes, aber damit kannst Du mich nicht zwingen, jeden Schei* zuzugeben, den Du für Dich daraus ableiten läßt und mir dann aufzuzwingen suchst.
Tommy57 schrieb:Des weiteren, bevor du hier Mr. Dicksons Studien diskriminierst und seine Ergebnisse als "Märchen" bezeichnest, solltest du sie bitteschön erst einmal ganz lesen!
Bevor Du hier Mr Dick Wilsons (Namen veräppelst und seine) "Studien" zum Beleg anführst, solltest Du sie vielleicht selber erst mal lesen. Dann müßteste auch nicht nur mit irgendwelchen Faziten ankommen, sondern könntest direkt zur Sache kommen und mal echte Beispiele bringen, mit denen er zeigt, wie historisch zuverlässig die Bibel ist und anderer Leute Mythenware nicht. Tuste aber nicht, haste also selber nicht gelesen.
Und im übrigen habe ich nicht seine Ergebnisse als Märchen bezeichnet, sondern Deine Aussagen. Was Wilson mit historischer Verläßlichkeit meinte, hatte ich ja erklärt, er meinte mitnichten, daß sich die Bibel mit den archäologisch ermittelten Sachverhalten abgleichen ließ und so als verläßlich aufgezeigt werden konnte. Die stellt er sowas von eindeutig klar: das war ihm zu seiner Zeit überhaupt nicht möglich! Daher bist nur Du es, der hier Märchen erzählt. Na und Dich hatte ich durchaus "erst einmal ganz" ge-"lesen", bevor ich da vom Märchen sprach.
Tommy57 schrieb:Denn seine Werke mit einem zitierten Satz als " unwissenschaftlich " zu erklären, bezeugt nicht gerade deine argumentative Wahrhaftigkeit!
Ähm, hab ich "unwissenschaftlich" geschrieben? Wo!
Nee Du, das ist genauso Quatsch wie, ich hätte Wilsons Zeug "Märchen" genannt. Du kriegst einfach nix auf die Reihe, that's it!
Tommy57 schrieb:Wie bitte? 🤔 Denkst du, das müsste er, wenn er sagt: "Ihr habt gehört...."?
Hab ich auch erklärt. Jesus kann eben nicht voraussetzen, das Volk habe gehört, was als zusätzliche mündliche Thora zu den Alten gesagt worden sei. Nur unter den Schriftgelehrten kann Jesus voraussetzen, diese hätten schon von so einer "mündlichen Thora" gehört, also von weiteren Gesetzen (oder Gesetzeserläuterungen), die nicht in der schriftlichen Thora stehen, sondern mündlich erstverkündet und nur mündlich weitergegeben wurden.
Es ist bezeichnend, daß Jesus, immer, wenn er mit Pharisäern, Sadduzäern, Hohepriesterlichen oder Schriftgelehrten über das Wort Gottes spricht, diese fragt "habt ihr nicht
gelesen, daß...?" fragt (Matth 12,3.5; 19,4; 21,16.42; 22,31; Mark 2,25; 12,10.26; Luk 6,3; 10,26). Aber wenn er zu oder über Menschen allgemein spricht, spricht er davon, was sie vom Wort Gottes hören (Matth 5,21.27.33.38.43; Luk8,21; 11,28; Joh 8,38). Und auch das Volk spricht davon, daß es das Wort Gottes übers Hören kennt (Joh 12,34). Jesus weiß sehr wohl, was er bei den von ihm Angesprochenen voraussetzen kann und was nicht. AUch wenn einige aus dem einfachen Volk ebenfalls lesen können, so können es nicht alle, also spricht er bei einer indefiniten Menge stets nur davon, was sie vom Wort Gottes gehört haben. Bei Gelehrten hingegen kann er die Fähigkeit des Lesens voraussetzen, also spricht er davon, was sie in der Schrift gelesen haben.
Na und hier, in der Bergpredigt, setzt Jesus eine Kenntnis voraus: "Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt wurde..." Welche Gruppe spricht Jesus da an, und welche Kenntnis kann er bei dieser voraussetzen? Die Kenntnis der mündlichen Erstverkündung der "schriftlichen Thora" (
die Thora) kann er beim einfachen Volk ebenso voraussetzen wie bei den Gelehrten. Aber die Kenntnis der sog. "mündlichen Thora", die kann Jesus eben nur bei den Gelehrten voraussetzen. Spricht Jesus also von anderen Sachen als der Thora, dann kann er bei der Bergpredigt kein einfaches Volk vor sich gehabt haben, sondern nur Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrte und so. Sprach Jesus aber vom einfachen Volk, kann er unmöglich die "mündliche Thora" mit dem "Ihr habt gehört" meinen.
Zumal Jesus auch gar nicht sagt "Ihr habt gehört, daß behauptet wird, zu den Alten sei zusätzlich zur Thora noch dies und das gesagt worden - was aber gar nicht stimmt". Sondern "Ihr habt gehört, was zu den Alten
gesagt wurde"
Tommy57 schrieb:Natürlich lehrte er hauptsächlich das einfache Volk.....diese litten aber unter dem selbstsüchtigen Einfluss ihrer religiösen Führer, zu denen sie vergeblich um spirituelle Hilfe aufschauten!
Von diesen machtgierigen, selbstgefälligen jüdischen Religionsführern und ihren verdrehten Lehrmeinungen musste das einfache Volk spirituell befreit werden!
Deine Sprache ist mir echt zu antisemitisch. Komm mal runter! Vor allem angesichts dessen, daß Du Dich über anderer Leute vermeintlicher Herabwürdigung mokierst.
Tommy57 schrieb:Dies tat Jesus z. B. in der Bergpredigt, indem er die mündlichen Traditionen blossstellte!
Wie gesagt: er sagt nirgends, daß das jüngere Erfindungen seien. Und ebenso sagte ich bereits, daß sich Jesu "ich aber sage euch" nicht auf jene erweiterten Anmerkungen bezogen sind, sondern deutlich erkennbar auf das, was sich exakt so auch in der Thora befindet: "Du sollst nicht töten" und "Du sollst nicht ehebrechen". Nein, er stellt keinen pharisäischen "Gartenzaun um die Thora" bloß, er schafft selber einen solchen.
Tommy57 schrieb:perttivalkonen schrieb:
Das tat Jesus hier in der Gesetzesauslegung der Bergpredigt ganz ohne jeden Zweifel nicht!
Deine Aussage entspricht leider nicht den schriftgemässen Tatsachen!
Denen schon, nur nicht dem, was Du dafür hältst.
Tommy57 schrieb:perttivalkonen schrieb:
Die Zeit des Aufenthaltes der Söhne Israel aber, die sie in Ägypten zugebracht hatten, betrug 430 Jahre
(2.Mose12,40)
Ja, dazu sollte man die Gesamtaussage der Bibel berücksichtigen, damit man versteht, ab wann die 430 Jahre gerechnet wurden!
Dann erkläre mir doch bitte mal das "die Zeit des Aufenthaltes der Söhne Israel, die sie in Ägypten zugebracht hatten".
וּמֹושַׁב֙ בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֔ל אֲשֶׁ֥ר יָשְׁב֖וּ בְּמִצְרָ֑יִם שְׁלֹשִׁ֣ים שָׁנָ֔ה וְאַרְבַּ֥ע מֵאֹ֖ות שָׁנָֽה׃
umoschav bne jißra'el 'aschär jaschevu bemizrajim scheloschim schana we'arba' me'ot schana.
Und.(das.)Wohnen (der.)Söhne Israel wovon.gilt: (sie.)wohnten in.Ägypten (war) dreißig Jahre und.vier hundert Jahre.
Das ist die wörtliche Übersetzung, in der korrekten Reihenfolge der Wörter des hebräischen Satzes. Mit Punkten verbundene deutsche Wörter müssen als ein Wort gezählt werden, also: "und.(das.)Wohnen" entspricht dem "umoschav". Die Wörter in Klammern dienen im Deutschen der flüssigen Sprache, kommen so aber nicht vor.
Nee, mein Gutster, das Hebräische ist da mal sowas von eindeutig: die Ägyptenzeit Israels, die währte 430 Jahre.
Wenn Paulus in Galater3,17 sagt, das Gesetz sei 430 Jahre nach Gottes Verheißung an Abraham gegeben worden, dann liegt der biblisch damit falsch. Genau das meine ich: auch ein Geistbegabter weiß nicht alles, nicht alles was er zu wissen meint, ist richtig.
So schreibt Paulus da auch, es ginge ja nicht um die Nachkommen, sondern um den Nachkommen. Naja, dumm ist nur, daß da überhaupt nicht "Nachkommen" steht, sondern "Samen", hebräisch
zära'. Und das ist ein Singularetantum, d.h., es steht stets im Singular, es gibt gar keinen Plural. Wie im Deutschen das "Laub". Auch hier erzählt der Paulus also etwas, das sprachlich schlicht nicht stimmt. So heißt es in der Verheißung in .Mose17,7
Und ich werde meinen Bund aufrichten zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir durch [alle] ihre Generationen zu einem ewigen Bund, um dir Gott zu sein und deinem Samen nach dir.
Klar ist mit dem singularischen Samen eine vielzählige Nachkommenschaft gemeint, erkennbar am Plural "
ihre Generationen". Da hat der Paul Hebräisch nur als Fremdsprache gelernt...
Und nicht daß Du hier wieder den Inquirer raushängen läßt: für mich ist das Wort Gottes und wahr, was Paulus da schreibt. Natürlich ist Da jetzt speziell Jesus gemeint, der
eine Nachkomme (aber genauso sind da auch allgemein, auf anderer Ebene, alle gemeint). Und natürlich kam die Verheißung vor dem Gesetz (auch wenn die Jahreszahlen nicht stimmen).
So haben wir ja auch das Problemchen, daß im Geschlechtsregister bei Matthäus mal eben drei königliche Ahnväter ausgelassen wurden:
Ahasja, Sohn von Joram,
Joasch, Sohn von Ahasja, und
Amazja, Sohn von Joasch und Vater von Asarja/Usia. Bei Matthäus heißt es "Joram aber zeugte Usia". Nur so kommt es am Ende zu dem "So sind nun alle Geschlechter von Abraham bis auf David vierzehn Geschlechter und von David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn Geschlechter und von der Wegführung nach Babylon bis auf den Christus vierzehn Geschlechter." Und selbst das ist noch unsauber. Denn von Abraham bis David sind es nur dreizehn Geschlechterfolgen; nur wenn man Abraham mitzählt, sind es vierzehn Geschlechter. Dann aber stimmt es nicht mehr, daß es von David bis Jojachin und der Wegführung vierzehn Geschlechter sind, denn mit David sind es fünfzehn (ohne die drei, versteht sich). OK, da David schon gezählt war, lassen wir ihn mal weg. Dann aber müssen wir Jojachin auch bei der Zählung der dritten Gruppe weglassen, da er schon bei der zweiten mitgezählt wurde, und schon haben wir nur noch dreizehn statt vierzehn. Definitiv: hier stimmt was nicht. Und da kannst Du nicht sagen "
Tommy57 schrieb:Ja, dazu sollte man die Gesamtaussage der Bibel berücksichtigen
Damit wird der Widerspruch nicht weggebügelt. Die drei Vierzehnergruppen kommen nicht hin, und es fehlen in der Geschlechterfolge drei Könige. Zwischen Jorams Tod und Asarjas Regierungsantritt liegen 76 Regierungsjahre (nach Eurer eigenen Zählung!) - wie konnte Usia als Sohn Jorams dann erst 16 Jahre alt sein, als er König wurde? Und wenn er wenigstens 75 war, wie konnte er dann noch 52 Jahre lang herrschen und mit 101 den Jotam zeugen (der bei seinem Regierungsantritt nach Usia 25 Jahre alt war)? Nee, Usia war garantiert kein Spätgeborener von Joram, sondern dessen Nachkomme im vierten Glied. Und Matthäus hat drei Glieder in der Geschlechterfolge ausgelassen.
Die "berücksichtigte Gesamtaussage der Bibel" macht diese Widersprüche nicht weg, sie verdeutlicht sie nur. Auch Du löst mit Deiner "Gesamtaussage" das Problem nicht auf, daß 2.Mose12 sowas von eindeutig vom Aufenthalt in Ägypten spricht als Zeitfenster der 430 Jahre. Du behauptest nur, Paulus hätte recht und der Mose unrecht (oder wer auch immer für Euch als der Verfasser von 2.Mose12 gilt). Daß Mose es anders gerechnet hätte, als er es ausdrücklich sagt, das darfste gerne erst mal semantisch, semiotisch, prhaseologisch oder sonsterwie aufzeigen. Eff Eff: fiel Fergnügen dabei!