@bekchris Der „Gott“ des Islam ist nicht der Gott der Bibel.
Zwischen diesen ist ein himmelweiter Unterschied.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Allah (Begriffsklärung) aufgeführt.
Allāh-Kalligraphie in der Eski Cami (Moschee), EdirneAllah (arabisch الله , DMG Allāh, ʔalˤːɑːh Aussprache?/i) ist das arabische Wort für Gott. Des Weiteren verwendet man den Begriff in der heiligen Schrift der Sikhs (Adi Granth) sowie auf Maltesisch, das von der arabischen Sprache abstammt.
Im Islam wird der Begriff ausschließlich zur Bezeichnung der als einzig und absolut aufgefassten Gottheit verwendet und ist somit (ähnlich wie das deutsche, artikellose „Gott“ oder das englische großgeschriebene „God“) de facto ein Eigenname und keine Gattungsbezeichnung. Gleichwohl hat er sich höchstwahrscheinlich aus einer Gattungsbezeichnung entwickelt, nämlich durch eine Silbenellipse beim Zusammentreffen des Artikels al- (الـ) und ʾilāh (إله /‚Gott, Gottheit‘) an, also „der Gott“.
Das Wort wird ebenso von arabischsprachigen Juden und Christen als Gottesbezeichnung gebraucht und wird daher auch in arabischen Bibelübersetzungen verwendet. In westlichen Ländern jedoch wird das Wort Allah (bis auf die Ausnahme von Malta) ausschließlich als Bezeichnung für Gott nach der islamischen Gottesvorstellung verstanden.
Sprachgeschichtlich ist allāh verwandt mit dem hebräischen ʾelôah, gebräuchlicher in der formalen Pluralform ʾelōhîm (hebräisch אלהים). ʾelôah / ʾelōhîm bedeutete ursprünglich wahrscheinlich „Starker“, „Mächtiger“. ʾelōhîm wird in der Bibel gewöhnlich mit „Gott“ übersetzt, jedoch an gewissen Stellen auch für Engel und sogar für Menschen (2 Mos 4,16 EU) verwendet. In der jüdischen Überlieferung wird Gott mit dem Ausdruck ʾelōhîm als Schöpfer und Richter bezeichnet, während JHWH hauptsächlich die barmherzigen Aspekte Gottes enthält. Auch im Aramäischen, das ebenfalls zur semitischen Sprachfamilie gehört, sagt man alah bzw. alāhā, je nach Dialekt auch mit der Sprachfärbung alōhō, d. h. mit offenem o
Allah im Islam [Bearbeiten]
Glaubensbekenntnis des Islam als Schriftzug auf der Flagge Saudi-ArabiensVon 114 Suren im Koran fangen 113 mit der Basmala an. Das Bekenntnis zu Allah als dem einen Gott, die Schahada, ist eine der fünf Säulen des Islam. Wenn Muslime von Gott bzw. Allah sprechen, setzen sie oft „Er ist gepriesen und erhaben“ (سبحانه وتعالى, DMG subḥānahu wa taʿālā) hinzu. Geläufig ist zudem die Wendung Allahu akbar, die soviel wie „Gott ist (unvergleichlich) groß“ bedeutet.
Der Koran definiert Allah wie folgt:
„(22) Er ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt. (Er ist es) der über das, was verborgen, und was allgemein bekannt ist, Bescheid weiß. Er ist es, der barmherzig und gnädig ist.
(23) Er ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt. (Er ist) der hochheilige König, (dem) das Heil (innewohnt). (Er ist es) der Sicherheit und Gewißheit gibt(?), der Mächtige, Gewaltige und Stolze. Gott sei gepriesen! (Er ist erhaben) über das, was sie (d.h. die Ungläubigen) (ihm an anderen Göttern) beigesellen.
(24) Er (allein) ist Gott, der Schöpfer, Erschaffer und Gestalter. Ihm stehen (all) die schönen Namen zu. Ihn preist (alles), was im Himmel und auf der Erde ist. Er ist der Mächtige und Weise. “
Rezeption im Christentum [Bearbeiten]Für das Christentum stellt sich – gerade mit Blick auf den interreligiösen Dialog – die Frage, ob Allah und der Gott der Bibel identisch sind. Die Römisch-Katholische Kirche beispielsweise verabschiedete am 28. Oktober 1965 im Zuge des Zweiten Vatikanums die für alle römischen Katholiken verbindliche Schrift Nostra Aetate, in der es in Teil 3, der allerdings erst nach arabischen Protesten gegen die alleinige Ausrichtung der Erklärung auf das Judentum hinzugefügt wurde, heißt:
„Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergibt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.[1]“
Gemeinsam glauben Christen und Muslime an den Schöpfergott, der ihrem Glauben nach Himmel und Erde schuf:
„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“
– (Gen 1,1)
heißt der erste Vers der Genesis der Bibel; eine ähnliche Aussage in Bezug auf Gott ist auch im Koran vorzufinden:
„Er ist es, der euch alles, was auf der Erde ist, geschaffen und sich hierauf zum Himmel aufgerichtet und ihn zu sieben Himmeln geformt hat. Er weiß über alles Bescheid.“
– Sure 2, Vers 29 nach Paret
Viele Christen evangelikaler Prägung lehnen die Gleichsetzung des in der Bibel sich offenbarenden Gottes mit dem koranischen Allah ab. Eine der Begründungen dieser Sichtweise ist das zentrale Bekenntnis des Islam, dass Allah keinen Sohn habe. Dazu im Gegensatz – so die Meinung vieler evangelikaler Christen – steht das Grundbekenntnis des Neuen Testaments, das Gott als den „Vater unseres Herrn Jesus Christus“ identifiziert.
Der damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, vertritt die Ansicht, dass keine Aussage darüber getroffen werden kann, ob der Gott, den Christen anbeten, mit dem Gott, den Muslime anbeten, identisch ist. Huber sieht nur eine Aussage über das Bekenntnis zu Gott als möglich. Hier vertritt er die Ansicht, dass Christen sich zu einem anderen Gott als Muslime bekennen. Zitat: „Ob Gott derselbe Gott ist, muss man ihm selber überlassen. Als Menschen können wir nur über das Gottesbekenntnis urteilen. Wir haben als Christen keinen Grund zu sagen, wir würden uns zum gleichen Gott wie die Muslime bekennen.“[2]