Dürfen Christen Schweinefleisch essen?
05.11.2008 um 01:43@jafrael
@StillHere
Ein interessantes Nebenthema :)
"Deschner weist nach, dass Jesus bis zu seinem Tod an der Naherwartung des Reiches Gottes festhielt - ebenso wie seine Jünger es taten."
Findest du in so gut wie jeder neueren Grundlagenausgabe zur kritisch-historischen Exegese.
Kann man sich aber auch selbst anlesen, wenn nämlich die Gemeindez.B. Paul fragt: Wie sieht das aus und wann passiert es (das Eintreten des Gottesreichs)? Da gibt er entsprechende Antwort- sagt also genau das, was Deschner da postuliert.
Diese Frage ist aber natürlich ohnehin nurmehr theoretisch, da die Zeit sie inzwischen obsolet hat werden lassen^^
"Deschner weist nach, dass die frühe Kirche Texte der Evangelien ihren Bedüfnissen anpasste, veränderte, redigierte."
Ansatzweise (also in Kürze abgehandelt) findet sich das in eigtl. jedem (neueren^^) Bibelkundefachbuch.
Und- JPhys möchte ja wissen, WIE man darauf kommt- man hat z.B. ältere Funde darauf "abgeklopft" und wenn sich ein Satz, ein Wort oder gar ein ganzer Absatz bei diesem Quervergleich erst bei entspr. jüngeren Ausgaben (oder da nicht mehr) findet, dann ist das wohl als ein Nachweis anzusehen, das da etwas geändert wurde.
Von wohl kaum einer exegetischen Schule kann inzwischen z.B. mehr angezweifelt werden, das sich der berühmte "Vers" mit dem "Frauen sollen inne Kirch die Klappe halten" erst viel später dazukompiliert wurde.
Oder der Missionsbefehl der das Matthäusevangelium abschließt- hier kennt man sogar den Grund ( er ist illusterweise überliefert): Das Evangelium sollte einen vorwärts weisenden "literarischen" Abschluss bekommen :D
"Deschner weist nach, dass das Christentum ALLE massgeblichen Elemente den antiken Götter- und Mysterienkulten entnommen hatte, das betrifft den Kult, die Taufe, die Messe, die Feiertage und im Kern eher paulinisch als jesuanisch zu nennen ist."
Das ist schwierig zu begründen, da die grdstzl. Ausprägung des Christentums NATÜRLICH im besten Sinne katholisch sind ;)
Womit ich sagen will : wer unternimmt, die christl. Lehre nur für sich allein zu betrachten muss zwangsläufig zu kurz greifen. Dergleichen findet sich bei den Hellenen, den Chinesen, den Indios, den Germanen- kurz gesagt ALLEN Kulten, da sie schlicht einen wie auch immer gearteten "Heldenkultus" konstituierende Elemente sind (gemeint sind "Sonnennähe"[Zentralgestirn], der Opfertod, nicht ganz so zwingend die Jungfrauengeburt, aber jdflls. die göttliche "Abkunft"usw. usf.).
Das die Lehre unter die Räder von Peter und Paul gekommen ist, sollte auch jedem einsichtig sein, der einmal die Offenbarungen Jesu mit der "Heilsleere"(das ist KEIN Verschreiber;) ) der Briefe dieser beiden ersten christl. Machtpolitiker vergleicht.Am besten mit einem neueren Bibelkundefachbuch bei der Hand (da finden sich manch erhellende Hinweise zur Entstehung der uns heuer vorliegenden Schriften^^).
"Deschner weist den sich steigernden "Vergottungsprozeß" nach mit Hilfe dessen aus dem jüdischen Wanderprediger Jesus der "Chrestos" und Weltenheioland "gemacht" worden ist."
Das kann jeder mit nur ein wenig philologischer Grundbildung leicht selbst IN DER BIBEL nachlesen. Denn das ist dermaßen schlecht da rein redigiert, das der Glaube der "Fälscher" an unsere Dummheit unermesslicher scheint, als die Ehrfurcht vor der Lehre Chrisi jdflls. :D
Ein kleines Bsp.: Wer sich die Mühe macht (oder so schlau ist, sich das Ganze aufgearbeitet in einer der vielen dazu vorhandenen Abhandlungen et al. vorzunehmen) wird bei Jesu Satz vorm Sanhedrin: "Du sagst es, also/darum bin ich´s." die grammatikalische Form, die wegen ihrer Satzstellung v.A. ein wenig doppeldeutig ist, als Zweierlei deuten können: als Konditionalsatz oder als Kausalsatz.
Keine der beiden Formen deutet darauf hin, das Jesus sich hier als Gottessohn "outet"- da steht nämlich entweder: WEIL du es sagst bin ich´s, was in der Übersetzung wenig Sinn ergibt oder aber :WENN du es sagst, DANN bin ich´s (eine Redwendung, die mancher wohl kennt ;))- deutlicher: Wenn du es sagst, dann werde ich´s wohl sein.
Die moderne historisch-kritische Exegese sieht hierin viel eher eine Verballhornung der rein weltlich legitimierten Autorität des Hohepriesters, bzw. des Sanhedrin an sich. Frei nach dem Motto: wer könnte EUCH schon widersprechen! Ihr seid doch die höchsten Richter Israels :D
"Deschner weist nach, dass alle Jesus zugewiesenen Wunder schon in vorchristlicher Zeit vollbracht wurden."
Jesus erhebt ja auch keinen Anspruch auf Einzigartigkeit ;)
Er sinniert gewiss nicht aus Langeweile immer mal wieder über die Unwichtigkeit und Sekundarität von "Wundern".
Er hatte sogar einen knallharten Konkurrenten um den Rang des "größten Wundertäters/Messias" zu seiner Zeit in Palästina (man nimmt sogar an, das sie sich kennenlernten). Der Mann hieß swiw Simon Magus.
Zu den "Abweichlern/Ketzern" UND zum Thema "Gottessohnschaft" betrachte man zusätzlich einmal den Arianismus und sein Schicksal und das "Filioque"- also ebendiesen heute noch bestehenden Streitpunkt (in abgeschwächter Form) zwischen der römisch-katholischen und der orthodoxen Kirche ;)
Ich bin zwar kein Deschnerfan, aber seine hier freundlicherweise von Jafrael vorgestellten Thesen scheinen mir doch stimmig. Worüber sich natürlich trefflich diputieren lässt ;)
Und das ist noch nicht Alles...
P.S.:
@JPhys
"Zweifelsfrei" ist ein Terminus Technicus, dem sich auch die sog. exakten Wissenschaften besser nicht in allzu hellem Lichte aussetzen sollten :D
Wissenschaft soll Theorien aufstellen, die uns die Welt soweit wir sie erkennen können verständlicher machen. Sie soll aber keine "Fakten schaffen" ;)
@StillHere
Ein interessantes Nebenthema :)
"Deschner weist nach, dass Jesus bis zu seinem Tod an der Naherwartung des Reiches Gottes festhielt - ebenso wie seine Jünger es taten."
Findest du in so gut wie jeder neueren Grundlagenausgabe zur kritisch-historischen Exegese.
Kann man sich aber auch selbst anlesen, wenn nämlich die Gemeindez.B. Paul fragt: Wie sieht das aus und wann passiert es (das Eintreten des Gottesreichs)? Da gibt er entsprechende Antwort- sagt also genau das, was Deschner da postuliert.
Diese Frage ist aber natürlich ohnehin nurmehr theoretisch, da die Zeit sie inzwischen obsolet hat werden lassen^^
"Deschner weist nach, dass die frühe Kirche Texte der Evangelien ihren Bedüfnissen anpasste, veränderte, redigierte."
Ansatzweise (also in Kürze abgehandelt) findet sich das in eigtl. jedem (neueren^^) Bibelkundefachbuch.
Und- JPhys möchte ja wissen, WIE man darauf kommt- man hat z.B. ältere Funde darauf "abgeklopft" und wenn sich ein Satz, ein Wort oder gar ein ganzer Absatz bei diesem Quervergleich erst bei entspr. jüngeren Ausgaben (oder da nicht mehr) findet, dann ist das wohl als ein Nachweis anzusehen, das da etwas geändert wurde.
Von wohl kaum einer exegetischen Schule kann inzwischen z.B. mehr angezweifelt werden, das sich der berühmte "Vers" mit dem "Frauen sollen inne Kirch die Klappe halten" erst viel später dazukompiliert wurde.
Oder der Missionsbefehl der das Matthäusevangelium abschließt- hier kennt man sogar den Grund ( er ist illusterweise überliefert): Das Evangelium sollte einen vorwärts weisenden "literarischen" Abschluss bekommen :D
"Deschner weist nach, dass das Christentum ALLE massgeblichen Elemente den antiken Götter- und Mysterienkulten entnommen hatte, das betrifft den Kult, die Taufe, die Messe, die Feiertage und im Kern eher paulinisch als jesuanisch zu nennen ist."
Das ist schwierig zu begründen, da die grdstzl. Ausprägung des Christentums NATÜRLICH im besten Sinne katholisch sind ;)
Womit ich sagen will : wer unternimmt, die christl. Lehre nur für sich allein zu betrachten muss zwangsläufig zu kurz greifen. Dergleichen findet sich bei den Hellenen, den Chinesen, den Indios, den Germanen- kurz gesagt ALLEN Kulten, da sie schlicht einen wie auch immer gearteten "Heldenkultus" konstituierende Elemente sind (gemeint sind "Sonnennähe"[Zentralgestirn], der Opfertod, nicht ganz so zwingend die Jungfrauengeburt, aber jdflls. die göttliche "Abkunft"usw. usf.).
Das die Lehre unter die Räder von Peter und Paul gekommen ist, sollte auch jedem einsichtig sein, der einmal die Offenbarungen Jesu mit der "Heilsleere"(das ist KEIN Verschreiber;) ) der Briefe dieser beiden ersten christl. Machtpolitiker vergleicht.Am besten mit einem neueren Bibelkundefachbuch bei der Hand (da finden sich manch erhellende Hinweise zur Entstehung der uns heuer vorliegenden Schriften^^).
"Deschner weist den sich steigernden "Vergottungsprozeß" nach mit Hilfe dessen aus dem jüdischen Wanderprediger Jesus der "Chrestos" und Weltenheioland "gemacht" worden ist."
Das kann jeder mit nur ein wenig philologischer Grundbildung leicht selbst IN DER BIBEL nachlesen. Denn das ist dermaßen schlecht da rein redigiert, das der Glaube der "Fälscher" an unsere Dummheit unermesslicher scheint, als die Ehrfurcht vor der Lehre Chrisi jdflls. :D
Ein kleines Bsp.: Wer sich die Mühe macht (oder so schlau ist, sich das Ganze aufgearbeitet in einer der vielen dazu vorhandenen Abhandlungen et al. vorzunehmen) wird bei Jesu Satz vorm Sanhedrin: "Du sagst es, also/darum bin ich´s." die grammatikalische Form, die wegen ihrer Satzstellung v.A. ein wenig doppeldeutig ist, als Zweierlei deuten können: als Konditionalsatz oder als Kausalsatz.
Keine der beiden Formen deutet darauf hin, das Jesus sich hier als Gottessohn "outet"- da steht nämlich entweder: WEIL du es sagst bin ich´s, was in der Übersetzung wenig Sinn ergibt oder aber :WENN du es sagst, DANN bin ich´s (eine Redwendung, die mancher wohl kennt ;))- deutlicher: Wenn du es sagst, dann werde ich´s wohl sein.
Die moderne historisch-kritische Exegese sieht hierin viel eher eine Verballhornung der rein weltlich legitimierten Autorität des Hohepriesters, bzw. des Sanhedrin an sich. Frei nach dem Motto: wer könnte EUCH schon widersprechen! Ihr seid doch die höchsten Richter Israels :D
"Deschner weist nach, dass alle Jesus zugewiesenen Wunder schon in vorchristlicher Zeit vollbracht wurden."
Jesus erhebt ja auch keinen Anspruch auf Einzigartigkeit ;)
Er sinniert gewiss nicht aus Langeweile immer mal wieder über die Unwichtigkeit und Sekundarität von "Wundern".
Er hatte sogar einen knallharten Konkurrenten um den Rang des "größten Wundertäters/Messias" zu seiner Zeit in Palästina (man nimmt sogar an, das sie sich kennenlernten). Der Mann hieß swiw Simon Magus.
Zu den "Abweichlern/Ketzern" UND zum Thema "Gottessohnschaft" betrachte man zusätzlich einmal den Arianismus und sein Schicksal und das "Filioque"- also ebendiesen heute noch bestehenden Streitpunkt (in abgeschwächter Form) zwischen der römisch-katholischen und der orthodoxen Kirche ;)
Ich bin zwar kein Deschnerfan, aber seine hier freundlicherweise von Jafrael vorgestellten Thesen scheinen mir doch stimmig. Worüber sich natürlich trefflich diputieren lässt ;)
Und das ist noch nicht Alles...
P.S.:
@JPhys
"Zweifelsfrei" ist ein Terminus Technicus, dem sich auch die sog. exakten Wissenschaften besser nicht in allzu hellem Lichte aussetzen sollten :D
Wissenschaft soll Theorien aufstellen, die uns die Welt soweit wir sie erkennen können verständlicher machen. Sie soll aber keine "Fakten schaffen" ;)