Kybernetis schrieb:Logik ergibt sich aus der Beobachtung der Welt. Es gibt kein rundes Viereck, das ist ein "logical absolute". Etwas ist entweder rund oder eckig, so ergibt sich leicht der "Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch", zwei sich widersprechende Aussagen/Eigenschaften usw können nicht existieren. Genau so ergeben sich auch alle anderen logischen Grundsätze, diese hat man durch die Beobachtung der Welt verstanden und daraus Grundsätze formuliert.
Nur ist es bei diesem Allmachtsparadoxon jedoch so, daß man sich hierzu außerhalb unseres naturalistischen Kontextes begibt.
Zur Frage ob Gott nun einen Stein erschaffen kann der so schwer ist, daß er ihn selbst nicht heben kann kann man daher zwar auf den Satz vom Widerspruch als logisches Grundprinzip hinweisen, doch da die Prämissen welche die Allmacht definieren sollen hier auch sehr freizügig ausgelegt werden können würde es auch keine Rolle spielen ob man zum Vergleich auch noch versuchen würde auf die Existenz anderer formaler Logiken wie dem Prinzip der Zweiwertigkeit oder auch mehrwertigen Logiken wie dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten heranzuziehen.
Es ist daher auch ganz egal wie man es dreht und wendet, solange die Allmacht des göttlichen Wesens so verstanden wird, daß seine Macht auch nicht durch die Logik begrenzt wird, so muss seine Allmacht auch absolut und dem menschlichen Verstand in jeder Form erhaben sein. In diesem Fall scheitert auch jeder Versuch, die Existenz der Allmacht mit dem Allmachtparadoxon zu widerlegen, daran, daß das Allmachtparadoxon darauf ausgelegt ist, die Unlogik als Beweis für die Nichtexistenz anzuführen.
Mit anderen Worten, das Gedankenspiel ist schon von vornherein dazu verurteilt keinerlei Erkenntnisse daraus gewinnen zu können. Wobei das auch nicht ganz stimmt, denn immerhin bringt die Feststellung, daß man hieran seine Zeit verplempert hat ja auch einen gewissen Erkenntnisgewinn mit sich.