Optimist schrieb:Weshalb sollte er die damaligen Juden unnötig verkrätzen, indem er wirklich alles was sie machten oder was bei ihnen Sitte war, für Mist erklärt hätte?
Also, Jesus war nun wirklich nicht der Typ, der Dinge, die ihn störten, nicht angesprochen hätte! Höflichkeit, Takt, Rücksichtsnahme, Angst vor Ablehnung, Gegenwind oder Repressalien oder auch nur, der Gedanke, es würde eh nichts bringen hätten ihn nicht davon abgehalten. Im Gegenteil: Er drohte mit göttlichen Strafen schon wegen kleinster Verfehlungen, selbst wenn sie nur in Gedanken stattfanden. Und gerade gegen die (religiösen) Autoritäten seines Volkes benahm er sich sehr unfreundlich, beschimpfte sie und unterstellte ihnen pauschal, nur an das eigene Wohl zu denken. Den RELIGIÖSEN Autoritäten wohlgemerkt.
Nein, wenn Jesus nichts gegen Sklaverei sagte, dann nicht, weil er sich nicht getraut hätte oder das für sinnlos (nach dem Motto: "Es hört eh keiner auf mich") gehalten hätte.
Sondern seine Gleichnisse, in denen Gott durch einen Grundbesitzer symbolisiert wird, der seine Knechte (also die Menschen) nach Lust und Laune behandeln, auch einsperren oder foltern kann, und der als gnädig und gutherzig gilt, wenn er das mal nicht tut, lassen nur den Schluss zu, dass Jesus Sklaverei nicht für ein Unrecht, sondern für völlig normal hielt.
Sein Verhalten gegenüber Frauen, Kindern und Außenseitern mag vorbildhaft und fortschrittlich gewesen sein (und viele seiner Nachfolger verhielten sich genau gegensätzlich). Sein Bild von der Gesellschaft im Sinne von Klassengesellschaft war es dagegen nicht. Er war kein Sozial-Revolutionär, sondern eben auch nur ein Mensch seiner Zeit.
Heide_witzka schrieb:Wohin das führt kann man sich ja ausrechnen.
Nicht nötig. Ein Blick in die Geschichte genügt.