Wenn der Glauben an Spiritualität zum tödlichen Wahn wird

Balthasar70 schrieb:als "gefesselt" Beschrieben?

Eine(wahrgenommene) Besessenheit ist nichts weiteres als das gefesselt sein in seinem Körper .

Balthasar70 schrieb:spirituell erleuchtet

Spiritualität und erleuchtet sein sind 2 verschiedene paar Schuhe für mich.

Ein spiritueller Mensch welcher ausgeglichen und in Balance ist verfällt keinem Wahn,denn er hinterfragt alles und jeden ,auch sich selbst. 

@Balthasar70

Eine deutliche Ausdrucksweise sorgt für Klarheit und verwirrt nicht unnötig. 

Balthasar70 schrieb:Die Antworten bisher, ich weiß aus mir selber heraus wie ich mich schütze (dachte die Koreanerin womöglich auch) und das waren Geisteskranke das hat mit Spiritualität nicht zu tun ( eine echte " not a real scotsman" Argumentation) finde ich nicht sehr befriedigend.

Es gab auch eine Antwort die die Bildung / Aufklärung als einen wirkungsvollen Mechanismus gegen derartige Exzesse benannt hat. Die anderen ( unter anderem auch ich) setzten es einfach voraus. 

@Balthasar70

Die Spiritualität ist das Ausleben deiner Glaubensvorstellungen im Alltag. Aufs Holz zu klopfen wäre zum Beispiel schon eine spirituelle Handlung. 

@doree
Wie gesagt, ich will da gar keine Definitionsdiskussion draus machen.
Mir geht es darum rauszukriegen wie man sicherstellt, dass ein Glaubensgebilde andere Menschen nicht schädigt oder umbringt.

doree schrieb:Aufs Holz zu klopfen wäre zum Beispiel schon eine spirituelle Handlung. 

Es ist eine Rituelle Handlung welche sowohl in der Religion als auch in der Spiritualität vorkommen. 

KAALAEL schrieb:Es ist eine Rituelle Handlung welche sowohl in der Religion als auch in der Spiritualität vorkommen.

Aus den Augen anderer Leute ist es schlicht Aberglauben.

Balthasar70 schrieb:@doree Wie gesagt, ich will da gar keine Definitionsdiskussion draus machen.Mir geht es darum rauszukriegen wie man sicherstellt, dass ein Glaubensgebilde andere Menschen nicht schädigt oder umbringt.

Indem Du keinem Glaubensgebilde das Recht auf Gewaltausübung, ob physisch oder psychisch, zugestehst. Jede Zuwiderhandlung ist als Körperverletzung, bei Todesfolge als Mord, zu bestrafen.

@KAALAEL

Eine rituelle Handlung gehört dann zum Bereich der Spiritualität wenn sie aus dem eigenen Glauben heraus begangen wird. DarIn liegt die Trennung zur Religion, bei der unter Umständen eine solche Handlung auch rein formell begangen werden kann.

@Balthasar70

Balthasar70 schrieb:Mir geht es darum rauszukriegen wie man sicherstellt, dass ein Glaubensgebilde andere Menschen nicht schädigt oder umbringt.

Aufklärung ist ein guter Ansatz.

@Balthasar70
In diesem Beispiel handelt es sich doch um "Exorzismus". Teufelsaustreibung.


Das hat für mein Verständnis nichts mit Spiritualität zu tun. Der spirituell etwas weiter fortgeschrittene Mensch erkennt, dass es keinen Satan gibt. Das "Negative und Böse" kommt aus dem Menschen selbst. Man erkennt dies auch in einigen "eigenen" Verhaltensmustern und versucht sich allmählich zu ändern. Ist aber ein persönlicher Lernprozess.

Ich persönlich denke, dass der Mensch auf dem "spirituellen Weg" ruhiger, friedlicher und freundlicher wird. Ziel ist es doch, seine Ängste zu verlieren und seine Lebensumstände und seine Mitmenschen zu tolerieren (man muss ja nicht gleich alles "bedingungslos lieben", so wie es oft geschrieben steht). Neutralität ist auch schon eine gute Grundlage im Umgang mit seinem Umfeld. Soweit gekommen würde man nie einen Menschen foltern, warum auch immer.

@violeta 

Wer ist denn bitte der "spirituell Fortgeschrittene Mensch", meinst Du nicht die koreanische Familie hatte von sich selber genau diese Einschätzung?

Das ist ja genau meine Fragestellung, es gibt Menschen die sich selber als,  weiterentwickelt, auf höheren Energielevels befindlich, dem göttlichen näher, empfinden und auf Grund dieser (ob nun richtigen oder falschen) Selbsteinschätzung gegenüber anderen Menschen handeln.

Welche Schutzmechanismen braucht es solche selbstempfundenen (über)-Menschen vor sich zu schützen, aber auch andere vor deren Hybris?

An Hand des angesprochenen Falles, finde ich es etwas naiv und auch unverantwortlich, einfach zu konstatieren, dass wenn es irgendwie in die spirituelle Richtung geht es dann auch per se einfach besser wird.

In der Tat schwer zu beantworten.
Wenn man sich der moderneren spirituellen Literatur zuwendet (z.B. Tolle, Hawkins, Ablass......), dann ist Ziel von allem eine Entwicklung des Menschen "weg von der Gewalt".
Eine spirituelle Leitfigur ist z.B. Buddha, und der war nun mal sehr friedlich.

Schutzmechanismen gegen selbstempfundene Übermenschen gibt es wohl leider nicht. Ich denke, sie folgen den falschen Idealen, aber wir man das abstellen kann, leider auch keine Ahnung. Auf jeden Fall ist Buddha ganz sicher nicht ihre Leitfigur.

Ist im Grunde immer das gleiche. Läuft bei Christen, Muslimen  usw. genau so. Wenn ein Glaubensbruder etwas Schlimmes im Namen des Glaubens begeht, wird ihm von anderen Gläubigen der wahre Glaube abgesprochen und schon ist die Welt wieder "in Ordnung."

Wozu sich mit Problemen auseinander setzen, wenn man sie auch ignorieren kann?

Auch Buddha scheint da kein Garant zu sein.

http://www.zeit.de/2013/21/myanmar-buddhisten-muslime

Schon warnt der Dalai Lama, dass auch Buddhisten töten können. "Eigentlich ist das Töten von Menschen im Namen unserer Religion undenkbar. Aber jetzt lassen sich sogar Buddhisten dazu verleiten", gestand das exilierte Oberhaupt der Tibeter vergangene Woche bei der Vergabe eines Friedenspreises in Maryland ein. Bis in den US-amerikanischen Bundesstaat hatten den berühmtesten Buddhisten der Welt die Nachrichten von seinen mordenden Glaubensgenossen in Myanmar verfolgt. Sie tragen dieselben Mönchskutten wie er. Aber ihre Mission sind Verfolgung und Mord an Muslimen. 70.000 Vertriebene lagerten dieser Tage schutzlos am Indischen Ozean, während ein tropischer Wirbelsturm aufzog. Die Vereinten Nationen prophezeiten eine "humanitäre Katastrophe".

@Balthasar70
Irgendwie wusste ich jetzt, dass du genau das anbringst. Hatte ich auch schon gelesen. Ganz sicher nicht im Sinne von Buddha.

Aber glücklicherweise sind die meisten Menschen doch eher friedlich.
Sonst wäre alle Hoffnung für diesen Planeten verloren und wir würden uns auch in 1000 Jahren noch bekriegen und ermorden, vor allem aus religiösen Gründen.

Aus meinem Verständnis heraus ist Spiritualität aber unabhängig von Religionen.

violeta schrieb:Aus meinem Verständnis heraus ist Spiritualität aber unabhängig von Religionen.

Dem ist eigentlich immer so.

@Balthasar70
Jede Religion oder Ideologie kann missbraucht werden anderen menschen zu schaden.
Entscheident ist der Glaube die alleinige Wahrheit gefunden zu haben.

@benihispeed
Aber wenn nun der eine glaubt die absolute Wahrheit gefunden zu haben und der andere auch, allerdings eine andere?

Jeder der glaubt die alleinge Wahrheit zu besitzen liegt falsch und schadet potentiell anderen Leuten.

Die einzige absolute Wahrheit ist das das niemand je die absolute Wahrheit entdecken wird.
Es gibt nur mehr oder weniger wahrscheinliche Wahrheiten.