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Ist Buddhismus Humbug?

779 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Buddhismus Humbug?

25.08.2016 um 14:29
@BioGenEthiker
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Grundsätzlich problematisch ist, dass man den Ansatz des Buddhismus', Erlösung in sich selbst zu finden, indem man der Welt entsagt und fortan nur noch der Lehre folgt, nicht konsequent umsetzen kann, ohne die Voraussetzungen dafür, dass dieser Weg funktionieren kann, zu unterminieren.
Ich sehe das nicht so. Also ich halte die allgemeine Vorstellung das man die buddhistische Praxis mit dem normalen Alltag nicht vereinbaren kann, nicht für allgemein gültig.

Es gibt natürlich buddhistische Strömungen bei denen eine strikte Voraussetzung ist, das man sich der Welt entsagt, aber ich sehe keinen Widerspruch darin meinen Alltag zu folgen, gleichzeitig aber auch vollwertig die buddhistische Lehre in die Tat umzusetzen.

Das liegt mitunter aber auch daran, das man im Zen generell viel weniger dieser Probleme hat, als in anderen Traditionen, weil man sich von zwingenden Dogmen abgegrenzt hat und auch die Lehre (Beispiel Wiedergeburt) nicht immer wörtlich nimmt. Andere Richtungen, wie die in Tibet tut dies natürlich.

Aber ich hab dazu eine Zen Geschichte die es wunderbar auf den Punkt bringt.
Ein bereits älterer Mönch kam zu einem Zen-Meister und sagte:
Ich habe in meinem Leben eine Vielzahl von spirituellen Lehrern aufgesucht und nach und nach immer mehr Vergnügungen aufgegeben, um meine Begierden zu bekämpfen. Ich habe lange Zeit gefastet, jahrelang mich dem Zölibat unterworfen und mich regelmäßig kasteit. Ich habe alles getan, was von mir verlangt wurde, und ich habe wahrhaft gelitten, doch die Erleuchtung wurde mir nicht zuteil. Ich habe alles aufgegeben, jede Gier, jede Freude, jedes Streben fallengelassen. Was soll ich jetzt noch tun?
Der Meister erwiderte: Gib das Leiden auf!



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25.08.2016 um 14:30
@GyatsoJigme
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Mit dem Buddhismus ist es dasselbe Dilemma wie einst bei Platon. In seiner Politeia entwarf er das Szenario eines Musterstaats mit einem Philosophen-König. Als er dann in Unteritalien die Gelegenheit bekam, seinen Musterstaat aufzubauen, scheiterte er kläglich an der Kollision des philosophischen Ideals mit der Realität der tatsächlichen Verfasstheit der Menschen, die alles andere als durchweg vernunftgeleitet sind. Buddhismus in Asien beschränkt sich weitestgehend auf Klöster. Politik folgt anderen Prämissen, wo der zur Schau gestellte Buddhismus gern als Feigenblatt herhalten darf, aber sonst aus politischen Angelegenheiten sich herauszuhalten hat.
Dein erster Absatz verdeutlicht sehr gut, warum Buddhismus (sowie auch alle anderen Religionen), nicht alltagstauglich sind. Sie gaukeln Einem lediglich eine Scheinwelt vor, wie schön doch die Welt sein kann. Und darum findet man solche "Inselwelten" auch nur in Kirchen, Klöster, Mosheen, etc., weil sie - wie gesagt - nicht alltagstauglich sind. Dazu sind die Menschen zu individuell - und das ist auch gut so.

So wie ich das mitbekommen habe, hast Du Dich ja auch schon mit mehreren Religionen beschäftigt. Stell' Dir z.B. eine christliche Erde vor (so wie sie sich ja von Christen gern gewünscht und propagiert wird). Es wäre vollkommen unmöglich. Es würde an Ecken und Enden stagnieren und gäbe auch keinen Fortschritt mehr.
Ebenso mit dem Buddhismus. Würde jeder auf der Erde diesen praktizieren, was wäre das für eine öde Welt?
In der jeder nur die Auflösung des "Ich's" sucht und keine eigenen Interessen mehr verfolgt werden. Ein öder Planet, auf dem ich nicht leben wollte.

Von daher sind Religionen nichts für die Öffentlichkeit, sondern für's "stille Kämmerlein".


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25.08.2016 um 14:40
@Micha007 @BioGenEthiker
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Ebenso mit dem Buddhismus. Würde jeder auf der Erde diesen praktizieren, was wäre das für eine öde Welt?
In der jeder nur die Auflösung des "Ich's" sucht und keine eigenen Interessen mehr verfolgt werden. Ein öder Planet, auf dem ich nicht leben wollte.

Von daher sind Religionen nichts für die Öffentlichkeit, sondern für's "stille Kämmerlein".
Und hier kommen wir an einen Punkt an dem, deinerseits, jegliche Differenzierung außer Acht gelassen wird und nur noch von
"Dem Buddhismus" gesprochen wird. Der existiert schon einmal gar nicht.


Abgesehen davon, das der Buddhismus keine Missionierung kennt und deshalb auch nicht von einem Planeten voller Buddhisten schwärmt, ist auch die Vorstellung jegliche Interessen aufzugeben um nur noch der Buddhistischen Praxis zu folgen, in meinen Augen und auch denen Millionen anderer Zen Buddhisten irreführend.

Es geht nicht darum sein Leben aufzugeben und sich sein restliches Leben hinzusetzen und darauf zu warten, das einem das Licht aufgeht. Das ist in vielen anderen buddhistischen Strömungen so vertreten, aber kaum umsetzbar, wenn man nicht gerade in einem Kloster lebt.

Dafür gibt es in meinen Augen aber auch den Zen Buddhismus. Deshalb gehöre ich Zen auch überhaupt erst an.

Wie die Geschichte einen Beitrag weiter oben verdeutlicht, bringt es nichts alles was einem Spaß macht aufzugeben, das führt nicht zum Ziel.

Der Buddhismus bietet einen Weg zum Beenden von Leid, nicht zum Beenden von Freude und Spaß.

Das für die meisten Religionen nicht in die Öffentlichkeit gehören ist ein weiterer Punkt, den ich kritisieren muss, aber nicht direkt ablehne. Hier muss man Öffentlichkeit nämlich erst einmal definieren.

"Das hier" ist nämlich auch Öffentlichkeit. Soll ich deswegen aufhören den Menschen die buddhistische Lehre zu erklären, weil sie diese nicht verstehen ? Glaube kaum.

Wovon du vermutlich sprichst, ist das Ausleben draußen, auf der Straße.

Und da gebe ich dir recht, aber einen Buddhisten wirst du in Deutschland nicht an seinem Aussehen erkennen.

Der trägt weder ein Kopftuch, noch ein Kreuz, noch eine Orange Robe. Er schlendert auch nicht durch die Straßen und predigt den Leuten wie wunderschön es ist, wenn man nicht mehr Leiden muss.

Also verstehe ich beim besten Willen nicht, wie man diese Aussage auf den Buddhismus übertragen kann.


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25.08.2016 um 14:51
@GyatsoJigme
@Micha007

Ich muss jetzt leider erst mal weg, komme aber später noch einmal auf eure Beiträge zurück. Bis dahin ...


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25.08.2016 um 15:20
@GyatsoJigme
Und hier kommen wir an einen Punkt an dem, deinerseits, jegliche Differenzierung außer Acht gelassen wird und nur noch von "Dem Buddhismus" gesprochen wird.
Und das zurecht. Gab es denn zu Zeiten nach Buddha schon Differenzierungen? Nein.
Denn wenn man es genauer betrachtet, hat sich der Zen-Buddhismus im Grunde nur die Rosinen aus dem von Buddha propagierten Buddhismus herausgepickt, wie Du ja selber schreibst:"... Es gibt natürlich buddhistische Strömungen bei denen eine strikte Voraussetzung ist, das man sich der Welt entsagt, aber ich sehe keinen Widerspruch darin meinen Alltag zu folgen, gleichzeitig aber auch vollwertig die buddhistische Lehre in die Tat umzusetzen.

Das liegt mitunter aber auch daran, das man im Zen generell viel weniger dieser Probleme hat, als in anderen Traditionen, weil man sich von zwingenden Dogmen abgegrenzt hat und auch die Lehre (Beispiel Wiedergeburt) nicht immer wörtlich nimmt. Andere Richtungen, wie die in Tibet tut dies natürlich. ..."
. Ergo nicht anders als z.B. in den biblischen Religionen: Christen, Katholiken oder Zeugen Jehovas.
Folglich ist der Zen-Buddhismus auch nur eine Splittergruppe, der vorgibt, sich an den alten Traditionen zu halten, die ihm u.a. Freiheiten einräumt, die Buddha so aber nie eingeräumt hatte.
Darum hat sich wahrscheinlich der Zen-Buddhismus herauskristallisiert, um einerseits seinen häuslichen und beruflichen Tätigkeiten nachzugehen, andererseits aber sagen kann, dach den Lehren des (Zen)Buddhismus zu leben.

Ich denke mal, es war weder im Sinne von einem Jesus oder einem Buddha, das sich seine Lehren aufsplitten und nur die vorteilhaften Seiten der Lehre herausgepuhlt werden. Das ist kein Leben nach den Lehren im eigentlichen Sinne, sondern (in meinen Augen) geheuchelt.
Sorry, wenn das jetzt so krass rüberkommt, aber ich bin Realistin. Wenn ich also den Umfang eines Kreises berechnen soll, kann ich doch auch nicht einfach sagen:"Och, statt pi, rechne ich mal mit 3, weil das kommt ja auch so ungefähr hin". Und deshalb - so bin ich der Meinung - wenn man nach irgendeiner Lehre leben möchte, dann auch bitteschön so, wie Derjenige der sich die Lehre ausgedacht hat.
Und wenn das nicht geht, dann ist das die Konsequenz das diese Lehre halt nur ausgedacht ist aber nur leider von Demjenigen nicht zuende gedacht wurde.

Fazit:
Ausgedachte Lehren können nur Humbug sein, da sie nicht bis zur letzten Konsequenz zuendegedacht wurden und somit das Prädikat für Alltagstauglichkeit und weltumspannend nicht erhalten.


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25.08.2016 um 15:41
@Micha007
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Und deshalb - so bin ich der Meinung - wenn man nach irgendeiner Lehre leben möchte, dann auch bitteschön so, wie Derjenige der sich die Lehre ausgedacht hat.
Hielt sich den Jesus daran? - eben auch nicht sondern dachte sich ja auch was "neues aus" zur jüdischen Tradition.
Hielt sich Buddha dran oder kam auch er aus einer Hinduistischen Tradition und machte daraus was neues?

Wo legst Du denn den Ursprung fest um zu behaupten das diese der Ursprung war.
Jesus zB, gibt es irgend einen Hinweis das er die Absicht hegte das Christentum zu erfinden als Lehre?


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25.08.2016 um 15:49
@wichtelprinz
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:Wo legst Du denn den Ursprung fest um zu behaupten das diese der Ursprung war.
Na, beim Buddhismus und Christentum ist es doch einfach, da ist der Ursprung Buddha, bzw. Jesus. Also das was sie sagten oder an Schriften von ihnen übrig geblieben ist.


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25.08.2016 um 15:54
@Micha007
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Denn wenn man es genauer betrachtet, hat sich der Zen-Buddhismus im Grunde nur die Rosinen aus dem von Buddha propagierten Buddhismus herausgepickt
Hat er nicht. Das ist äußerst ungenau beschrieben.

Zen Buddhisten befolgen eins zu eins die ursprüngliche Lehre des Buddha (Siddharta Gautama) nur mit dem Unterschied das sie "erkannt" haben, was Lehren für Mönche sind und welche die für normale Menschen sind.

Buddhas lehre bezog sich nämlich ursprünglich nur auf Mönche, und war deshalb schon 500 Jahre vor Christus nicht wirklich für andere umsetzbar.

Alles was die Zen Tradition getan hat, war zu erkennen das die Wiedergeburt, so wie sie von den anderen buddhistischen Strömen aufgefasst wird, nicht von Buddha gemeint war.

Er lehnte es immer ab zu spekulieren und machte niemals aussagen über Metaphysische Themen wie Wiedergeburt, Leben nach dem Tod, Götter oder sonstiges.

Auch die Geschichten über seine früheren Leben waren nichts weiter als lehrreiche Geschichten und sollten eine bestimme Moral übermitteln.

Wer diese aber wörtlich nimmt, und anschließend glaubt er könnte im nächsten Leben als Käfer auf dieser Erde auftauchen, ja, der soll das eben glauben.

Es gibt aber absolut keinen Grund daran zu glauben und auch Buddha lieferte keinen. Deshalb folgen Zen Buddhisten dem Modell des Zen-Lehrers Shohaku Okumura. Und daran ist absolut nichts verwerfliches und das als "rauspicken" zu bezeichnen ist völlig fehl am Platz.

Selbst der Dalai Lama selbst sagte, dass der Glaube an Wiedergeburt völlig irrelevant ist solange man sich ethisch korrekt verhält.

Das Ziel des Buddhismus ist es nämlich nicht, eine Welt zu erschaffen in der Menschen alle auf dem Boden sitzen und die Wand anstarren, sondern das Leid zu beenden und ein ethisches Miteinander aufzubauen.

(Traurig genug, das wir es nicht auch ohne diese "extra" Unternehmungen schaffen)
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Ich denke mal, es war weder im Sinne von einem Jesus oder einem Buddha, das sich seine Lehren aufsplitten und nur die vorteilhaften Seiten der Lehre herausgepuhlt werden.
Ganz genau das ist eben nicht der Fall. Deshalb gibt es für mich auch keinen Grund, diese Aussage ernst zu nehmen.
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:kann ich doch auch nicht einfach sagen:"Och, statt pi, rechne ich mal mit 3, weil das kommt ja auch so ungefähr hin". Und deshalb - so bin ich der Meinung - wenn man nach irgendeiner Lehre leben möchte, dann auch bitteschön so, wie Derjenige der sich die Lehre ausgedacht hat.
Das tun so gut wie alle Buddhisten. Wir drehen die Lehre nicht nach unserem Vorteil um, sondern verstehen bestimmte Aspekte aufgrund von vorhandenen Tatsachen einfach nur anders, bzw. wird einfach kein Grund für den Glauben an solche Wiedergeburtsmodelle geliefert, also wieso sollte man es tun ?

Deine Vergleiche, wie auch Beschreibungen hinken von vorne bis hinten.
Ausgedachte Lehren können nur Humbug sein, da sie nicht bis zur letzten Konsequenz zuendegedacht wurden und somit das Prädikat für Alltagstauglichkeit und weltumspannend nicht erhalten.
Das ist eben deine Meinung, aber keine Tatsache.

Die Buddhistische Lehre ist alles andere als Humbug, schon alleine weil sie nicht dogmatisch ist und die Aussage "Alles ist eins" die dazu führen soll, das man das getrennte Denken ablegt, wissenschaftlich untermauert werden kann.

Es ist keine Überraschende Neuerung das wir alle nur Materie sind.

Hier gibt es einen ganz treffenden Artikel darüber:
Im Unterschied zu den Glaubensreligionen ist der Buddhismus eine Erfahrungsreligion. Das heißt, es gibt kein Dogma, das nicht hinterfragt werden darf. Der Buddhismus ist - genauso wie die Wissenschaft - nur ein Teil des allumfassenden Wissens. Und dieses Wissen kann jeder überprüfen, es kann sich weiterentwickeln und verändern. "Bestimmte Begriffe oder Erkenntnisse aus alten buddhistischen Quellen sind mittlerweile durch die Wissenschaft widerlegt. Das ist für uns kein Problem. Uns geht es vor allem darum, die menschliche Achtsamkeit gegenüber der Natur zu vergrößern", so der Dalai Lama.
http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/173858/index.html

Wenn du das als Humbug bezeichnen möchtest, gut, mach das, dagegen habe ich nichts, aber es ist eben nur dein Eindruck davon.


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25.08.2016 um 15:56
@Micha007
Nö der Ursprung war die Lehre aus denen Buddha und Jesus kamen. Buddha war Hindu, Jesus war Jude.

Was sollen den Religionslehren Deiner Meinung nach jetzt sein. Sture, dogmatische, unüberdenkenbare Glaubensmuster oder reformierbare Lehren welche sich der Zeit und den Gegebenheiten und Erkenntnissen anpassen können?


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25.08.2016 um 16:06
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Zen Buddhisten befolgen eins zu eins die ursprüngliche Lehre des Buddha (Siddharta Gautama) nur mit dem Unterschied das sie "erkannt" haben, was Lehren für Mönche sind und welche die für normale Menschen sind.
Ergo wissen Zen-Buddhisten besser über die Lehre bescheid als Buddha selbst.
So wie die Christen heute besser wissen, was Jesus einst damit meinte, was er sagte.

Aah ja - gut zu wissen, das auch Buddhisten sich alles so hinschieben wie sie's brauchen.

Ich weiß schon, warum ich Atheistin bleibe, denn dann brauche ich mir kein Weltbild zurechtbiegen, wie ich meine, das es richtig sein soll.


Naja, ich bin dann raus hier, weil, hier herrscht ja das gleiche Klima wie in allen anderen spirituellen Threads. Da wird gebogen und gemacht und getan, nur damit keiner Einem die Sandburg kaputt macht.


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25.08.2016 um 16:14
@Micha007
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Ergo wissen Zen-Buddhisten besser über die Lehre bescheid als Buddha selbst.
So wie die Christen heute besser wissen, was Jesus einst damit meinte, was er sagte.

Aah ja - gut zu wissen, das auch Buddhisten sich alles so hinschieben wie sie's brauchen.
Du verstehst ganz einfach nicht was ich meine. Nicht alle Lehrreden des Buddha waren für die Masse geeignet, es fehlte bei der Gründung verschiedenster Richtung ganz einfach nur das Wissen darüber, wie man welche Lehrreden einteilen sollte.


Und wenn man 500 Jahre später aber die Erkenntnis erlangt, das Reden über Wiedergeburt nicht wörtlich genommen werden sollten und dogmatische Regeln eher was für Mönche sind und nicht für den Normalo Bürger, dann weiß man nichts besser, als der andere oder biegt sich irgendwas zurecht.

Dein Ansatz ist derselbe wie dieser hier:

"Menschen glaubten früher tatsächlich das es die Hölle gibt"

"Heute wissen die meisten Christen, das diese nicht wörtlich aus der Bibel entnehmbar ist, sondern eine Erfindung der Kirche war, und eigentlich symbolisch für ein Ableben ohne Gott stand."

Ergo: Heute sind alle Christen die nicht an eine wörtliche Hölle glauben Besserwisser und picken sich nur raus, was ihnen gefällt.

Ist klar.

Außerdem lässt du außer Acht das der Buddhismus nicht als unumstößliches Dogma gilt, das eingehalten werden soll, so wie es geschrieben steht.

Der Buddhismus ist formbar und Buddha sagte niemals, er solle dies nicht sein.

Es geht hier nicht um eine Religion, die ausgelegt wird wie man sie braucht, sondern vielmehr um eine Philosophie die sich mit der Zeit verändert und neuen Gegebenheiten Anpasst.

Deshalb sage ich immer wieder der Begriff "Religion" ist im Zusammenhang mit dem Buddhismus nur irreführend und führt zu Missverständnissen.

Und solange du das nicht verstehst, kann du dich sehr gerne aus dieser Diskussion raushalten. Ist besser so.


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25.08.2016 um 16:16
@Micha007
[
Naja, ich bin dann raus hier, weil, hier herrscht ja das gleiche Klima wie in allen anderen spirituellen Threads. Da wird gebogen und gemacht und getan, nur damit keiner Einem die Sandburg kaputt macht.
Ich wette Dich trifft man in Allmy bald mal wieder in einem Spirituellen/Religiösen Thread an als Sabdburgentester ;)


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25.08.2016 um 17:55
Was das Leben nach dem Tod und die Wirklichkeit betrifft, habe ich in den ersten Lehrreden des Erhabenen (für Mönche) gerade eine wunderbare Stelle gefunden, die es passend beschreibt.

(Der Anlass soll nach Überlieferung ein Waldbrand gewesen sein)
Der Erhabene aber, als er in Uruvela verweilt hatte, solange er es ihm gefiel, machte sich auf die Wanderschaft nach (dem Berg) Gayasisa (Haupt von Gaya) mit einer großen Mönchsschar, tausenden Mönchen (...) Da sprach der Erhabene zu den Mönchen also:

Alles, ihr Mönche, steht in Flammen? Und was alles steht in Flammen ? Das Auge, ihr Mönche, steht in Flammen. Die sichtbaren Dinge stehen in Flammen. Das Erkennen vermöge des Auges steht in Flammen. Die Berührung des Auges (mit sichtbaren Dingen) steht in Flammen. Das Empfinden, das infolge der Berührung des Auges entsteht, sei es Freude, sei es Schmerz, sei es nicht Schmerz noch Freude: Auch dies steht in Flammen. Wodurch ist es entflammt ? Durch der Begierde Feuer, durch des Hasses Feuer, durch der Verblendung Feuer ist es entflammt, durch Geburt, Alter, Tod, Schmerz, Klagen, Leid, Kümmernis und Verzweiflung ist es entflammt.

Also sage ich:

Das Ohr steht in Flammen.. Die Nase, die Zunge, der Körper, das Denken.

Wer also einsieht, ihr Mönche, ein weiser, edler Hörer des Worts wendet sich ab vom Auge, wendet sich ab vom Sichtbaren, wendet sich ab vom Erkennen vermöge des Auges, wendet sich ab von der Berührung des Auges mit dem sichtbaren, wendet sich ab vom Empfinden, sei es Freude, sei es Schmerz, sei es nicht Schmerz, sei es nicht Freude.

Indem er sich davor abwendet wird er frei vom Begehren. Durch Freiheit vom Begehren wird er erlöst.

Im Erlösten entsteht die Erkenntnis: Ich bin erlöst.

Vernichtet ist die Geburt, vollendet der heilige Wandel, erfüllt die Pflicht, keine Rückkehr gibt es mehr zu dieser Welt. Also erkennt er.



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25.08.2016 um 18:30
Sich der Welt zu entsagen ist in unserer Gesellschaft schlicht nicht möglich und m. E. auch nicht notwendig, um zum Ziel zu kommen. Wir müssen arbeiten, um unseren Lebensunterhalt verdienen zu können. Und das mit den Almosen? Stellt euch das bei uns mal vor, man würde vermutlich als Schmarotzer beschimpft. Ein traditioneller, starrer Buddhismus wäre mit unserer Kultur gar nicht kompatibel. Die Wandelbarkeit einer Sache ist kein Nachteil, sondern ein großer Vorteil. Bruce Lee sagte einmal: "Sei Wasser, mein Freund." Wer würde ihm da widersprechen? Und genau das ist eine Eigenschaft des Buddhismus. Er passt sich an, ist niemals starr und kann so in jede Kutlur einfließen, auch in unsere. Es gibt sogar Leute, die die Ansicht vertreten, es wäre Zeit, sich vom asiatischen Buddhismus zu emanzipieren und einen westlichen Buddhismus zu entwickeln. Wobei Zen da von allen Strömungen wohl schon sehr nah dran und praktikabel ist.

Starre Systeme werden immer Probleme verursachen. Was propagieren denn islamistische Terroristen? Einen fundamentalistischen, starren Islam, wie zu Zeiten Mohammeds. Einen Islam, der nicht wandelbar ist, der sich nicht an Veränderungen anpassen kann und der nicht mehr mit der modernen Welt kompatibel ist. Das Ergebnis sieht man ja jeden Tag.


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25.08.2016 um 18:45
@kutulus
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Sich der Welt zu entsagen ist in unserer Gesellschaft schlicht nicht möglich und m. E. auch nicht notwendig, um zum Ziel zu kommen. Wir müssen arbeiten, um unseren Lebensunterhalt verdienen zu können.
Genau das habe ich die letzten 3 Beiträge versucht @Micha007 zu erklären. Aber anscheinend möchte man es nicht verstehen.

Auch das Argument das man sich entweder richtig an die Lehren halten soll, oder gar nicht, ist in meinen Augen vollkommener Unsinn.

Das setzt ja voraus das man die jeweiligen Lehren 100%ig Wörtlich nimmt, begünstig @Micha007 damit also den Islamischen Terrorismus ?

Nein, natürlich nicht, aber das Argument ist einfach hinfällig.

Getroffene, buddhistische Aussagen die Dogmen gleichen sind ausschließlich für Mönche gültig, die ihr Leben bewusst aufgeben um in ein Kloster zu gehen, anders ist das auch gar nicht möglich. Es gibt in den buddhistischen Schriften nicht umsonst hunderte, feinsäuberlich dokumentierte Regeln für genau diese Art von Leben.

Alle anderen können immer noch die buddhistische Lehre verfolgen, sind aber deshalb nicht gezwungen alles was sie kennen und lieben aufzugeben und wegzuwerfen. Das ist vollkommener Unsinn.
Und genau das ist eine Eigenschaft des Buddhismus. Er passt sich an, ist niemals starr und kann so in jede Kultur einfließen, auch in unsere.
Ganz genau.
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Wobei Zen da von allen Strömungen wohl schon sehr nah dran und praktikabel ist.
Vor allem eben weil die Grundaussage des Zen ist, dass man sich lediglich auf die alltäglichen Aufgaben konzentrieren soll. Eben weil es nicht anderes gibt. Du hast dein Leben, also lebe es. Aber Bewusst. Das ist es, worum es im Zen in aller erster Linie geht.

Und das meinen auch Aussagen wie "beim Musik hören, eins zu werden mit der Musik". Wenn du etwas tust, werde eins mit dieser Tätigkeit und die allumfassende Erkenntnis das alles eins ist, lässt nicht lange auf sich warten.


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25.08.2016 um 18:48
Die Frage würde ich mit Ja beantworten.
Der Buddhist verneint die sichtbare reale Welt welche mit unseren 5 Sinnen wahr genommen wird.Genau das ist der Sinn in dieser Welt zu sein um Erfahrungen mit der sichtbaren materiellen Welt zu machen.Deshalb ist man hier.
Der Buddhist kann auch nichts lernen wenn er sich wiedergeboren meint, da ein lernen, da ein lernen dann Sinn macht wenn man sich des gelernten erinnern kann.
Deshalb ist Karma und Wiedergeburt nur ein auf der Stelle treten


Der Buddhismus ist für mich, in der Tat, Humbug.


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25.08.2016 um 18:50
@genos
Zitat von genosgenos schrieb:Der Buddhismus ist für mich, in der Tat, Humbug.
Wenn das die Erkenntnis ist, zu der du gekommen bist. Gut. Kein Problem

Buddha sagte selbst:
Wenn deine Einsicht, meiner Lehre widerspricht, so sollst du deiner Einsicht folgen.



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25.08.2016 um 19:02
Missverständnisse über Missverständnisse.
Zitat von genosgenos schrieb:Der Buddhist verneint die sichtbare reale Welt welche mit unseren 5 Sinnen wahr genommen wird.
Nein, tut er nicht.
Zitat von genosgenos schrieb:Genau das ist der Sinn in dieser Welt zu sein um Erfahrungen mit der sichtbaren materiellen Welt zu machen.Deshalb ist man hier.
Nur aus Neugier und weil mich deine Ansicht interessiert: Wenn es der Sinn dieser Welt ist, Erfahrungen zu machen, welchem Sinn dienen dann diese Erfahrungen? Zu welchem Zweck macht man sie?
Zitat von genosgenos schrieb:Der Buddhist kann auch nichts lernen wenn er sich wiedergeboren meint, da ein lernen, da ein lernen dann Sinn macht wenn man sich des gelernten erinnern kann.
Also geht es deiner Meinung nach ums Lernen?


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25.08.2016 um 19:03
@kutulus
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Missverständnisse über Missverständnisse.
An die muss man sich als Buddhist gewöhnen. Nichts verwunderliches.


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25.08.2016 um 19:13
@kutulus
Erfahrungen dienen zum Begreifen der weltlichen und der geistigen Zusammenhänge.
Lernen und Erfahrungen machen haben nur dann Sinn, wenn man sie später anwenden kann.
Dieses Leben ist dazu gedacht sich in der Materie,mit Körper und Geist zu Recht zu finden.
Nicht die Verneinung des Lebens , sondern die Bejahung des Lebens ist der Sinn des Daseins.
Das alles ist macht Sinn wenn es ein weiterleben nach dem Tod und eine Auferstehung im Körper gibt.dann kann man da weitermachen, mit allem gelernten wo man hier aufgehört hat.
Das ist ein Guss der Sinn macht.


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