Gott schuf nicht die Welt, sondern wurde zur Welt!
20.04.2016 um 18:59
Man muss sie sich nur einmal vorstellen, die Geschichte, von der Naturwissenschaft erzählt, wie sie über Generationen der Zusammenarbeit unzähliger Menschen nach und nach herausgefunden wurde. Ob sie genauso stimmt, weiß ich nicht, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren; ich gebe sie wohl auch stark vereinfacht, naiv, wieder, viele der interessantesten Teile sind weggelassen, nicht einmal erwähnt. Mir geht es um die Vorstellung als solche.
Verschiedene Elementarteilchen, unendlich, winzig klein, bilden ein Atom, je nachdem, welche Teilchen beteiligt sind, hat hat dieses Atom verschiedene Eigenschaften. Zwischen diesen Elementarteilchen und den daraus entstehenden Atomen wirken geheimnisvolle "Kräfte", starke und schwache, die Gravitation, elektromagnetische Wechselwirkungen. Das wurde beobachtet und gemessen, mit den ausgeklügeltsten Instrumenten. Mehrere unterschiedliche dieser Atome finden sich zusammen zu Molekülen, die wiederum zusammengesetzt Millionen diverser Proteine bilden, der unterschiedlichsten Art und der mannigfachsten Eigenschaften. Milliarden dieser äußerst komplexen Proteine bilden eine Zelle, deren es ebenfalls Milliarden verschiedene Ausprägungen gibt (ob die Zahlen genauso stimmen sei dahingestellt, auf eine Null mehr oder weniger kommt es mir nicht an).
Der Körper jedes Menschen, also auch der meine, ist aus Milliarden von Zellen aufgebaut, die alle auf wunderbare Weise spezialisiert sind und die äußerst kompliziert zusammenarbeiten, Stoffwechsel, Blutkreislauf, Muskeln, Nervenzellen usw., so dass dieses so entstandene Wesen eine Weile überdauern kann. Ständig steht der Stoffwechsel in Kontakt mit der ihn umgebenden Umwelt; ohne diese Umgebung kann er nicht existieren, überall findet ständig Interaktion statt, im Kleine wie im Großen, im Inneren wie im Äußeren.
Es gibt Millionen verschiedene Spezies auf der Welt, jede einzelne ein Wunder im Aufbau und der Funktionsweise; der Mensch ist eine davon. Im Zusammenspiel aller dieser Lebewesen geschieht die Evolution. Das Gehirn des Menschen bildete sich in diesem Zusammenspiel heraus, Milliarden von Nervenzellen, die miteinander verbunden sind. Wie es genau funktioniert ist noch nicht ganz klar, aber es wird daran gearbeitet, es zu verstehen. Jeder von uns weiß jedoch, wie es ist, ein Mensch zu sein; wir nehmen uns ja "von Innen her" wahr, Sinneswahrnehmungen, Gedanken, Träume, Gefühle. Jedenfalls entstand auch das Bewusstsein. Der Mensch ist in der Lage, sich selbst zu erkennen und über sich selbst und sein Dasein in der Welt nachzudenken.
Nun ist es also tatsächlich so, dass hier, an diesem Ort des Weltalls (anderswo mag die Geschichte eine andere sein) das Universum etwas zustande gebracht hat, das in der Lage ist, über das Universum nachzudenken. Das Universum schaut sich quasi selbst an. Der Mensch findet sich auf einem Planeten, in einem Sonnensystem innerhalb einer Galaxie inmitten eines unendlich erscheinenden Raumes, zusammen mit Milliarden anderer Galaxien. Und staunt darüber, dass so etwas überhaupt möglich ist.