@NiselprimNiselprim schrieb:Nachschub @VirtualOutrage
Zu Weihnachten macht man seinen Feunden eine Freude.
Das tue ich auch bei Andersgläubigen - und sie freuen sich :)
- auch wenn sie nicht an das Jesuskindlein glauben, wissen sie, warum ich das tue
- und sie respektieren das --- umgekehrt ebenso.
Sie "respektieren das". Nun ... was genau daran respektieren sie denn?
Sie scheinen dich als Mensch zu respektieren. Das ist doch schonmal gut.
Sie respektieren wohl auch die Braeuche. Auch gut. Braeuche sind doch oft
was scchoenes - egal welchen Ursprungs.
Sie respektieren wohl auch, dass du an den Inhalt glaubst. Das ist super.
Wahrscheinlich respektieren sie deine Religion auch als Kulturgut.
Aber wie ziehst du daraus, dass sie die Religion selbst respektieren?
Evtl. reden wir auch an einander vorbei und verstehen und "Religion respektieren"
verschiedene Dinge. Eine Religion hat einen Wahrheitsanspruch. Religion zu respektieren
hiesse auch ihre Beschreibungen der Wirklichkeit inkl. dem Anspruch auf Richtigkeit zu
respektieren.
Respektiert nun dein juedischer Freund (oder was auch immer er / sie / es ist / war / sei wird), dass Jesus wohl
wirklich Gottes Sohn ist, obwohl das seinem eigenen Glauben direkt widerspricht, oder respektiert
er "lediglich", dass du eine andere Sicht hast, waehrend er die Inhalte deiner Sicht lediglich toleriert?
Das sind doch verschiedene Dinge. Es geht aus deinen Texten immernoch in keiner Weise hervor,
warum man genau diese tiefen Anteile "respektieren" muss, wenn man den Menschen respektieren
koenen will.
Ich habe heute jedenfalls meinen Grilltag mit 4 Chisten, 2 Muslimen und diversen Formen von 5 Unglaeubigen
gehabt, die alle klip und klar wissen, dass man den religioesen Glauben des jeweils anderen fuer Unsinn
haelt, sich aber trotzdem seit der Kindheit super verstehen.
Ich moechte immernoch wissen, warum das angeblich nicht moeglich sein soll, wenn die Realitaet es doch
defakto beweisst.
//edit: Bzw. das ist letztlich ohnehin eine Diskussion um Nichts. Etwas handfestes wird wahrscheinlich garnicht kommen, da du letztlich nichts beschreibst, was mir widerspricht, aber irgendwie darauf bestehen willst, dass es das doch tut.
Lassen wir das.
@IksmanIksman schrieb:In der buddhistischen Mythologie erscheinende “Götter” oder “Gottheiten” sind nicht wirklich existent, sondern lediglich Sinnbilder (Metaphern) bestimmter Bewusstseinszustände.
Das ist auch alles was ich sagen wollte.
Das kannst du so aber leider nicht sagen. Ich kann es nur empfehlen, sich direkt mit Leuten aus Japan, Thailand oder (in meinem Fall)
Tibet zu unterhalten, die direkt mit dieser Philosophie aufgewachsen sind (wobei die sich auch jeweils unterscheiden).
Du bekommst bei der Beschreibung dieser Lehre schon rein sprachlich ein Problem. Zum einen beim Gottes-Begriff ("hoehere Existenz"
waere wahrscheinlich besser fuer das, was dort gemeint ist - zumindest aus christlicher Sicht) und zum anderen bei der "Wirklichkeit".
Du hast insofern voellig recht, dass der Buddhismus aus christlicher Sicht atheistisch wirken kann (Ablehnung des "einen" Gottes, Ablehnung
der "einen" Wahrheit etc.), aber das heisst nicht, dass du die beiden so einfach verheiraten kannst.
Du hast auch recht damit, dass die "Gottheiten" im Buddhismus nicht "wirklich" existieren, so wie es die Wand tut, gegen die man im Halbschlaf laeuft.
Sie sind aber eben nicht einfach nur Metaphern bzw. je nach Region sind sie es nicht (da fehlt uns im Deutschen im Grunde noch ein Wort,
das etwas beschreiben wuerde, das weniger wirklich, aber eben nicht unwirklich ist).
Zumindest fuer den tibetanischen Buddhismus sind diese Figuren bzw. ihre Existenzformen eben noch "zu wirklich" oder zumindest "zu nah an der Wirklichkeit dran" (also letztlich existierende Metaphysik), als dass sie mit dem Atheismus kompatibel waeren, wie du weiter oben meintest. Der wuerde hier naemlich nur "ich sehe keinen Grund, daran zu glauben" sagen.
Du liegst nicht komplett daneben, aber als allgemeines Statement kannst du das so schlicht nicht bringen.
Am besten wirklich ein paar Wochen Urlaub nehmen, die Regionen bereisen und sich ein paar Aha-Erlebnisse abholen. Man merkt recht schnell, wie wenig man davon begreift, wenn man nur ein paar uebersetzte Buecher gelesen hat bzw. wie sehr Uebersetzungen solcher Inhalte insgesamt kraenkeln.