@tohuwabohu tohuwabohu schrieb:Denn du lebst in einer christlichen Gesellschaft, in der Moralvorstellungen über Jahrhunderte und Jahrtausende von Eltern zu Eltern weitergegeben und auch vererbt wurden.
In diesem Satz machst Du drei Fehler:
- Denn du lebst in einer christlichen Gesellschaft,
In unserem 6-Parteien Reihenhaus ist keine Familie wirklich religiös (darunter auch eine kurdische Familie). Und nur weil Deutschland momentan von einer christlichen Partei regiert wird, ist die Bevölkerung nicht automatisch eine christliche Gesellschaft.
- in der Moralvorstellungen über Jahrhunderte und Jahrtausende von Eltern zu Eltern weitergegeben
Meine Großeltern waren nicht wirklich religiös und meine Eltern wurden auch nicht so erzogen. Meine Eltern haben uns Kinder gar nicht religiös "erzogen". Das Wissen über den christlichen Gott und der Bibel bekamen wir erst im Religionsunterricht der Schule mit. Auch wir haben unsere Kinder nichts Religiöses beigebracht und unsere Enkel werden auch nicht religiös "erzogen".
Und damit sind wir nicht die einzige Familie in (D), sondern nur eine unter vielen Tausenden, die einen solchen (oder ähnlichen) Werdegang haben.
Hier kannst Du Dir ganz einfach merken, das nur immer die DNA kopiert (vererbt) wird, was Du Dir im Laufe des Lebens aneignest (wie Moral, Ethik, aber auch Dein angeeignetes Wissen, etc.) werden
nicht vererbt.
tohuwabohu schrieb:Wenn die christliche Religion verschwinden würde (was niemals passieren wird), aber wenn, dann würden sich diese normalen Moralvorstellungen auch wandeln und zwar ins Negative.
Falsch. Die Exekutive wird durch die Judikative gesteuert. Sprich: Straftaten werden nicht nach den Geboten einer christlichen Religion geregelt, sondern durch unsere Gesetzesbücher. Wenn die Religionen also hier in (D) verschwinden, hat das keinen Einfluß auf die Judikative.
Anders als in religiös geführten Ländern, wie wir derzeit in Afghanistan beobachten können.
tohuwabohu schrieb:Was für dich heute normal ist, war für die Menschen vor Sintflut unnormal. Sie kannten das Gesetz nicht.
Du meinst also, das es Gesetze, Statuten, Moralvorstellungen, Ethik, etc. erst mit dem Einzug dein ihren Gemeinschaften lebten. Denn einfach nur "im Dunkel stochern" und/oder drauflos raten, wie es ohne Religionen sein könnte, ist nicht gerade sinnvoll von Dir.
tohuwabohu schrieb:Erst durch die Bünde mit den Urvätern und schließlich durch den Neuen Bund, der den christlichen Glauben prägt, konnte diese Moralvorstellungen überhaupt aufrecht gehalten werden.
Nein, denn erst durch die Zwangschristianisierung der Länder, wurde die Bevölkerung der Kirche unterjocht.
Findest Du die Moralvorstellungen der Spanier, wie sie in Südamerika eingefallen sind etwa OK? Denn sie taten dies ja im Auftrage der Kirche, den christlichen Glauben zu verbreiten.
Nein, die Moralvorstellungen der Bibel sind fernab der Menschenrechte und deren Verbreitung sollte normalerweise nach heutigen Maßstäben verboten werden {meine persönliche Meinung}.
tohuwabohu schrieb:Die Heilige Schrift kann man auch nur mit Glauben lesen. Wer nicht glaubt, wird sie nicht interpretieren und somit auch nicht verstehen können.
In der christlichen Bibel steht
nicht, daß sie nach heutigen Maßstab interpretiert werden soll.
Richtig ist allerdings, das das Buch in Metaphern geschrieben wurde, was seinerzeit in diesen Ländern in dem sie entstand, die Alltagssprache war.
Die Bibel, die man heute im Buchladen kaufen kann, entsprich aber bei Weitem nicht mehr dem Urtext. Weshalb christlich religiöse Menschen nun im Glauben sind/der Meinung wären, das dies tatsächlich "die heilige Schrift" sei, kann ich von diesem Hintergrund nicht nachvollziehen.