@AnGSt Mir fehlen ein paar Details in den Beschreibungen, wie genau man sowas macht und wie es geht.
Das Thema ist hochkomplex! Ich will es mal an einem Beispiel erläutern, an der Symbolik des Paradiesgartens.
In den meisten Überlieferungen ist das Paradies ein umfriedeter Garten und nur zu dem Himmel hin offen. Das Paradies symbolisiert die uranfängliche Vollkommenheit, die reine Unschuld. Es ist ein Ort, an dem die Zeit stillsteht.
Im Paradiesgarten stehen zwei Bäume in der Mitte, der Baum des Lebens und der Erkenntnis und der Baum der Unsterblichkeit. Aus den Wurzeln des Lebensbaumes entspringt eine Quelle, aus der sich die vier Flüsse des Paradieses bilden, die in vier Himmelsrichtungen fließen und die vertikalen und horizontalen Arme eines Kreuzes darstellen. Der Paradiesgarten ist voller Symbole: Tempel, Wasser, Weg, Kreuzweg, Spiegel, Wald ...
Wieso ist das Paradies ein Symbol? Werfen wir zur Beantwortung dieser Frage einen Blick auf die christliche Mythologie, was ist da geschehen? Zunächst einmal das Entstehen des Paradieses aus einem göttlichen Bewusstsein. Aus diesem Paradies heraus entstehen alle Möglichkeiten des Lebens. Als erstes wurde Adam erschaffen, dann Eva, und so haben wir Adam und Eva und das Paradies. In diesem Zustand ist absolute Freiheit, Gesundheit usw. und das Paradies dehnt sich in die Unendlichkeit aus.
Dann passiert etwas, im Paradies fühlen wir uns unzufrieden. Warum? Aus dieser Einheit heraus brauchen wir die Zweiheit oder die Polarität, damit wir uns überhaupt wahrnehmen können. So entsteht in unserem Bewusstsein eine Idee der Trennung von allem, symbolisiert durch den Apfel der Erkenntnis. Der Apfel der Erkenntnis wird uns dargebracht von der Schlange. Die Schlange ist ein Symbol der Verwandlung. In allen Kulturen, bis auf die christliche Kultur, ist die Schlange immer ein positives Symbol. Die Schlange häutet sich, sie „lebt“ eine Metamorphose.
Dieses Symbol der Verwandlung mit dem Apfel der Erkenntnis bringt uns zu der Erkenntnis, dass wir scheinbar getrennt sind von DEM WAS IST. Das Schöne an diesem scheinbaren Getrenntsein ist, dass es tatsächlich nur scheinbar ist, aber dieses Getrenntsein schafft uns Probleme - und über diese Probleme des scheinbaren Getrenntseins entwickelt sich unser Bewusstsein.
Da das Wissen in uns drin ist, besteht die Möglichkeit in einen Veränderungsprozess hineinzugehen, von dem - vermeintlichen - Getrenntsein, indem ich wieder in das Paradies gehe.
In Trance gelange ich über die Wege des Paradiesgartens zu meinen inneren Teilen, die mir helfen, mein Problem zu lösen und den mir entsprechenden Lebensweg zu gehen. Was ich zu den inneren Teilen schreibe, basiert auf den Erkenntnissen C. G. Jungs und weiterer Therapeuten, die im Unbewussten Subsysteme bzw. relativ autonome Persönlichkeitsanteile fanden.
Achtung: Vor jeder spirituellen Entwicklung steht die
Heilung des Inneren Kindes, bzw. der inneren Kinder. Innere Kinder sind starke Aspekte unserer selbst, die sich mit dem physischen Körper identifizieren. Oftmals sind es die verletzten, verlorenen Kinder und ihre Wunden aus unserer Kindheit, die wir nicht verarbeitet und nicht losgelassen haben und
ohne deren Heilung keine Ganzheit entstehen kann. Meist handelt es sich um abgespaltene Seelenanteile, die wir heilen und zu uns zurückholen müssen.
Für die Innere Kind Heilung sind verschiedene Verfahren bekannt, und insbesondere auf diesem essenziellen Gebiet ist eine der erfolgversprechenden Vorgehensweisen die Arbeit mit Symbolen des Paradiesgartens.
Symbole des Paradiesgartens sind nichts, was aus dem persönlichen Kontext erworben wurde, sie enthalten emotionsgefärbte Botschaften aus dem kollektiven Unbewussten. Mit diesen Symbolen tauchen - spontan - Heilung, Kraft, Wissen … aus einer transpersonalen Ebene des Bewusstseins in der Psyche auf - im Unbewussten wird etwas verändert, vielleicht eine seelische Verletzung geheilt oder das Bewusstsein erhält eine neue Information.
An dem Vorgang erkennen wir, was das Symbol in Wirklichkeit ist,
ein Energietransformator zwischen dem kollektiven und dem persönlichen Unbewussten. In der heilerischen Praxis wird der Paradiesgarten in Trance installiert.
Der Therapeut kann dann die einzelnen Symbole des Gartens in einer Vielzahl von Möglichkeiten nutzen, um dem Klienten zu helfen, Kraft, Mut, Zuversicht, Selbstvertrauen, Stabilität, Kreativität und Wissen zu finden oder auch die Selbstheilung zu aktivieren.
Es können Reinigungsrituale (Baden in der Quelle des Lebens) durchgeführt und damit in effektiver Weise z. B. Entgiftungen (von was auch immer) durchgeführt werden.
Es können Entwicklungsprozesse aktiviert werden, z. B. über den Samen der Selbstsicherheit, den Samen der Eigenliebe. Auf einer Anhöhe befindet sich ein Tempel, wo der Spiegel der Erkenntnis erscheinen kann. Hier kann auch der Kontakt mit den Inneren Teilen stattfinden, vielleicht unter Aufsicht des Inneren Weisheitsteils.
Alle Persönlichkeitsanteile, auch die verletzten oder destruktiven, können im Sinne des Gesamtsystems zur Geltung kommen, eine Rolle spielen und integriert werden. Widerstrebende Teile können gewürdigt und ausgesöhnt werden, so dass ein neuer Sinn entsteht, aus Konkurrenz oder Widerstreit eine Kooperation entsteht.
Ist die Polarität aufgehoben bzw. deren Aufgabe in der Innenwelt erfüllt, verschwindet das Symptom in der äußeren Realität. Eine Allergie zum Beispiel.