Onlyonecansave schrieb:Viele Sklaven, hungernde, und vor Allem Behinderte sind glücklicher als wir beide zusammen.
Was gewiss nicht an der Sklaverei, am Hunger oder an der Behinderung liegt, sondern eben daran, dass es in solchen Fällen wenigstens in vielen anderen Lebensbereichen Erfolge zu feiern gibt. Dein Argument ist also für die Tonne.
Selbstverständlich kann man bspw. trotz einer noch so einschränkenden Behinderung wie etwa ALS das Glück haben, in einem Land fernab von Naturkatastrophen, Kriegen, Diktatur, Hungersnöten usf. geboren worden zu sein, darüberhinaus eine Frau zu finden, zu heiraten und Kinder in die Welt zu setzen, beruflich erfolgreich und sogar ein berühmter und renommierter Kosmologe zu sein. Siehe Stephen Hawking. Das macht ALS selbst (und all die oben von mir genannten Beispiele) aber nicht weniger zu einem Leid, ganz im Gegenteil. ALS willste nicht haben, denn nur weil du ALS hast, wirst du nicht automatisch auch eine Frau finden, heiraten und Kinder in die Welt setzen, beruflich erfolgreich und sogar ein berühmter und renommierter Kosmologe sein, im Gegenteil...
Menschen mit Hochschulabschluss sind (in der Regel) klüger und intelligenter. Das bedeutet natürlich nicht, dass auch Menschen ohne Hochschulabschluss verkannte Genies sein können. -- Um noch ein Beispiel zu bringen. Ausnahmen widerlegen eben nicht die Regel, dein obiger Einwand ist daher - um es noch einmal zu sagen - ziemlich für die Tonne.
Onlyonecansave schrieb:Wer Mitleid verdient ist der, der sich Leid erschafft, ein Millionär könnte in der Hölle sein und ein ALS Erkrankter im Paradies.
Ceteris Paribus (!) ist man als Millionär besser und als ALS-Erkrankter schlechter dran. Das ist der Punkt.
Selbstverständlich wäre eine pauschale Verallgemeinerung alle Opfer von [...] führen ein leidvolles Leben falsch, aber nichtsdestotrotz stellen die genannten Dinge für sich genommen ein Leid dar.
Onlyonecansave schrieb:Es ging darum dass Leid nicht mit Sinneseindrücken gleichgesetzt werden kann, die Gott erschaffen hat. Es ist "ich mag das nicht", das wir selbst erschaffen.
Zahnschmerzen oder andere Schmerzen erschaffe ich nicht, die sind unter den sie verursachenden Umständen dann einfach da. Und dass sie mich nicht gerade zu Freudentänzen veranlassen, sondern aufgrund ihres qualitativen Erlebnisgehaltes ein Leid darstellen (was du so fein und verniedlichend als
"ich mag das nicht" darstellst), suche ich mir ganz gewiss nicht einfach so aus.
(Übrigens noch ein harmloses Beispiel, das mit Folter oder so manche weitaus qualvolleren Krankheiten kaum mithalten kann. Dagegen sind Zahnschmerzen noch ein Witz...)Onlyonecansave schrieb:Natürlich gibt es Leid. Aber nur weil man es sich selbst ausdenkt. Ein normaler Mensch und ein Masochist werden gequält. Der Masochist denkt sich voll geil, und erschafft Glück. Der normale Mensch denkt sich ey wie scheize, und erschafft Leid.
Ja, mein Reden: Dass Leid letztendlich irgendwo auch subjektiver Natur ist, heißt nicht, dass es Leid nicht gibt.
Onlyonecansave schrieb:Allein unsere Einstellung zu Sinneseindrücken bestimmt ob wir leiden.
Und die zu beeinflussen, ist ist der Demoversion von "Willensfreiheit" offenbar nicht mit inbegriffen...
Ich für meinen Teil kann mir jedenfalls nicht aussuchen, im Falle von Zahnschmerzen einfach zu sagen:
Spoiler
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