Meine Güte, solch simples Generalisieren und Verallgemeinern wie Vorurteile in einem Thread vorzufinden ... man würde ja meinen, dass Leute vor allem vor dem inhaltlichen Hintergrund von Rechten sich damit bei ihren eigenen Aussagen besonders Gedanken machen würden:
@Shouha_Suiren Shouha_Suiren schrieb:Mich interessiert warum die Neo-Nazis bzw müssen es keine Neo´s sein dem Altnordischen Glauben so angetan sind?
Ich denke, dass du wissen wirst, dass die ollen alten Nazis sich als "Arier" wieder von s.g. "fremdem Kulturgut" trennen und wieder eine "reine arische Kultur" propagieren wollten. Dazu gehörte auch eine gegen das Christentum gerichtete Propaganda, da das Christentum nun einmal auch jüdische Wurzeln hat. Hat es es mit verschiedenen Schimpfwörtern versehen, wobei man es offiziell natürlich nicht ganz derartig bekämpft hat, wie man es wollte. Das hätte vermutlich doch Viele wieder vor den Kopf gestoßen.
Ein Teil der Herrschaften im Dritten Reich - fußend auf frühere Strömungen innerhalb solcher Gruppen, denn zumindest ein Interesse an solchen Thematiken war spätestens seit Wagner offensichtlich - hat dementsprechend versucht einfach parallel "altes arisches Kulturgut" wieder auf zu nehmen, sprich versucht sich an vermeintlich antikem, bzw. mittelalterlichem Repertoire zu bedienen einfach, weil das früher mal ANGEBLICH die "alten Germanen" getan hätten. Dazu gehörte dann auch der Glaube.
Aber das war nur ein TEIL der Nazis, der diesem Anhing. Hitler selbst fand Religion allgemein unsinnig, viele Andere hingen absurden, aber damals gängigen esoterischen Strömungen an usw. Die Ansichten waren recht vielfältig. Aber der Nationalsozialismus war eben nun einmal keine religiöse Bewegung und erbrachte hier eine Lücke, die viele auf verschiedenartige Weise intern ausfüllen wollten.
Es ist also weniger ein "besonders angetan sein", als schlicht ein simpler Gedanke à la "Is halt so" und "das muss so sein, weil wir "Arier" sind", der sich da eh schon durch die Ansichten zog und ohne große Erklärung dann auch dem Rest unterlegt wurde.
Shouha_Suiren schrieb:Gut der kriegerische Glaube verändert schon die Einstellung zu manchem Geschehnis aber in einer Zeit als das Christentum vorrangig war..
Glaubten die Deutschen das wirklich?
DEUTSCHE gab es damals sowieso gar nicht, sondern verschiedene, zumeist als keltisch über germanisch bis slawisch recht oberflächlich titulierte Stämme auf jetzigem, deutschem Staatsgebiet.
Shouha_Suiren schrieb:Okay. Lassen wir das mal so stehen.
Aber es gibt im Internet viele Foren "Heidentum, Götterglaube) die immer mehr Beliebtheit finden...
Und ich frage mich wieso??
In der heutigen Zeit in der das Christentum (in Deutschland) die Oberhand hat..
Und die Leute sind nicht nur Wissensbegierig sie wollen diesen Glauben aktiv ausleben.
Aber warum wechseln Leute einfach von Christentum zum Akten Glauben? Was erhoffen sie dich dabei?
Fragen über fragen
Hierbei fühle ich mich nun zu einem ganz entscheidenden Zwischenruf genötigt: Dir ist schon klar, dass nicht ALLE Neuheiden Neonazis sind, oder? Auch wenn aufgrund der Prominenz von Nazis und dem Fakt, dass man aufgeschreckt bei denen eher der Meinung ist hinsehen zu müssen und die Idioten auch noch zu würdigen, die Typen schneller auffallen, ist dem noch lange nicht so.
Auch wenn so einige Rechte sein mögen - wobei wie immer zu hinterfragen ist ob Religion da auch tatsächlich gelebt wird oder nur Fassade ist für den Menschenfang - und wieder andere esoterische Spinner würde ich mich mit so einer Flachmacherei doch ein wenig zurückhalten.
Und nun, warum wenden sich Leute von einem Glauben ab? Weil er ihnen nicht mehr passt bzw. weil man einfach keinen Zugang dazu findet. Warum sind so viele Leute wohl Atheisten?
flutehsy schrieb:
Fragt sich nur wieso...
Das finde ich ja gerade so interessant, jeder weis nach den heutigen Standards warum es Donnert usw...
Aber trotzdem sind immer mehr bereit diesen Glauben zu leben obwohl sie wissen warum es Donnert usw.
Zu glauben, dass Neuheiden deshalb sich diesem Glauben anschließen würden, weil sie eine Ersatzerklärung für fehlende Intelligenz oder Bereitschaft wissenschaftliche Erklärungen anzunehmen hätten, ist so wie zu glauben, dass Christen, Christen seien und würden, weil sie nun gerade bspw. die Schöpfungslehre eher akzeptierten als Evolutionstheorie (die altbekannte Diskussion in manchen Kreisen). Man muss sich nur das eine Gespräch vorstellen: "Warum bist du Christ?" "Ach ich fand die Schöpfungsgeschichte so schön."
Dass das zu kurz gedacht ist muss ich nun denke ich nicht darlegen, oder? Offensichtlich geht es Menschen, die ihren Glauben ändern bzw. einen anderen annehmen um mehr, um tiefere und komplexere Dinge als nur solchen oberflächlichen Schmonzens, um Dinge, die im Einzelfall wohl den Rahmen jedes Threads sprengen.