@kleinundgrün kleinundgrün schrieb:Aber spricht das nicht gerade dafür, dass ein Horoskop die Konstellation der Planeten nicht nur als eine Art Katalysator benutzt und dass die echte Einschätzung der Person aus dem Talent herrührt, dass manche Menschen besonders empathisch und besonders gute Beobachter sind?
Ich denke mal das du damit nicht mal so sehr daneben liegst. Nur, Talent und Empathie werden durch die Planetenanordnung im Horoskop praktisch geordnet, so das die Einschätzung klarer wird. Deswegen reichen auch astrologisches Faktenwissen allein nicht aus. Der Astrologe bindet seine Einschätzung zunächst in die grafische Horoskopdarstellung ein und erst dann kann er seine Beobachtung richtig einordnen, weil er so die Beziehung der Planetenstellungen untereinander akribisch genau auf die Möglichkeiten des Geborenen dann anwenden kann. Dazu muss man zunächst den Archetypus des jeweiligen Sternzeichens und dessen tausendfache Prägungsmöglichkeiten erst mal kennen und das geht erst durch Erfahrungen mit diesen Zeichen und nicht allein nur durch Faktenwissen. Ein Krebs ist nicht einfach nur einige Möglichkeiten, sondern er ist zunächst mal alle Möglichkeiten, persönlich werden diese erst durch Geburtszeit, Stunde, Minute und Ort, durch den Aszendenten (sehr wichtig) und die Prägungsmöglichkeiten seines Ursprunges (Elternhaus, Vater, Mutter, Geschwister usw.) Da auch diese wieder tausendfache unterschiedliche Varianten beinhalten ist es im eigentlichen Sinn eine Mordsarbeit und kann z.B. durch ein Computerhoroskop nicht abgedeckt werden, sondern allenfalls grob umrissen werden. Die gesamten Entwicklungsmöglichkeiten oder der Weg kann durch ausgiebiges studieren aller Varianten dann am IC und MC in Verbindung mit den Mondknotenstellungen schätzungsweise abgelesen werden und zwar deshalb nur so, weil es eben zu einer Entwicklung auch wieder tausendfache Alternativen gibt. Deshalb ein Horoskop zeigt keine fixe und starre Matrix, sondern die durch die persönliche Prägung wahrscheinlichste Variante.
kleinundgrün schrieb:Aber mal zurück zu den Planetenkonstellationen. Wie oder wodurch denkst Du, üben bestimmte Planetenkonstellationen Einfluss auf unsere Wesensmerkmale aus? Was könnte der Mechanismus sein, der dahinter stecken könnte?
Zunächst mal üben die Planetenbewegungen im All keinerlei Einfluss aus, sondern die inneren Hologramme davon. Wir kennen die Sonne, den Mond, Venus, Mars und Saturn, Uranus, Neptun und Pluto heute aus Beschreibungen und zu antiken Zeiten nur als den Sternenhimmel über uns, welchen wir heute zusätzlich noch bewußter wahrnehmen, schon allein durch Sience-Fiktion Serien und Filme, wir haben einen anderen Bezug zum All als unsere Vorfahren. Nur was wir da wahrnehmen existiert seit Anbeginn der Zeiten und von dem Zeitpunkt an, als dieser Sternenhimmel bewußt wahrgenommen wurde und ist deshalb ein untrennbarer Teil von uns. Er ist quasi in uns ohne das wir davon groß Notiz nehmen und sogar denken das wir getrennt davon existieren, was nicht stimmt, weil wir, die Erde und die gesamte Natur Teil des ganzen Universums sind.
Woher aber jetzt der direkte Einfluss kommt läßt sich dadurch erklären, das man astrologisch gesehen nicht vom wissenschaftlichen heliozentrischen Weltbild ausgeht, sondern das ein Horoskop geozentrisch aufgebaut ist in dessen Mittelpunkt die Erde ist
und nicht die Sonne und zwar deswegen weil sich ein Horoskop auf den Horoskopeigner bezieht und nicht auf das Sonnensystem. Dadurch aber gerät der jeweilige Horoskopeigner in die Situation das er in seiner Ich-Zentriertheit von der Erde ausgesehen von den Planeten umkreist wird. Das ist realistisch weil eine menschliche Persönlichkeit Alles aus seinem inneren Blickwinkel heraus wahrnimmt und nicht objektiv außerhalb von sich. Wenn ihn aber aus dieser Sichtweise heraus die Planeten umkreisen, nehmen sie unmittelbar Einfluss auf ihn. Der Mittelpunkt ist (Erde-Ich) und dann kommt erst alles Andere dazu. Die Deutung dieser Einflüsse wird nun mittels Charakteraspekte und Ursprünge anhand von archetypischen Grundhaltungen und Bedeutungen welche den einzelnen Planeten zukommen in Beziehung gesetzt. Nun kommt aber noch der Fakt hinzu, das der geozentrisch orientierte Persönlichkeitskern sich in der Realität in Wirklichkeit in einem heliozentrischen Universum befindet. Diese Realität ist maßgeblich daran beteiligt, das der geozentrische Ichaspekt darin eingebunden werden muss, was dann natürlich auch die aktuellen Planetenstände zur Deutung notwendig macht.
So geht die zeitgenössische, psychologische Astrologie vor, was bei der klassischen esoterischen Astrologie der Antike noch nicht der Fall war und deshalb scheinbar ein Weg oder ein Schicksal von Vorneherein feststand.
kleinundgrün schrieb:Was könnte der Mechanismus sein, der dahinter stecken könnte?
Ist es die Gravitation? Das Licht? Oder sind die Planeten mehr als Brocken im All?
Ich denke der Mechanismus könnte die Tatsache sein, das sich das Universum und dann natürlich auch unsere Heimatgalaxis in unserem Unterbewusstsein befinden und das schon seitdem wir existieren, denn schließlich nehmen wir beides wahr und was sich unserem Bewusstsein nicht erschließt könnten wir auch nicht wahrnehmen. Jedes Tier das zum Himmel hinauf sieht nimmt ihn wahr, wir aber können ihn beschreiben und das z.B. auch mit Astrologie.
Dazu Emanuel Kant:
Himmel über mir (und moralisches Gesetz in mir). "Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir." Beide verknüpfe ich mit dem Bewußtsein meiner Existenz. "Das erste fängt von dem Platze an, den ich in der äußeren Sinnenwelt einnehme, und erweitert die Verknüpfung, darin ich stehe, ins unabsehlich Große mit Welten über Welten und Systemen von Systemen, überdem noch in grenzenlose Zeiten ihrer periodischen Bewegung, deren Anfang und Fortdauer. Das zweite fängt von meinem unsichtbaren Selbst, meiner Persönlichkeit an und stellt mich in einer Welt dar, die wahre Unendlichkeit hat, aber nur dem Verstande spürbar ist, und mit welcher (dadurch aber auch zugleich mit allen jenen sichtbaren Welten) ich mich nicht wie dort in bloß zufälliger, sondern allgemeiner und notwendiger Verknüpfung erkenne. Der erstere Anblick einer zahllosen Weltenmenge vernichtet gleichsam meine Wichtigkeit als eines tierischen Geschöpfs, das die Materie, daraus es ward, dem Planeten (einem bloßen Punkt im Weltall) wieder zurückgeben muß, nachdem es eine kurze Zeit (man weiß nicht wie) mit Lebenskraft versehen gewesen. Der zweite erhebt dagegen meinen Wert als einer Intelligenz unendlich durch meine Persönlichkeit, in welcher das moralische Gesetz mir ein von der Tierheit und selbst von der ganzen Sinnenwelt unabhängiges Leben offenbart" http://www.textlog.de/32414.html (Archiv-Version vom 19.08.2013)Wir leben in einem Sonnensystem von welchem wir bestimmt zu sein scheinen, weil Alles und Jedes miteinander zusammenhängt, ob wir jetzt davon wissen oder nicht, wir können nicht einfach aus diesem vernetzten Zusammenhang heraustreten, nur weil es uns lieber wäre völlig losgelöst davon zu sein, aber wenn wir es tatsächlich wären, wie einsam im All wären wir dann ? Und ohne Licht und Gravitation würden wir zum einen im wahrsten Sinne des Wortes kein Lichtes Bewusstsein haben und zum anderen völlig chaotisch und losgelöst im All herumschweben.