@Grymnir Grymnir schrieb:Ich kenne mehrere Leute, den ging es ganz ähnlich wie dir: Sie wurden in einem Glauben - dem christlichen - erzogen, und begannen ihn zu hinterfragen. Sie fielen alle vom Glauben ab und fühlten sich eigentlich nur betrogen.
Ist in etwa das selbe wie mit dem Osterhasen, Weihnachtsmann und Klapperstorch.
Nicht nur betrogen..man denkt irgendwie,dass das Leben sinnlos ist. Man hat an etwas geglaubt vorher und aufeinmal kann man nicht mehr glauben.
Früher als ich ans sterben dachte,hat mich das nicht so gestört ich dachte mir "egal es gibt ein Jenseits" jetzt gibt es aufeinmal kein Jenseits mehr. Ich habe mich irgendwie verloren gefühlt (fühle mich eig. immernoch so.)
@Eraz Eraz schrieb:Es tut mir Leid, dass du vom Glauben abgekommen bist - Egal, welcher Religion du vorher angehörtest. Bei Moslems ist es nun einmal so, dass es (zum Glück) tief verankert ist, ich denke daher nicht dass ich jemals auf den falschen Pfad gerate. Aber danke für deinen wohlgemeinten Hinweis.
Ich muss ganz ehrlich sein ich bin auch ein moslem.
Ich weiß wie das ist. Ich bin ein türke und meine Großeltern beten 5 mal am Tag.
Ich habe auch früher jedes Jahr ein Monat gefastet.
Nur ich weiß nicht,wie es dazu kam aber irgendwann habe ich Fragen gestellt und jeder hat zu mir gesagt "Sowas darf man nicht fragen" oder sie sagten " es ist einfach so"
Ich weiß,du denkst jetzt "Was,er war moslem und jetzt kann er nicht mehr an Gott glauben" vll. bist du jetzt böse auf mich..
Ich wäre es zumindest früher wenn ich einen moslem sehen würde,der nicht mehr an Gott glauben kann.
(Wie du siehst schreibe ich immer,"ich kann nicht glauben" ich schreibe nicht,dass ich nicht mehr glaube.)
Weil ich mich immernoch schuldig fühle,weil ich denke,wenn es einen Gott gibt,er wäre richtig zornig auf mich. Aber man muss im Herzen an Gott glauben. Ich kann es einfach nicht. Wenn ich ja sagen würde,dann wäre es gelogen.
Ich verrate dir jetzt noch was, Ich fühle seit ca. 1,5 Jahren so und ich habe es bis heute nicht ausgesprochen,dass ich nicht mehr glauben kann. Ich schreibe es hier oder ich denke darüber nach. Auch wenn mich jemand fragt,ob ich gläubig bin..ich sag einfach ja weil ich es nicht aussprechen kann. Das ist das,was du gemeint hast mit "tief verankert".
22 Jahrelang habe ich an ein Jenseits geglaubt und aufeinmal kann ich es nicht mehr.
Es ist wirklich schwierig. Weisst du,wenn jemand schon sein lebenlang ungläubig war,ist es normal für ihn oder wenn man sein lebenlang gläubig war ist auch normal. Auch wenn man vorher ungläubig war und dann gläubig wurde,heisst ja er hat was gewonnen,nämlich die Hoffnung auf ein Jenseits.
Was ist mit den gläubigen,die nicht mehr glauben können? Bei uns fehlt etwas. Wir (oder zumindestens ich) weiß nicht,was ich machen soll.
Stell dir vor,ich muss mein Lebenlang so leben...