@SagopaKajmer Die alten Ägypter waren Polytheisten, also sie hatten an viele Götter geglaubt.
Aber auch sie unterlagen dabei einem Irrtum.
Die ursprünglichen "Götter" wohnten nicht ausserhalb der Menschen, sondern in ihnen.
Es waren ihre Gefühle. Wenn z.B. jemand Unrecht widerfahren war, dann war er wütend und sann auf Rache, er war sozusagen von diesem Gedanken an Rache wie besessen.
Die Menschen damals nannten dieses Gefühl z.B. Nemesis. Er war von Nemesis besessen.
Im Laufe der Zeit wurde dann die Gottheit Nemesis daraus, die Menschen gaben diesem Gefühl ein Gesicht.
So wurde aus dem Gefühl des gerechten Zorns die Göttin des gerechten Zorns, ein Gefühl, das im Menschen wohnte, wurde personifiziert und nach aussen projiziert. Und da die Menschen viele Gefühle hatten, hatten sie auch viele Götter.
Damals entwickelte sich auch der Klerus, die Priesterschaft, denn manche Menschen behaupteten, zu diesen Göttern Kontakt zu haben und von ihnen Befehle zu erhalten, die sie dann weitergeben sollten, was natürlich Unsinn war, denn die Götter waren ja lediglich ins Ideale projizierte Emotionen der Menschen.
Die Befehle der Priesterschaft hatten dann eben logischerweise immer zur Folge, dass sie einen Vorteil für die Priester schufen. So funktioniert das auch heute noch.
Zwischenzeitlich hatten die Ägypter aber auch nur einen einzigen Gott, es gab einen Pharao (Echnaton), der alle Götter weitestgehend verbot und Aton, die Sonne, als einzigen Gott verehrte.
Auch dieser Sonnengott war eine Vorlage der heutigen monotheistischen Religionen.
Auch aus Figuren der Astrologie wurden irgendwann personifizierte Gottheiten, die Menschen konnten sich die Lichter am Himmel nicht erklären, und nahmen deshalb an, in diesen Lichtern wäre eine Botschaft versteckt, die ihr Schicksal beträfe. So entwickelte sich die Astrologie, und aus einzelnen Sternen oder Sternbildern, von denen die Menschen annahmen, sie hätten einen Einfluss auf Bereiche ihres Lebens, wurden Schicksalsgötter oder Dämonen.
Den Teufel und die Hölle mit dem ewigen Feuer gab es damals auch noch nicht, das Totenreich war einfach ein kalter, dunkler Ort, das Schattenreich. Die Hölle wurde später daraus gemacht, und das Konzept hatte Erfolg, das stärkste Standbein, dass die relligionen heute haben, ist die Angst der Gläubigen davor, in die Hölle zu kommen. Ohne dieses Bedrohungsszenario würden wohl die meisten Christen und Muslime sagen, was soll ich mich an diese blöden Regeln halten, ich hab lieber Spass und geniesse mein Leben YOLO. Aber dann kommt eben die Angst vor der Hölle, die die Menschen gefügig macht.
Wikipedia: HölleAlso, alles in allem, woran die Menschen heute glauben, sind Überbleibsel aus Irrtümern der menschheitsgeschichte, als die menschen es eben noch nicht besser wussten, bzw. sich die Welt, die sie umgibt, sich nicht besser erklären konnten.
Kein Grund, sich deswegen heute noch selbst das Leben damit zu verhunzen
;)Naja, nochmal zu deiner Frage, ja die Juden waren die Sklaven der alten Ägypter. Der Auszug der Juden aus Ägypten wird in der Bibel erzählt, Moses, sieben Plagen usw..
Allerdings handelt es sich dabei wohl um eine Legende. In altägyptischen Aufzeichnungen wird darüber nicht berichtet, obwohl die Ägypter alles meistens akribisch dokumentierten. Wenn die Story aus der Bibel stimmen würde, müsste man darüber etwas finden. Vermutlich wurden die Sklaven einfach entlassen, weil sie durch einige schlechte Ernten nicht mehr ernährt werden konnten und somit als zusätzliche Esser eine Belastung für die Ägypter darstellten.
Die Juden hatten ihre eigene Religion, eben die Sklavenreligion, die immer auf ein besseres Leben nach dem Tod vertröstete. Hoffnung - das ist das, was den Sklaven weiter arbeiten lässt. Hoffnung war deshalb bei den alten Griechen ein negativ besetztes Wort. Für die Christen ist Hoffnung heute ein Grundpfeiler
:D (Glaube, Liebe, Hoffnung).
Nach dem Auszug aus Ägypten wurde Moses vermutlich schnell klar, dass er es mit einem unkultivierten Haufen Analphabeten zu tun hatte, die sich vermutlich unereinander ständig die Köpfe einschlugen wegen Besitz und Weibern usw.
Er nutze also den Trick der Priester, und behauptete, er hätte von der Gottheit Regeln bekommen, an die sich alle halten müssen: Die 10 Gebote.
Schon verhielten sich die Menschen zivilisierter, weil vor der Gottheit hatten sie Angst.
Irgendwann wurden die Juden sesshaft, aber ihr Land (und Ägypten auch) wurde zu einer römischen Provinz.
In dieser Zeit gab es jüdische Prediger an jeder Strassenecke und jede Menge Sekten. Einer dieser Prediger gründete eine Sekte und zog durch das Land und wetterte gegen die Priesterschaft, die sich mit den Römern verbündet hatte. Das Ende vom Lied: Er wurde von den Römern mithilfe des jüdischen Klerus zum Tode durch Kreuzigung verurteilt.
Dennoch wurde er zur Legende und fand immer mehr Anhänger unter den armen im Geiste, und auch vielen unterdrückten Frauen (die zum ersten Mal in einer Religion auch eine unsterbliche Seele zugesprochen bekamen), und anderen unterdrückten unterprivilegierten wie Sklaven usw. und diese Sekte breitete sich bis nach Rom aus.
Eine typische Revolution der Underdogs eben, wie sie auch die heutigen sozial abgehängten gerne herbeisehnen und sich deshalb auch mit den wütenden Glaubensfanatikern gerne verbünden um die Etablierten zu stürzen.
So wurde dann irgendwann das Christentum in Rom zur Staatsreligion erklärt, allerdings nicht das Urchristentum, sondern eine krude Mischung aus Christentum, römischer und griechischer bis zu ägyptischer Religion hatten auch Einfluss, die Römer haben andere Götter ja immer integriert.
Mitten ins Herz der damaligen Kultur, des Wissens und der Zivilisation, hat also das Christentum seinen Pflock eingetrieben, den Vatikan.
Was folgte, war das finstere Mittelalter.
Irgendwann hat aber das Licht der Aufklärung und des Wissens wieder über der Menschheit geleuchtet, das Mittelalter war vorbei, die religion zurückgedrängt und der Humanismus und die ethik gewannen die Oberhand.
Allerdings scheint die Religion mittlerweile wieder auf dem Vormarsch zu sein und das ganze droht wieder von vorne loszugehen. Davor haben die heutigen aufgeklärten menschen Angst, wenn du weisst was ich meine.
Ok, das war jetzt alles unwissenschaftlich hingeschrieben, aber ich hoffe, ich konnte dir dennoch vielleicht zu der einen oder anderen Einsicht verhelfen.
:)