@miyagimiyagi schrieb:Das Werden und Vergehen ist aber ein Teil des Lebens. Stimmst du dem zu?
Ja, wenn du das Werden und Vergehen, ganz allgemein gesagt im Sinne von einer vorübergehenden Notwendigkeit verstanden wissen willst, dann stimme ich zu.
miyagi schrieb:Das was du beschreibst, verstehe ich als das Unendliche oder auch Absolute. Der "Hintergrund" des Relativen.
Das Werden und Vergehen finden in diesem statt.
Das Werden und Vergehen kann unmöglich in diesem Hintergrund stattfinden, weil sonst es sonst keinen Hintergrund gäbe, sondern nur diesen Wechsel von Werden und Vergehen.
Warum gibt es überhaupt dieses Werden und Vergehen? Weil es einen jeweiligen Zweck erfüllt, weil es einer jeweiligen Notwendigkeit entspricht. Ohne einen bestimmten Zweck bedarf nichts einer Veränderung. Alles bliebe für immer so, wie es ist.
Was ist dieser Zweck? Wozu diese überall in der Natur ablaufenden Veränderungen?
Werden und Vergehen gibt es nur deswegen, weil es der Umsetzung eines fundamental zugrunde liegenden Kommunikationsverlangens entspricht. Der Hintergrund ist nicht die Bühne, auf der diese Umsetzung stattfindet, sondern die erschaffende Instanz all dieser Umsetzungen.
Die Bühne ist das, was wir Universum oder Bewusstsein nennen. Beides meint dasselbe, nämlich alles, was einem bewusst sein kann. Es kann einem jedoch immer nur dann etwas bewusst sein, wenn es sich von etwas anderem unterscheidet. Erst dann kann man sagen "Da ist etwas".
Der Hintergrund ist kein solches "Da ist etwas", sondern er ist die Voraussetzung dafür, dass es einen Unterschied gibt, so dass sich ein "Da ist etwas" von ihm unterscheidet. Ohne erkennbare Unterschiede wäre keine Qualität vorhanden, von der man sagen könnte "Es gibt...".
Daher ist der Hintergrund das Absolute, und das Bühnengeschehen ist das Relative.
miyagi schrieb:Bist du der Meinung, dass das Absolute und das Relative verschiedene "Größen" sind?
Nur das Relative hat eine jeweilige Größe, die als Unterschied zu etwas anderem zustande kommt. Der Hintergrund selbst ist keine Größe, weil alle Variationen von Größe aus ihm erscheinen und wieder in ihm verschwinden. Mit Verschwinden ist hier nicht die Beibehaltung der Größe gemeint, sondern im Sinne von Nichtvorhandensein. Wäre der Hintergrund selbst eine Größe, dann wäre er ein ebensolches Werden und Vergehen.
Eine bestimmte Größe ergibt sich zudem stets nur im Vergleich zu etwas anderem. Wenn etwas da ist, was du jedoch mit nichts anderem vergleichen kannst, welche Größe hat es dann für dich?
miyagi schrieb:Was meinst du mit Notwendigkeit und was mit Punkten?
Das mit dem Punkt bezog sich nur auf das Pendel-Beispiel. Wenn ein Pendel nach einer erfolgten Schwingung nicht mehr steigt, aber auch noch nicht angefangen hat, in die entgegengesetzte Richtung zu schwingen, - dann gibt es einen Punkt, an dem der Wechsel stattfindet. Oder etwa nicht?
Das mit der Notwendigkeit bezog sich auf das Werden und Vergehen, als jeweiligen Ausdruck des umgesetzten Kommunikationsverlangens.
Alles im Universum, ohne jegliche Ausnahme, agiert und reagiert miteinander und zeigt damit eindeutig und unmissverständlich ein kommunikatives Verhalten. Da liegt also etwas zugrunde, was in einer unglaublichen Vielzahl an Ausdrucksformen umgesetzt wird.
Gewahrsein funktioniert nicht, wenn nichts da wäre, dessen man sich gewahr sein könnte. Stimmt´s?