Des Menschen Krankheit, durch Klarheit beseitigen
25.07.2013 um 16:18@doob
Was andere Vertreter nicht-evidenzbasierter Heilmethoden lieber im Kleingedruckten verstecken, haben die Geistheiler zum zentralen Geschäftsprinzip gemacht: Wenn ich dir nicht helfen konnte, lag das an dir selbst! Schon war die kostspielige Mängelhaftung kein Thema mehr, und Lehren aus Fehlern zu ziehen war damit auch alleinige Sache des Patienten - notfalls eben im nächsten Leben. Den Heiler kann schon deshalb keine Schuld treffen, weil er ja gar nichts tut, sondern nur redet.
Apropos: Kannst du mittlerweile sagen, in welchen grundsätzlichen Punkten sich Hamers und deine Meinung unterscheiden sollen?
geeky schrieb:Genau, darum geht es. Warum müssen sie in jedem Fall selbst dafür verantwortlich sein, daß sie nicht genesen, selbst wenn sie sich sklavisch genau an alle Empfehlungen der Geistheiler halten? Viele Krankheitsursachen sind willentlich nicht beeinflußbar, einige schon mit der Zeugung angelegt. Wo bitte kann der Patient da Verantwortung tragen? Ich würde eher denjenigen zur Verantwortung ziehen, der solch gefährlichen Unsinn verbreitet. Sogar bei der Therapie psychosomatischer Erkrankungen trägt der Therapeut mindestens ebensoviel Verantwortung für den Heilungserfolg wie der Erkrankte.
Wenn Kranke persönlich für ihre Krankheit oder Nicht-Genesung verantwortlich gemacht werden
Sind sie jedoch für ihre Genesung verantwortlich? Und darum geht es doch.
Was andere Vertreter nicht-evidenzbasierter Heilmethoden lieber im Kleingedruckten verstecken, haben die Geistheiler zum zentralen Geschäftsprinzip gemacht: Wenn ich dir nicht helfen konnte, lag das an dir selbst! Schon war die kostspielige Mängelhaftung kein Thema mehr, und Lehren aus Fehlern zu ziehen war damit auch alleinige Sache des Patienten - notfalls eben im nächsten Leben. Den Heiler kann schon deshalb keine Schuld treffen, weil er ja gar nichts tut, sondern nur redet.
geeky schrieb:Wenn sie nachvollziehbar sind sollte es damit keine Probleme geben. Ich finde hier aber kein nachvollziehbares Argument von dir, welches nicht anerkannt worden wäre. Wovon redest du also? Hoffentlich nicht davon, daß du auf eine sinnvolle Argumentation gleich ganz verzichtest, weil du Angst hast, sie würde nicht "auch als solches anerkannt werden". Also nochmal: Wozu taugt eine Meinung, die man lediglich äußern, nicht aber argumentativ verteidigen kann? Doch wohl höchstens als Indiz dafür, daß man sie irgendwo aufgeschnappt und zur eigenen gemacht hat, ohne sie auch nur halbwegs zu begreifen oder gar zu hinterfragen.
Wozu taugt eine Meinung, die man lediglich äußern, nicht aber argumentativ verteidigen kann?
Die Frage ist doch auch, ob die Argumentationen auch als solches anerkannt werden wollen.
geeky schrieb:Du hast recht, leider bleibt es meist bei den Fragen, auf die man dann zwar viele absurde Glaubenssätze zu hören bekommt, aber keine in sich konsistente Begründung.
Unser absolutes Recht ist es, nach einer Begründung für diese Einstellung zu fragen und ggf. darauf hinzuweisen, daß die Schlußfolgerungen, die zu deiner Einstellung führten, falsch sind.
Solange es dabei bleibt.
Apropos: Kannst du mittlerweile sagen, in welchen grundsätzlichen Punkten sich Hamers und deine Meinung unterscheiden sollen?