Ich finde den Artikel der "Welt", speziell als Online Ausgabe schon sehr heuchlerisch, bedient sich doch heute keine Redaktion mehr normaler Schreibmaschinen und alten Druckmaschinen.
Wie kommt die "Welt" denn an die Informationen? Wohl durch die Nutzung digitaler Medien und Hardwarekomponenten. Ich frage mich, wie viele Rechner und Firmenhandys die "Welt" so hat?
Ganz zu schweigen von den privaten Notebooks und Smartphones der Journalisten.
Gerade die letztgenannten ersetzen den guten alten Notizblock und das alte Diktiergerät der Journalisten doch gänzlich. Und ich gehe jede Wette ein, der Schreiber besitzt mindestens einen Laptop und ein Smartphone, seine Frau wahrscheinlich auch und das Kind, was im sicheren Europa aufwächst muss ja auch erreichbar sein.
Und dann ganz unverdrossen behaupten, die USA und Europa finanzieren den Bürgerkrieg dadurch größtenteils und tragen somit auch die Schuld.
Nein, Schuld haben meiner Meinung nach andere, nämlich unfähige Regierungen, sowie machthungrige Warlords und deren Milizen, die auf menschenverachtendste Art und Weise durchs Land ziehen und eine Spur aus Verwüstung, Elend, Not und nie heilenden Traumata hinterlassen.
Und wenn man sich den letzten Absatz durchliest, sieht man nichts als Bashing und Polemik, Öl, welches eh schon ins kaum mehr zu kontrollierende Feuer gegossen wird.
Investigativer Journalismus sieht anders aus und der Artikel hat auch nichts mehr mit "kritischem Hinterfragen" zu tun.
Das ist meine Meinung zum Artikel. Da geht einem der Bericht wirklich an die Nieren, jedoch aus anderen Gründen.
@Glünggi Erstmal danke für den Thread, hab ihn eben erst entdeckt.
Leider gibt es derzeit auf der Welt einige Krisenherde, bei denen wirklich nur noch ein militärisches Eingreifen von Aussen als ultima ratio helfen kann. Es ist leider so, dass ein gewisses Maß an Gewalt nur mit Gewalt beendet werden kann. Ich bin kein Kriegstreiber, ich bin Realist, habe Krieg erlebt und gesehen, was "Menschen" anderen Menschen antun können.
Langfristig können Kriege nur durch Bildung und ein Mindestmaß an wirtschaftlichen Faktoren, die zumindest das Überleben sichern, verhindert werden.
Im Kongo ist es wie in anderen Regionen. Die UN-Mandate geben leider nicht das her, um die Bevölkerung angemessen zu schützen.
Es ist kaum erlaubt, gegen die Rebellen aktiv vorzugehen, die Truppenstärke ist zu gering, es fehlt an nachhaltigen Alternativen und Möglichkeiten.
Im Kongo ist daher ein Einschreiten der Weltgemeinschaft (und zwar eins mit den erforderlichen Mitteln) längst überfällig, ebenso in Darfur, Somalia, Gaza, Syrien usw.
Das man sich im nahen Osten noch zurückhält, liegt denke ich mal an dem möglichen Flächenbrand, den eine internationale Intervention nach sich ziehen würde/könnte.
In den betroffenen Regionen in Afrika sehe ich die Gefahr allerdings nicht. Damit meine ich nicht Nordafrika, die haben es noch selbst in der Hand.
Es ist schon pervers mitanzusehen, dass täglich zwischen 20000 und 30000 Kinder an Hunger (die meisten in Asien und Afrika) sterben (da sind die Opfer durch Gewalt noch nicht mitgerechnet) und es juckt kaum einen, und gar nicht so weit davon entfernt fliegen eine Woche lang Raketen von A nach B und zurück, und die ganze Welt schreit, wegen den verhältnismäßig geringen Opferzahlen.
Ja ich weiß, man soll keine Opferzahlen gegeneinander aufwiegen, jedes Opfer -egal ob durch Hunger oder Gewalt - ist eins zu viel.
Aber die Welt ist schon pervers, ob als Täter oder als Zuschauer.