Welche Ziele haben die Zeugen Jehovas?
26.12.2004 um 15:24
Die Lehre wird durch die "Leitende Körperschaft" der Zeugen Jehovas vorgegeben, die sich als Teil des "treuen und verständigen Sklaven" bezeichnet, der "die Speise zur rechten Zeit austeilt" (vgl. Matthäus 24,45-47). Die Lehre wird nicht durch das einzelne Mitglied bestimmt. Zeugen Jehovas glauben, dass die wirkliche Leitung Jesus Christus als von Gott eingesetztes Haupt der Christenversammlung (gemäß Epheser 1,19; 4,15) inne hat und diese Leitung durch den Heiligen Geist ausübt. Daher ist ihnen wichtig, alle ihre Entscheidungen und Überlegungen anhand ihrer Interpretation der Bibel zu begründen. Alle Mitglieder werden immer wieder daran erinnert, persönlich die Bibel zu lesen, nicht nur die Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft, damit sie eigene Gewissensentscheidungen treffen können (nach Josua 1,8). Falls ein Mitglied der Gemeinde anhand seines Bibelstudiums zu anderen Ergebnissen kommt, wird geraten abzuwarten, weil sich das Verständnis einiger Bibelstellen manchmal ändert (siehe weiter unten). Wird diese konträre Meinung allerdings bewusst öffentlich vertreten oder ausgelebt, riskiert es den Ausschluss.
Angebetet wird nur der allmächtige und ewige Gott, der bei den Zeugen Jehovas den Namen Jehova hat. Er habe die Erde und das Leben darauf erschaffen. Nach ihrem Verständnis der Bibel sind seine wichtigsten Haupteigenschaften Liebe, Gerechtigkeit, Macht und Weisheit, wobei Liebe herausrage (1. Johannes 4, 8) und all sein Handeln bestimme.
In der Weltsicht der Zeugen Jehovas ist der Hauptwidersacher Gottes Satan (ein ehemaliger Cherub), ein abgefallener Engel, der aus Selbstsucht wollte, dass die Menschen ihn anbeten. Ihm haben sich später andere Engel angeschlossen; dadurch wurden sie zu Dämonen. Satan ist nach Ansicht der Zeugen Jehovas derzeit der Herrscher der Welt (1. Johannes 5,19). Satan stellte Jehovas Recht in Frage, alleine für den Menschen über Gut und Schlecht zu entscheiden. Zur Klärung dieser "Streitfrage" erlaubte Gott dem Menschen zu beweisen, ob er von Gott unabhängig über sich selbst regieren könne und seine Probleme selbst in den Griff bekäme. Deshalb gebe es auf der Erde zur Zeit auch so viel Leid und Ungerechtigkeit.
Jesus habe 1914 die Herrschaft über das "Königreich Gottes" im Himmel übernommen. Er verbannte als erste Amtshandlung Satan und seine Dämonen aus dem Himmel in die Nähe der Erde (Offenbarung 12,7-9).
Nach Ansicht von Zeugen Jehovas wird im Gericht Gottes (von der Bibel als Harmagedon bezeichnet) die alte Welt mit allen nicht gottgefälligen Menschen vernichtet. Die Erde wird aber immer bestehen bleiben. Siehe auch: Harmagedon (Zeugen Jehovas).
Zu verschiedenen Zeiten haben Zeugen Jehovas versucht, den Zeitpunkt dieses Ereignisses zu errechnen (zuletzt 1975). Das Verständnis hierüber hat sich mehrmals verändert. Derzeit werden keine konkreten Zeitangaben mehr gemacht, es wird jedoch darauf hingewiesen, dass wir in "der Zeit des Endes" leben.
Nach Harmagedon beginne das Tausendjährige Reich, in dem Christus und 144.000 Auserwählte vom Himmel aus regieren würden (Offenbarung 7,2-8). Die übrigen Menschen hätten dann die Möglichkeit, für immer in Frieden auf der Erde zu leben. Die Verstorbenen würden dazu auferstehen, da sie mit dem Tod für ihre Sünden bezahlt hätten (Römer 6,7). Um diese Zukunft erleben zu können, müsse jeder Mensch eine bewusste persönliche Entscheidung treffen (Römer 9,9-10). Aus dieser Überzeugung führen Zeugen Jehovas ein ausgedehntes Predigt- und Lehrwerk durch und versuchen, die Menschen überall zu erreichen (Matthäus 24,14; 28,19-20).
Für das Jahr 1914 als Herrschaftsbeginn Christi im himmlischen Königreich spräche nach Ansicht von Zeugen Jehovas u.a., dass die "Zeiten der Nationen" 2.520 Jahre lang seien und 607 v.u.Z. begonnen hätten. Zu dieser Zeit soll die Zerstörung Jerusalems stattgefunden haben. Meistens nennen Historiker jedoch 587/86 v.u.Z. als Jahr der Zerstörung Jerusalems. Diese Differenz nehmen Zeugen Jehovas hin, da sie von 537 v.u.Z. als dem Jahr der Rückkehr der jüdischen Bewohner aus dem Babylonischen Exil ausgehen, und die Bibel eine 70-jährige Verwüstung mit anschließender Rückkehr aus dem Exil ankündigte (2. Chronika 36,21-23). Auch die Berechnung vom Erscheinen des Messias im ersten Jahrhundert durch die Juden, gestützt auf Daniel 9,25, bestätige diese Vorgehensweise (Lukas 3,15; Johannes 1,20-21). Sie geben in ihren eigenen Veröffentlichungen zu, dass sie damit eine von anderen Historikern abweichende Sicht einnehmen, da sie die Bibel als einzig zuverlässige Quelle respektieren (Siehe "Dein Königreich komme", Seite 187.).
Zwar alles von Wikipedia. Aber es anders zu formulieren hätte nichts geändert.
"Der Staatsdienst muß zum Nutzen derer geführt werden, die ihm anvertraut werden, nicht zum Nutzen derer, denen er anvertraut ist."
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“