Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris
10.01.2015 um 05:24doch, menschen sind im grunde nett. bis sie merken, dass sie profit daraus schlagen können, wenn sie nicht mehr nett sind.
+++ 20:27 Jüdischer Weltkongress: Jüdisches Leben in Frankreich ist bedroht +++http://www.n-tv.de/politik/6-24-n-tv-de-beendet-den-Liveticker-article14272651.html
Nach der Geiselnahme in einem Supermarkt für koschere Produkte in Paris sieht der Jüdische Weltkongress (WJC) das jüdische Leben in Frankreich insgesamt bedroht. "Das jüdische Leben in Frankreich wird keine Zukunft haben, wenn diese lebensbedrohende Gefahr, die von islamistischen Terroristen ausgeht, nicht effektiv und schnell angegangen wird", sagte WJC-Präsident Ronald S. Lauder. Er rief die Franzosen auf, "zu Millionen auf die Straße zu gehen und gegen Antisemitismus zu protestieren".
Doch, dieses Massaker hat mit dem Islam zu tun!http://www.welt.de/debatte/kommentare/article136176806/Doch-dieses-Massaker-hat-mit-dem-Islam-zu-tun.html
Nach jeder Attacke von Islamisten heißt es, sie dürfe nicht in Verbindung gebracht werden mit dem Islam, der eine Religion des Friedens sei. Dieses Beschwichtigen muss endlich aufhören.
Nach dem grauenhaften Massaker in der Redaktion der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" wird der Westen vielleicht nicht mehr auf die Legionen nutzloser Truppen hören, die versuchen zu leugnen, dass es eine Verbindung gibt zwischen der Gewalt und dem radikalen Islam.
Dies war nicht die Attacke eines geistesgestörten Schützen vom Typ "einsamer Wolf". Dies war keine "un-islamische" Attacke von ein paar Gangstern – man konnte hören, wie die Täter riefen, sie würden den Propheten rächen. Es war auch nicht spontan. Alles war so geplant, dass es maximale Zerstörung anrichtet: während einer Redaktionskonferenz, mit automatischen Waffen und einem Fluchtplan.
Nun herrschen im Westen wahrlich Angst und Schrecken. Wenn es eine Lehre gibt aus diesem gruseligen Geschehnis, dann die, dass es vollkommen egal ist, was wir über den Islam denken. Diese Art von Gewalt – der Dschihad – ist das, woran die Islamisten glauben.
Die Seele des Feindes treffen
Es gibt im Koran zahlreiche Aufrufe zu einem gewaltsamen Dschihad. Aber der Koran steht da keineswegs allein da. In zu großen Teilen des Islam ist der Dschihad ein durch und durch modernes Konzept. Die "Bibel" des Dschihads im 20. Jahrhundert – und ein inspirierendes Werk für viele islamistische Gruppen heute – ist "Das Koran-Konzept des Krieges", ein Buch, geschrieben Mitte der 1970er-Jahre vom pakistanischen General S. K. Malik. Er argumentiert, weil Gott – Allah – selbst jedes Wort im Koran geschaffen hat, sind die Regeln des Krieges im Koran von höherem Gewicht als die Regeln, die von Sterblichen aufgestellt wurden.
In Maliks Analyse der Strategie des Koran ist das Zentrum des Konflikts die menschliche Seele – und nicht irgendein physisches Schlachtfeld. Der Schlüssel zum Sieg, so habe es Allah durch die militärischen Aktionen des Propheten Mohammed gelehrt, sei es, die Seele des Feindes zu treffen. Und der beste Weg ist der Terror. Terror, so schreibt Malik, ist "der Punkt, an dem sich die Mittel und das Ziel treffen". Terror, ergänzt er, "ist nicht das Mittel, um dem Feind eine Entscheidung aufzuzwingen. Er ist die Entscheidung selbst."
Die Verantwortlichen für das Gemetzel in Paris – genauso wie der Mann, der 2004 den niederländischen Regisseur Theo van Gogh ermordete – wollen uns Terror oktroyieren. Und jedesmal, wenn wir uns auf ihre Sicht einer berechtigten religiösen Gewalt einlassen, geben wir ihnen genau, was sie wollen.
1,6 Milliarden Muslime müssen doch eine Karikatur aushalten
Im Islam ist es eine schwere Sünde, den Propheten Mohammed bildlich darzustellen oder in irgendeiner Weise zu beleidigen. Muslime haben die Freiheit, das zu glauben. Aber warum sollte solch ein Verbot auch Nichtgläubigen aufgezwungen werden? In den USA haben die Mormonen nicht versucht, die Todesstrafe zu fordern für jene, die das satirische Broadway-Musical "The Book of Mormons" geschrieben und produziert haben, das sich über ihren Glauben lustig macht.
Der Islam mit seinen 1400 Jahren Geschichte und rund 1,6 Milliarden Gläubigen sollte ein paar Karikaturen eines französischen Satiremagazins aushalten können. Aber tödliche Antworten auf Karikaturen Mohammeds sind nichts Neues im Zeitalter des Dschihad.
Hinzu kommt: Obwohl es der Koran anders lehrt, sind nicht alle Sünden gleich schlimm. Der Westen muss darauf bestehen, dass Muslime – besonders die in der Diaspora – folgende Frage beantworten. Was ist beleidigender für einen Gläubigen: Mord, Folter, Versklavung, Krieg und Terror im Namen des Propheten – oder die Produktion von Zeichnungen und Filmen und Büchern, die sich über die Extremisten und ihre Vorstellung von Mohammed lustig machen?
Um dem verstorbenen General Malik zu antworten: Die Seele des Westens ist der Glaube an Gewissens- und Meinungsfreiheit. Es ist die Freiheit, unsere Sorgen auszusprechen, die Freiheit anzubeten, wen wir wollen, oder niemanden anzubeten. Solche Freiheiten sind die Essenz unserer Zivilisation. Und genau diese haben die Islamisten angegriffen. Wieder einmal.
Wir kommen muslimischen Regierungschefs entgegen
Wie wir auf diesen Angriff reagieren, wird weitreichende Folgen haben. Wenn wir die Haltung einnehmen, dass wir es hier mit einer Handvoll mörderischen Gangster zu tun haben, ohne Verbindung zu dem, was sie lautstark von sich behaupten, dann ist das keine Antwort. Wir müssen erkennen, dass die heutigen Islamisten von einer politischen Ideologie angetrieben werden, einer Ideologie, die in den grundlegenden Texten des Islam eingebettet ist. Wir können nicht länger so tun, als sei es möglich, die Taten zu trennen von den Idealen, die sie inspiriert haben.
Das muss der Ausgangspunkt sein für den Westen, der auf die dschihadistische Gewalt zu oft mit Appeasement geantwortet hat. Wir geben den muslimischen Regierungschefs nach, die uns drängen, unsere Presse zu zensieren, unsere Universitäten, unsere Geschichtsbücher, unsere Lehrpläne. Sie bedrängen uns, und wir machen das mit.
Wir geben den Führern muslimischer Organisationen in unseren Gesellschaften nach. Sie bitten uns, Gewalttaten nicht mit der Religion des Islam in Verbindung zu bringen, weil sie uns versichern, dass er eine Religion des Friedens sei. Und wir machen das mit. Und was bekommen wir dafür? Kalaschnikows im Herzen von Paris. Je mehr wir nachgeben, je mehr wir uns selbst zensieren, je mehr wir herunterspielen, desto dreister wird der Feind.
Es kann nur eine Antwort geben auf diesen hässlichen Akt des Dschihad gegen die Mitarbeiter von "Charlie Hebdo". Es ist die Verpflichtung westlicher Medien und westlicher Führer, religiös oder nicht, das grundlegende Recht auf Meinungsfreiheit zu schützen – sei es in Form von Satire oder jeder anderen Form. Der Westen darf nicht nachgeben, er darf nicht schweigen. Wir müssen den Terroristen eine gemeinsame Botschaft senden: Eure Gewalt kann unsere Seele nicht zerstören.