@gsb23Das habe ich durch jüdische Freunde in Erfahrung gebracht. Neulich gab es bei denen einen richtigen Familienstreit, weil die Tochter sich mit einem georgischen Juden befreundet hatte. Als ich mich dann mit ihren Bruder und dessen jüdischen Freund traf, fluchten sie über die georgischen Juden (aber fluchen ist noch milde ausgedrückt). Vor circa 3 Jahren kam es an der Uni zu einer wilden Schlägerei zwischen Juden und georgsichen Juden. Hier würde die Aufteilung in West- und Ostjuden als Erklärung ausreichen. Hassen sich Russen und Georgier im Allgemeinen auch?
Happy,
das Ding auf deiner Familienfeier kann auch ein ganz normaler Familienstreit gewesen sein. Töchter haben sich eben nicht einfach mit einem Jungen zu treffen, kapiert!?!
;) Juden reden nicht mit "Fremden" über Interna ihrer Familie. Das ist so! Aber, du hast den besten Augenblick verpasst, zu ergründen, ob deine nun hier als allgemeingültig hingestellte "Frage" tatsächlich für alle Juden gilt. Du hättest das Familienoberhaupt, also die Mutter, fragen können.
:)Russen "hassen" Georgier, wenn sie denn hassen, wenn Russen bereit sind, Juden zu hassen. Hierzu gebe ich dir einen Artikel zu lesen. Lies ihn und zieh deine Schlüsse daraus. Ich habe russische Freunde, die allle etwas gegen Juden vorbringen können....Das liegt an der Vergangenheit, denn die Bolschewiki sind heute nicht gut angesehen in Russland. Aber, gottseidank sind meine Freunde modern und sehen den jetzigen Menschen, obwohl ihre Eltern und der russische Staat versucht haben, ihnen dies unmöglich zu machen. Du solltest dich nicht mit dem Hass anderer Generationen beschäftigen. Lebe dein Leben und achte auf die Zukunft.
Gruß
GEORGIEN / KAUKASUS
Von Chaim Frank
Wann sich die ersten Juden im Kaukasus niederließen, ist bis heute nicht mit Sicherheit zu sagen. Verschiedene Legenden erzählen, dass die ersten Juden bereits in frühester Zeit, vermutlich durch Salmanassar von Assyrien (722 v.) bzw. nach der Zerstörung des Reiches Juda durch Nebukadnezar (586 v.) in den Kaukasus gekommen seien. Erwähnungen über den Aufenthalt von Juden im Kaukasus finden sich jedoch bereits im Talmud.
Zwischen dem 10. bis 18. Jahrhundert, vor allem während der Christianisierung des Kaukasus wurden die Juden verfolgt und zu schwerster Arbeiten gezwungen. Viele der kaukasischen Juden traten, um den Verfolgungen zu entgehen, zum Christentum über. Ihre Lage verschlimmerte sich gegen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts während der russisch-kaukasischen Kriege. Erst nach der Eroberung des Kaukasus durch die Russen wurden die Juden mit der übrigen kaukasischen Bevölkerung gleichberechtigt. Erst ab 1837 wurde ihr Residenzrecht anerkannt, allerdings verbunden mit einem Neuansiedlungsverbot. Etwa ab 1860 begann sich ein eigenständiges jüdisches Leben zu entwickeln, durch Neuansiedlung und auch durch Kontakte zwischen den georgischen Juden und den Bergjuden (s.u.) und über kulturelle und zionistische Organisationen.
Die jüdische Bevölkerung im Kaukasus zählte um die Jahrhundertwende etwas über 57.000 Personen und bestand aus zwei elementaren Gruppen: den eingeborenen kaukasischen Juden und den Einwanderern aus dem europäischen Russland. Die kaukasischen Juden bilden ihrerseits ebenfalls zwei Gruppen, nämlich die georgischen Juden und die Bergjuden. Die etwa 30.000 georgischen Juden leben hauptsächlich in den Städten und Dörfern der grusinischen Gouvernements Tiflis und Kutais. Sie sprachen georgisch (grusinisch) und unterschieden sich in ihrer Lebensart und ihren Gebräuchen kaum von den Georgiern. Die Bergjuden wohnten im Gebirge, vorrangig in den Bezirken Dagestan (Hauptstadt Derbend), Baku, Terek, Kuban, Jelisawetpol (später Gandscha). Die rund 15.000 Bergjuden sprachen einen iranischen Dialekt und kleideten sich wie die übrigen Kaukasier. Zu ihrer Tracht gehört gewöhnlich auch ein Schwert, das sie sogar beim Besuch des Gottesdienstes trugen. Sie waren in vielen Gebräuchen, Sitten und auch in Aberglauben stark von ihrer Umwelt beeinflusst. Die Hauptbeschäftigung der georgischen Juden war die Landwirtschaft, die Gärtnerei und der Wein- und Tabakanbau. Die Bergjuden trieben zusätzlich auch noch Vieh- und Seidenzucht, sowie Gerberei und Handel.
Während der Sowjetherrschaft und des Stalinismus blieb die kulturelle Autonomie der Juden im Kaukasus weitgehend unberührt.
Nach der deutschen Sommeroffensive, im Juli 1942, und der Eroberung des Elbrus, dem höchsten Bergs des Kaukasus, drang im Gefolge der Wehrmacht auch die Einsatzgruppe D unter dem Brigadeführer Walter Bierkamp (Einsatzkommandos 10a, 10b, 11 und 12) in den Kaukasus ein. Ihre ersten großen "Aktionen" gegen Juden fdührten sie im August 1942 durch: In Krasnodar und Ejsk wurden die Insassen von Anstalten und Kinderheimen in Gaswagen ermordeten. 500 Juden aus Krasnodar wurden am 21./22. August 1942 in einem Wald am Stadtrand, am 1. September 1942 500 Juden in Mineralnyje Wody erschossen. Am 9./10. September wurden die Juden aus Jessentuki und Kislowodsk gleichfalls nach Mineralnyje Wody gebracht und dort vom Einsatzkommando 12 erschossen. Insgesamt fanden über 6.000 Juden den Tod. Die Juden in Pjatigorsk wurden vom Einsatzkommando 12 im September 1942 in Gaswagen ermordet. Die restlichen Überlebenden, vor allem die zuvor benötigten Handwerker, wurden am 4./5. Januar 1943 in Kislowodsk ermordet. Die Einsatzgruppe D mordete im Nordkaukasus insgesamt etwa 10.000 Juden.
Im Nürnberger "Einsatzgruppen-Prozeß" wurde Werner Braune, der Führer des Einsatzkommandos 11, verurteilt und hingerichtet. Der Führer des Einsatzkommandos 10a, Kurt Christmann, hingegen wurde erst 1980 vom Landgericht München zu einer Haftstrafe verurteilt.
Die Jahrzehnte nach Stalin, Chrustschev, Breschnjev bis Jelzin verliefen für die Juden im Kaukasus relativ ruhig. Erst mit den Bestrebungen nach Unabhängigkeit und Loslösung von der Sowjetunion flackerte ein neu aufkommender Nationalismus in Georgien und im Kaukasus auf, der zahlreiche Juden in den Westen, vor allem nach Israel und Amerika, trieb. Der georgische Staatspräsident, Eduard Schewardnadse, ist zwar bemüht die Wirtschaftlichkeit seines Landes aufrecht zu erhalten als auch verschiedene alte Vorurteile seiner Landsleute gegenüber Minderheiten zu verhindern, doch ist die nächste Zukunft am Kaukasus äußerst ungewiss.
So erschien 1996 beispielsweise ein antisemitischer Artikel in der Tbiliser Zeitung "Noah", in der die Juden als "Vampire" bezeichnet wurden, die "Geld, Gold, Nerven und Ideen aus Georgien pumpen" und angeblich Schuld an der hohen Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise des Landes tragen. Schewardnadse verurteilte den besagten Artikel aufs schärfste und bezeichnete ihn als "faschistisch und voll Bigotterie", doch von seiner Warnung, dass er gegen Publikationen dieser Art energische Maßnahmen ergreifen werde, war nicht viel zu bemerken.
Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.