@happyversuche mal die Suchbegriffe "Westjuden/Ostjuden" bei einer Suchmaschine....
damit kommst du bestimmt weiter..
Textbeispiel:
Der überwiegende Teil der Westjuden versuchte seit etwa 1800, in das deutsche Bürgertum aufzusteigen. Bedingung der Integration war dabei die Assimilation, d.h. die Anpassung an die Lebensweise des Bürgertums in Kleidung und Sitten, in Ausbildung und Beruf, Familienleben und Freizeit. Die meisten Juden gehörten bald mit Handwerksberufen wie Schneider, Trödler oder Buchhändler zum Kleinbürgertum, aber einer Minderheit gelang aber der Aufstieg ins Großbürgertum. Sie erwarteten, daß sie im Gegenzug zu ihrer Anpassung an die Lebensweise der Deutschen auch als Deutsche akzeptiert würden.
Nach dem Ersten Weltkrieg kamen zunehmend Juden aus Polen nach Berlin und Wien, um der Armut im ostjüdischen Schtetl zu entkommen. Sie brachten eine Lebensweise in die großen Städte, die von den Westjuden schon längst abgelegt worden war. Nach ihrer Ankunft lebten sie in der Regel unter ärmlichsten Umständen, behielten aber zunächst ihre Sitten und Bräuche bei. Innerhalb des Westjudentums riefen die einwandernden Ostjuden riefen innerhalb des Westjudentums eine tiefe Spaltung hervor, weil sie für die Deutschen das alte Judenbild wiederbelebten. Mit Kaftan, wallendem Bart und Schläfenlocken, jiddischer Sprache, in Armut lebend und ohne Ausbildung auch ohne große Zukunftshoffnungen, entsprachen sie dem Klischee, das die Westjuden durch Assimilation abstreifen wollten. Da die meisten 'Krawattenjuden' glaubten, daß dem Antisemitismus durch Assimilation der Boden entzogen würde, fühlten sie sich durch die 'Kaftanjuden' in ihrer Existenz bedroht. Innerhalb des Judentums entstand also ein tiefer Gegensatz zwischen 'Krawatten-' und 'Kaftanjuden'. Spätestens mit dem Nationalsozialismus stellte sich aber heraus, daß es ein tragischer Irrtum der Westjuden war zu glauben, durch Assimilation würden sie auf Dauer als gleichberechtigte Bürger anerkannt.
Gruß keleb