Realo schrieb:Das widerspricht aber dem zuvor von dir Gesagten (stärkere/schwächere Kultur, Durchsetzung der stärkeren gegenüber der schwächeren).
Nein, jede Kultur tritt im Grunde gegen jede andere Kultur an, meist wird eine Dominantere Übrig bleiben und die Prägung vorgeben.
Realo schrieb:Das fehlt noch ein Wort: "nicht": "wer alles Kulturen nicht gleichwertig betrachtet..."
Also würde ich an deiner Stelle mich mal etwas eingehender mit (der) Aufklärung befassen.
Ja rate ich dir auch, denn die hatte bestimmt nicht alle Kulturen als Gleichwertig bezeichnet, sonst hätten sie sich die Revolution sparen können.
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Die Toleranz der Aufklärung war nämlich nie wertfrei. Sie hatte konkrete Ziele, die das genaue Gegenteil dessen sind, was angebliche Linke heute darunter verstehen: Sie wollte das Individuum vor Eingriffen in die Gewissensfreiheit schützen, seine Autonomie gegenüber Kirche und Staat gewährleisten, ihm ermöglichen, angstfrei die herrschenden Verhältnisse in Zweifel zu ziehen. Dieser Art Toleranz lag nichts ferner, als religiösen, ideologischen und kulturellen Praktiken blindlings Lizenzen zu erteilen. Oder sich Denkverbote aufzuerlegen.
Ganz anders der postmoderne Toleranzbegriff. Der entkoppelt Form und Inhalt. Seine tragende Achse ist das Tabu, Kulturen miteinander zu vergleichen, weil sonst das Paradigma der vermeintlichen Gleichwertigkeit verletzt würde. Wer das tut, verhält sich automatisch „intolerant“ und macht sich sofort verdächtig, „hegemonial“ zu argumentieren. Zumindest, wenn er weiß und männlich ist. Hier kommen die (unbestreitbare) historische Schuld des Westens und die (angebliche) inhärente Arroganz maskuliner, heterosexueller Sichtweisen ins Spiel.
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https://www.cicero.de/kultur/multikulti-autoritaere-toleranz-aufklaerung-postmoderne-ideologie-migration-islam-muslime/plus""""
Realo schrieb:Das ist jetzt schon wieder (rechtslastige) Leitkultur. Nein, es kann nur verlangt werden, dass sie unsere Gesetze beachten und einhalten. Der Rest ist auszudiskutieren.
Nein, es kann verlangt werden was immer man will. Selbstbestimmungsrecht der Völker, und eines Landes. Und auch wenn du das gerne abschiebst, sowas ist Wichtig. Btw wirst du Kultur und die Gesetzgebung nicht wirklich trennen können.
Realo schrieb:Ich würde eher sagen, jetzt wo die PC zu bröckeln beginnt, kann man wieder anfangen das "frei Schnauze" zu sagen, was man sich damals nicht traute. I
Was hat das damit zu tun das man das Clan Problem nicht angegangen ist? Die Debatte vermied? Damit hat man den Extremismus nur befeuert. Genau diese Ausweichende Haltung hat über Jahre die AFD hierzulande und andere Parteien in Europa großwerden lassen. Eben weil man keine Debatte führen wollte.
Realo schrieb:Im Gegensatz zu dir halte ich das für kein gutes, sondern für ein bedenkliches Zeichen. Bald darf man wohl auch wieder, ohne schief angeguckt zu werden, das N-Wort benutzen.
Sorry, aber auch wenn du wieder mal versuchst alles auf Rechts oder RAssismus zu drehen. Was hat diese Aussage denn bitte mit dem Clanproblem zu tun? Gar nix, im gegenteil es zeigt genau das Problem der Letzten Dekaden auf, das man sich der Debatte stellt. Stattdessen hat man es wohl den Extremeren überlassen und jetzt erst merkt man selber das das Problem wohl noch vorhanden ist.