Osmanisches Reich in Deutschen Schulen

Wikipedia: Chinesisches Kaiserreich

Gabs doppelt so lang, war deutlich größer und wurde im Geschichtsunterricht auch nie behandelt.

@Bernddasbrot

So, dann lebst du also noch im letzten Jahrtausend?
Na herzlichen Glückwunsch, wie ist es denn so im Jahre 1901?

El_Gato schrieb:Und welche Relevanz hat dieser Sonnenspinner und ein paar Höhlenmenschen für die heutige Zeit?

Lui ist wichtig um die moderne Politik zu verstehen und die Trogoldyten sind wichtig um den modernen Menschen zu verstehen.

Wir hatten zwar das Osmanische Reich - aber dafür endete der Geschichtsunterricht 1933. Mag daran gelegen haben, dass unser Lehrer kein Türke, aber dafür ehemaliges NSDAP-Mitglied war.

Der Absolutismus ist doch die Grundlage um zu verstehen, warum die Französische Revolution zustande kam. Und aus dieser hat sich letztendlich unsere heutige Gesellschaft entwickelt. Die Franzosen dachten sich ja nicht einfach so: Ach ich hab heut nen schlechten Tag, hau ich dem König mal den Kopf ab und danach kriegt jeder Mensch die selbe Stimmkraft und Freiheit...
Genau so ist das mit der Reichsgründung unter Bismarck, den Revolutionen am Ende des 1. WK und der Weimarer Republik. All diese Perioden waren der Grundstein für spätere Ereignisse und alles ist eng miteinander verzahnt.

Ja, ja, so isses, alles hängt irgendwie mit allem zusammen.

@El_Gato

El_Gato schrieb:So, dann lebst du also noch im letzten Jahrtausend?
Na herzlichen Glückwunsch, wie ist es denn so im Jahre 1901?

In dieser Zeit sind meine Großeltern aufgewachsen, also für mich eine greifbare Zeit, Im Gegensatz zur Jungsteinzeit.
Zufrieden war ich auch nicht mit meinem Geschichtsunterricht. Aber gerade weil ich so interessiert war. Es wurde zwar alles angerissen, aber richtig ausführlich, wurde es erst ab Marx und diesen Stoff fand ich Staubtrocken.

Das der Geschichtsunterricht leider der politischen Korrektheit untergeordnet wird, der Meinung bin ich auch.

@El_Gato
naja angesichts deiner Pauschalausage wäre vielleicht auch das Mittelalter mal wieder genauer zu Unterrichten und zu untersuchen, denn es ist irgendwie zu einem Klischee verkommen.

Bei uns gab es das Thema "Wie die Türken in die Türkei kamen". Da wurden grob einige Ereignisse nachdem einige Mongolen die Mongolei verließen, und sich als Türken mit neuem Glauben (Islam) in Anatolien niederließen angesprochen.
Auch über die ersten Jahrzehnte der neuen Herrschaft in Anatolien, was damit zum Osmanischen Reich wurde, wurde etwas angesprochen, ich glaube ich kann mich noch daran erinnern gelesen zu haben, dass ein damaliger Sultan sich sehr um den (wieder)Aufbau, und Ausbau, Schmückung etc. von Konstantinopel gekümmert hat, und viele Europäer unabhängig von der Religion ins Land holte.

Mehr weiß ich über das Thema nicht mehr, war eine Sache von vielleicht 3, 4 Unterrichtsstunden.

Ich fand das Thema äußerst interessant, schade, das wir uns nicht mehr damit auseinandergesetzt haben. Aber ich wette das hätten wir auch getan, wenn wir mit dem Unterrichtsstoff nicht ein Jahr im Rückstand gewesen wären.
Das Buch in dem wir lernten hatte ein dickes Kapitel über Türken geboten. Ist ja für den Unterricht nicht irrelevant, da die Türken damals großen Einfluss(ob "groß" hin oder her, ich meine die Eroberungszüge auf Wien) auf Europa hatten.

@LivingElvis

LivingElvis schrieb:Gabs doppelt so lang, war deutlich größer und wurde im Geschichtsunterricht auch nie behandelt.

China hatte bis vor wenigen Jahrhunderten wenig Einfluss auf Europa, im Gegenteil, China war eher eine art Mythos.
Das Osmanische Reich hatte schon eher Auswirkungen auf Europa, zb. war der verdammt teure Zoll des Osmanischen Reiches damals ein großes Problem für Händler die nach Indien wollten, was unter anderem ein wichtiger Grund war, warum man nach einem Seeweg nach Indien gesucht hat.

Das weiß ich aus dem Geschichtsunterricht, das wüsste ich jetzt nicht, wenn das Osmanische Reich kein Thema gewesen wäre.

@Bernddasbrot

Na, da lob ich mir meinen seinerzeitigen Geschichtsunterricht im Westen. Da kam Marx nicht vor. Nur die bolschewistische Bedrohung und die Roten Horden.

@ginko
Die Lehrer müssen in den 8-12 Jahren schon genug Geschichtswissen in extrem widerspenstige Köpfe bringen. Spezialthemen wie das Osmanische Reich sind da, glaube ich, ein bisschen zu überambitioniert.

Naja es ist praktisch unmöglich, jedes auch nur der bedeutenderen Ereignisse der Geschichte im Schulunterricht durchzunehmen.
Das würde die Geschichte von vielen Jahrtausenden, verschiedensten Kontinenten, zahlreichen Völkern und Einzelpersonen und was weiss ich noch alles bedeuten.

Selbst Geschichtsprofessoren an der Universität, die sich mit nichts anderem beschäftigen, kennen nicht jedes Detail der Geschichte jeden Landes.

Ich würde mal sagen in Deutschland ist in der Schule vor allem etwas über deutsche Geschichte wichtig und was so damit zusammen hängt.
Man sollte seine eigene Herkunft zumindest in Grundzügen kennen.

Der Armeniergenozid kam aber auch nicht vor!

In den deutschen Schulen hat einiges an bildung gefehlt

Historische afrikanische, asiatische oder amerikanische "Grossreiche" sind im Schulunterricht ja auch eher unterrepräsentiert.
Warum also sollte man das Osmanische Reich dem Reich von Aksum oder dem von Ghana vorziehen?

@Doors

Nicht vorziehen jedoch gab es zu meiner schulzeit nichts mit Osmanen im unterricht und da dieses Reich Ost Europa mitgeprägt hat und damit die europäische Politik beeinflusst hat ist es logisch das man es hätte durchnehmen müssen

Die Mauren in Spanien haben Europa ebenso mit geprägt wie die Mongolen. Auch diese sind im Geschichtsunterricht unterrepräsentiert.

Du sagst es ja nicht mal Papua Neuginea mit seiner bunten Vogelwelt haben wir durchgenommen genauso wie Helgoland war auch kein Thema ich könnte losheulen