Islamisten vs. Pro-NRW
03.06.2012 um 02:35@rumpelstilzche
@nurunalanur
etc.
Salafisten und deren Koranverständnis sind das unerfreulichste Ergebnis eines wortwörtlich interpretierten Koran.
Konsequenzen der Schliessung der Tore des Idschtihād
Wikipedia: Ijtihad
sind,
das solch konstruktive und wichtige Diskussionen unterdrückt und Erkenntnisse daraus nicht anerkannt und wichtige weise Gelehrte ermordet oder des Landes verwiesen wurden...
"Wer schützt den Koran vor sich selbst?
..Die Grundfrage, ob der Koran tatsächlich das reine, unvermittelte Gotteswort sei oder vielmehr prophetische – und damit menschliche – Rede, kam schon in Shabestaris Eröffnungsvortrag zur Sprache; dabei beklagte der iranische Theologe die Tatsache, dass weder die islamische Tradition noch die moderne Sprachphilosophie ein Instrument hervorgebracht hätten, das die rationale und wissenschaftliche Analyse eines Textes ermögliche, der – wie der Koran – gleichzeitig im Metaphysischen und in der physischen Realität verankert sei.
Shabestari forderte eine Hermeneutik, die einer solchen Aufgabe angemessen wäre, ohne allerdings seinen diesbezüglichen Vorstellungen genauere Kontur zu geben.
Auch die in den USA lehrende islamische Feministin Amina Wadud formulierte das Dilemma, dass der Koran – wie jede heilige Schrift – seine Botschaft in menschliche Sprache fassen muss; sie spitzte diese Einsicht auf die pikante Frage hin zu, ob die Offenbarung des Göttlichen sich mithin nach der Maßgabe des beschränkten menschlichen Fassungsvermögens zu richten habe.
Von daher war es nicht mehr weit zur Formulierung, dass Gott im heiligen Text zu einem gewissen Grad "gefangen gesetzt" sei: eine Idee, die sich im Blick auf die Verschriftlichung des Korans in unerwarteter Weise konkretisierte.
Eine einheitliche und als autoritativ erklärte Fassung des Korans wurde erst nach Mohammeds Tod auf Veranlassung des dritten Kalifen Uthman ibn Affan erstellt. Der syrische Philosoph Sadik al-Azm warf die Frage auf, ob infolge dieser Maßnahme zusammen mit den zuvor kursierenden mündlichen und schriftlichen Varianten des sakralen Texts auch dessen ursprüngliche Botschaft teilweise eliminiert worden sei.
Osman Tastan, Professor für islamisches Recht in Ankara, zeigte auf, dass die Erstellung einer kanonisierten Fassung des Korans nicht nur dem wachsenden Machtanspruch der rasch expandierenden jungen Religion gedient, sondern auch die allmähliche Erstarrung des islamischen Rechts eingeleitet habe."
http://de.qantara.de/Wer-schuetzt-den-Koran-vor-sich-selbst/16501c16727i1p97/index.html
@nurunalanur
etc.
Salafisten und deren Koranverständnis sind das unerfreulichste Ergebnis eines wortwörtlich interpretierten Koran.
Konsequenzen der Schliessung der Tore des Idschtihād
Wikipedia: Ijtihad
sind,
das solch konstruktive und wichtige Diskussionen unterdrückt und Erkenntnisse daraus nicht anerkannt und wichtige weise Gelehrte ermordet oder des Landes verwiesen wurden...
"Wer schützt den Koran vor sich selbst?
..Die Grundfrage, ob der Koran tatsächlich das reine, unvermittelte Gotteswort sei oder vielmehr prophetische – und damit menschliche – Rede, kam schon in Shabestaris Eröffnungsvortrag zur Sprache; dabei beklagte der iranische Theologe die Tatsache, dass weder die islamische Tradition noch die moderne Sprachphilosophie ein Instrument hervorgebracht hätten, das die rationale und wissenschaftliche Analyse eines Textes ermögliche, der – wie der Koran – gleichzeitig im Metaphysischen und in der physischen Realität verankert sei.
Shabestari forderte eine Hermeneutik, die einer solchen Aufgabe angemessen wäre, ohne allerdings seinen diesbezüglichen Vorstellungen genauere Kontur zu geben.
Auch die in den USA lehrende islamische Feministin Amina Wadud formulierte das Dilemma, dass der Koran – wie jede heilige Schrift – seine Botschaft in menschliche Sprache fassen muss; sie spitzte diese Einsicht auf die pikante Frage hin zu, ob die Offenbarung des Göttlichen sich mithin nach der Maßgabe des beschränkten menschlichen Fassungsvermögens zu richten habe.
Von daher war es nicht mehr weit zur Formulierung, dass Gott im heiligen Text zu einem gewissen Grad "gefangen gesetzt" sei: eine Idee, die sich im Blick auf die Verschriftlichung des Korans in unerwarteter Weise konkretisierte.
Eine einheitliche und als autoritativ erklärte Fassung des Korans wurde erst nach Mohammeds Tod auf Veranlassung des dritten Kalifen Uthman ibn Affan erstellt. Der syrische Philosoph Sadik al-Azm warf die Frage auf, ob infolge dieser Maßnahme zusammen mit den zuvor kursierenden mündlichen und schriftlichen Varianten des sakralen Texts auch dessen ursprüngliche Botschaft teilweise eliminiert worden sei.
Osman Tastan, Professor für islamisches Recht in Ankara, zeigte auf, dass die Erstellung einer kanonisierten Fassung des Korans nicht nur dem wachsenden Machtanspruch der rasch expandierenden jungen Religion gedient, sondern auch die allmähliche Erstarrung des islamischen Rechts eingeleitet habe."