http://orf.at/stories/2416716/ (Archiv-Version vom 28.11.2017)
Seoul: Nordkoreas Atomprogramm weiter als vermutet
Nordkorea könnte sein Atomprogramm nach Einschätzung seines südlichen Nachbarn schneller zum Abschluss bringen als allgemein erwartet. „Experten denken, dass Nordkorea noch zwei bis drei Jahre braucht“, sagte Südkoreas Minister für Wiedervereinigung, Cho Myoung Gyon, heute. Das Land komme jedoch bei der Entwicklung schneller voran als gedacht.
„Wir können die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Pjöngjang sein Atomprogramm in einem Jahr für abgeschlossen erklärt.“ Nordkorea arbeitet trotz UNO-Sanktionen an der Entwicklung von Atomwaffen sowie Raketen, mit denen das US-Festland getroffen werden kann.
Das international nahezu völlig isolierte Land hat dazu mehrere Tests absolviert. Das und ein monatelanger verbaler Schlagabtausch zwischen der nordkoreanischen Führung und US-Präsident Donald Trump haben Sorgen vor einer militärischen Eskalation geschürt.
Keine Raketentests seit September
Seit September gab es zwar keine neuen Raketentests, doch in Japan wurden nach Angaben aus Regierungskreisen in Tokio Funksignale aufgefangen, die vage auf Vorbereitungen eines weiteren Starts einer Rakete hindeuten könnten.
Allerdings reiche das nicht aus, um zu sagen, ob ein baldiger Test wahrscheinlich sei, sagte ein Regierungsvertreter. Minister Cho sagte, es habe zwar keine neuen Atom- oder Raketentests gegeben. „Aber wir haben jüngst gesehen, dass sie durchgehend Triebwerke und Treibstoff testen.“