Der Pirat ist dem Grünen sein Tod

@Ilian

Im Gesamten kann man von der FDP auch nur enttäuscht sein ... das war nach ihrem Erfolg eine klassische Bruchlandung ...

Bin sehr Gespannt ob die Piraten den Druck aushalten und wirklich neuen Wind bringen "ich hoffe es stark" kann nicht schaden in diesem eingefahren System mal frischen Wind zu bringen ..

passat schrieb:Ein Arbeiter wählt CDU, CSU, SPD oder Linke. Hauptsächlich abhängig vom Wohnort.

wahrscheinlich weniger CDU/CSU. Aber das ist offtopic

scheinbar geht so ziemlich jedem der arsch auf grundeis.
fefe hat aktuell sehr überzeugende gedanken zur weiteren politischen zukunft der piraten an bord
aber ich gehe noch weiter:
ob die grünen oder so langsam auch jede andere partei auf den zug der transparenz, mitbestimmung, direkte kommunikation via twitter und co aufspringt,
und die piraten noch angst vor der eigenen courage haben
(bei diesen momentanen umfragewerten MUSS 2013 mit einem einzug in den bundestag gerechnet werden - inkl. mehreren dutzend abgeordneter, die noch nicht einmal fest benannt sind - von einem stehenden programm ganz zu schweigen),
hat die piratenpartei einen ganz entscheidenden vorteil:
die idee der partei hat sich erstmals mit jedem bekenner zu den piraten ausgetauscht (eben via internet), im gegenseitigen dialog ohne eine führungsstruktur.
wenn die das beibehalten, dann kann das wirklich eine grosse nummer werden,
eine demokratie, die den namen verdient.
diese ganzen alten (und damit meine ich auch die grünen) wirtschafts- und selbstbemachtungsverhafteten drecksparteien
haben mit einem male eben diese themen auf dem zettel, die einen grossen teil der ursprünglichen auflehnung gegen etablierte (ihrer) politik erst verursachten.
meine hoffnung ist,
dass die zugesagte transparenz der politischen entscheidungsfindung
realität wird.
die grünen haben sich von dem gedanken direkter demokratie schon lange verabschiedet

buddel

hier noch nachgeschoben erwähnte fefes einschätzung:

http://blog.fefe.de/

"Und die Politiker der anderen Parteien machen genau das, was die Piraten erst über 5% gehievt hat: plump weiterbashen, und damit den Protestwählern bestätigen, dass man sie mit Piratenwählen abstrafen kann. Ganz vorne mit dabei ist natürlich die Verräterpartei:

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig nutzte die Gelegenheit zur Attacke: Sie warf der Piratenpartei vor, nicht genug für Frauen zu tun.

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob die besonders dämlich oder besonders schlau vorgehen. Auf der einen Seite gewinnen so natürlich die Piraten, aber die haben ja keine Erfahrung, kein brauchbares Personal, kein erwähnenswertes Programm und haben schon in der Vergangenheit eindrucksvoll ihre Inkompetenz demonstriert. Das einzige rationale Pro-Argument für die Piraten ist im Moment, dass die anderen Parteien noch übler sind und mal so richtig einen in die Fresse verdient haben. Wenn die anderen Parteien jetzt also mit tumbem Bashing die Piraten ins Parlament forcieren, dann ist das kurzfristig gut für die Piraten, mittelfristig wird es aber dazu führen, dass die Piraten zu früh mitmachen können und dann vermutlich voll aufs Maul fliegen. Das müsste schon mit einem Wunder zugehen, wenn das anders abläuft. Daher meine Frage, ob die anderen Parteien das vielleicht absichtlich machen, damit die Wähler räumütig zu ihnen zurückkommen, nachdem sie gesehen haben, wie wenig die Piraten können. Es braucht eben eine Weile, bis so eine Partei arbeitsfähig ist, bis so ein Team eingespielt ist, bis man sich geeinigt hat, wo es eigentlich hingehen soll. Bei den Piraten bietet sich nach außen gerade das Bild, dass die noch nicht mal angefangen haben, weil da nach jedem Umfragesieg ein Haufen Neupiraten aufschlägt, die dann nochmal von Anfang an mitdiskutieren wollen.

Selbst wenn wir annehmen, dass die anderen Parteien das gerade absichtlich tun, ist aber alles andere als klar, dass das aufgeht. Immerhin haben die etablierten Parteien die Schwelle für ein besseres Abschneiden als sie selber für die Piraten sehr niedrig gelegt, die verkacken ja seit Jahrzehnten nach Kräften auf allen Ebenen. Das wäre also eine sehr riskante Strategie. Man gucke sich nur mal die Verlierer bei der SPD an, wer will denn bitte jemals zu denen zurückkehren? Da ist doch seit Jahren auch nur das einzige Argument, dass die CDU noch schlimmer ist! Keiner wählt die SPD wegen ihres Track Records."


buddel

@ayashi
Denkst Du, in Bayern leben so viele Zahnärzte?

Ich halte sowieso nichts von den ganzen Parteien.

Ich finde es interessant, dass es eine Partei mal wieder schafft "nicht Wähler" zum wählen zu annimieren. Dies ist ein gutes Anzeichen für den politischen Unmut in unserem Land und die Piraten können diesen vielleicht in eine bessere Richtung kannalisieren als es CDU, SPD oder NPD können.

Ich denke das die Piraten noch nicht für die Regierung in einem Bundesland taugen, aber sie sind allemal die beste Opposition, die es im moment gibt.

Der einzige Vorzug der Piraten ist, daß alle anderen Parteien Scheiße sind, und man das von ihnen selbst noch nicht so genau weiß.
Wahrscheinlich ist es eine Marktlücke, jetzt schon mal eine Partei zu gründen, sagen wir mal,
„die Guten“, um mit Macht in die Parlamente zu stürmen und Wahlkampfkostenerstattung zu kassieren, wenn die Seeräuber erst mal out sind.

@Ilian
weißt du zufällig, worauf diese wählerstromanalysen sich basieren? man wählt doch geheim?!?...

@mae_thoranee
Ich bin kein Demograph.
Wahlen sind natürlich geheim, Umfragen sind es allerdings nicht. Auf der ARD-Seite steht zur Wählerstromanalyse Folgendes:
Piraten mobilisieren Nichtwähler

Infratest dimap hat für die tagesthemen auch eine Wählerwanderungsbilanz simuliert. Normalerweise nutzen wir das Instrument, um an Wahltagen zu zeigen, wieviele Menschen von einer zur anderen Partei "gewandert" sind. Man kann aber auch aus den Umfragen der letzten Monate rekonstruieren, welcher Partei die heutigen Piraten-Anhänger 2009 tatsächlich ihre Stimme gegeben haben. Die Fallzahl ist weitaus geringer als bei richtigen Wahlen, die Werte haben also eine relativ hohe Fehlerabweichung. Aber die Größenordnung der Wählerströme ist deutlich erkennbar.
http://tagesschau.de/inland/deutschlandtrend1506.html

Ich werde die Piraten wählen (sowohl bei der Landtagswahl im Mai als auch bei der Bundestagswahl nächstes Jahr) weil nichts dagegenspricht:

Sie haben aufgrund ihres Engagements eine Chance verdient, schlimmer kann es ja eigentlich nicht werden.
Was will man auch alternativ wählen?
CDU/CSU oder FDP, dann ändert sich ohnehin nichts.
SPD, dann kommen die Grünen mit an die Macht (was gar nicht geht...).
Grüne? Siehe oben....
Linke? Wäre eine Alternative zu den Piraten, stecken aber in einer Sackgasse weil niemand mit ihnen koalieren will; ausserdem hab ich als Kind der 80er was gegen die Bolschewisten ;)
"Rechte" (mal grob zusammengefasst) sind und bleiben eine ewige Randerscheinung in Deutschland...

Unterm Strich werde ich die Piraten also nicht wählen weil ich ein glühender Anhänger ihres politischen Credos bin sondern weil sie schlicht und einfach mal zeigen sollen was sie drauf haben; und ich traue ihnen einiges zu...

passat schrieb:Denkst Du, in Bayern leben so viele Zahnärzte?

Sorry, ich steh jetzt auf dem Schlauch???

Die Piraten sind momentan Mode/Tend/Protestwählerpartei

denn bis jetz haben sie nicht wirklich ein Konzept, ein paar unrealistishce Ideen die nicht zuende gedacht sind, usw,

wird sich zeigen wenn sie tatsälich irgendwo Regierungebeteiligung bekommen.

rumpelstilzche schrieb:was mich wirklich sehr wundert das von den FDPlern so viele Stimmen kommen

Die FDP ist nicht nur die "Steuersenkungspartei" für Superreiche, zumindest nicht immer gewesen, es gibt sicher auch Wähler die den liberalen Ansatz, mal abgesehen vom wirtschaftlichen, geschätzt haben. Und genau die sind vermutlich jetzt auf Wanderschaft zu den Piraten, die Zahnärzte und Hoteliers machen halt zur Zeit nur 3% aus ;)

@ayashi
Die hohen Prozentzahlen der CSU, (auch wenns nicht mehr so viele sind, wie früher) kommen zustande, weil bayrische Arbeiter CSU wählen.

buddel schrieb:Daher meine Frage, ob die anderen Parteien das vielleicht absichtlich machen, damit die Wähler räumütig zu ihnen zurückkommen, nachdem sie gesehen haben, wie wenig die Piraten können. Es braucht eben eine Weile, bis so eine Partei arbeitsfähig ist, bis so ein Team eingespielt ist, bis man sich geeinigt hat, wo es eigentlich hingehen soll.

Fefe @ his best :D Nein, das schließe ich jetzt mal aus, so clever sind die nicht und erst recht nicht, wenn es bedeutet, eigene Privilegien aufzugeben. Denn für jeden Piraten im Parlament, muss einer von den etablierten sich eine andere Beschäftigung suchen.

buddel schrieb:Bei den Piraten bietet sich nach außen gerade das Bild, dass die noch nicht mal angefangen haben, weil da nach jedem Umfragesieg ein Haufen Neupiraten aufschlägt, die dann nochmal von Anfang an mitdiskutieren wollen.

So ist halt das Internet, sieht man doch hier auch, User meldet sich an, und schlägt dann in einem 1000 Seiten Thread auf mit Argumenten, die schon vor 5 Jahren diskutiert wurden, oder macht gleich einen neunen Thread auf, weil seine Sichtweise in den bestehenden Threads noch nicht hinreichend gewürdigt wurden.

Der plötzliche Aufschwung der Piraten zeigt doch im Prinzip nur, dass die Menschen sich eine Alternative wünschen. So wie es bisher ging kann es nicht weitergehen. Aber ob die Piraten hier eine schlüssige Antwort parat haben? Ich bezweifel es!

horusfalk3 schrieb: Aber ob die Piraten hier eine schlüssige Antwort parat haben?

Nein, haben die Piraten vermutlich nicht, aber man kann ihnen dann zumindest bei der Diskussion und Meinungsbildung zusehen und Einfluss nehmen. Parteien, die angeblich auf alles eine Antwort haben und trotzdem den Karren gegen die Wand fahren sind auch nicht befriedigender.

@Doors

Doors schrieb:Der Threadersteller scheint mir dem Deutschsprach sein Tod zu sein.

Der Pirat ist des Grünen Tod.

Ich denke er hat diesen Titel aus der Lyrik abgeleitet. Es gibt da ein Buch mit dem Titel "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod".

@intruder
Ja das stimmt schon. Es ist auch durchaus beeindruckend wie schnell es die Piraten geschafft haben sich in den Mittelpunkt des politischen Interesses zu manövrieren. Also ich bin durchaus gespannt was die so bringen werden aber ich mache mir nicht zu große Hoffnungen.