@Heide_witzka Ziel war doch aber, dass nicht jedes einzelne Mitglied der UN alleine das Verhalten der syrischen Regierung, des Militärs und der Geheimdienste verurteilt, sondern dass eine gemeinsame Verurteilung getroffen wird.
Und dies ist, wieder einmal, daran gescheitert, dass die Partikularinteressen eines einzelnen Landes in egoistischer Weise von diesem höher bewertet wurden, als der Wunsch der Gemeinschaft, der Mehrheit. Und das ist in meinen Augen hochgradig undemokratisch.
Deshalb sage ich auch, dass die UN handlungsunfähig ist, wenn es drauf ankommt beziehungsweise sie ellenlang braucht, um zu handeln.
In diesem Fall war es Russland, welches seine persönlichen Interessen höher bewertet hat.
Nochmal zum Unterschied:
Du kannst doch nicht zwei Organisationen vergleichen, die schon von vornherein ein ganz unterschiedliches Selbstverständnis haben, was die Entscheidungsfindung angeht.
In der UN besteht ein demokratisches Selbstverständnis. Es soll in gemeinsamen Abstimmungen nach demokratischen Regeln eine Entscheidung getroffen werden. Demokratisch getroffene Entscheidungen zeichnen sich für mich dadurch aus, dass sie Mehrheitsentscheidungen sind und nicht einstimmig sein müssen, um getroffen zu werden.
Ich betrachte es als stark undemokratisch, wenn ein einzelnes Mitglied alles scheitern lassen kann.
In der katholischen Kirche galt quasi von Anfang an, dass der Papst das letzte Wort hat.
Die katholische Kirche war immer hierarchisch, die Entscheidungsgewalt lag von von vorn herein bei einzelnen, zuständigen Personen oder Gremien oder ganz beim Papst.
Sie war nie in ihrem Selbstverständnis eine demokratische Organisation, in der man gemeinsam entschied, was getan würde.