fenster schrieb:wenn ich dich richtig verstehe, meinst du das es jobs gibt, in denen man nicht qualifiziert genug für einen mindestlohn ist. (?)
ich wüßte keinen job, der zb. 8€ die stunde nicht rechtfertigt.
Stelle dir vor, du besitzt eine Fabrik. Du hast 5 Arbeiter, die gut geschult sind und schon einige Erfahrung mit sich bringen können, die könnten auch theoretisch den ganzen Laden schmeißen. Dann hast du weitere 2 Arbeiter, die für Grobes zuständig sind, und die einen reibungsloseren Arbeitsablauf gewährleisten sollen. So zu sagen Luxusarbeitskräfte, die sich aber rentieren, weil sie wenig Lohn nehmen, aber durchaus auch mit anpacken und so den Ertrag steigern können.
Es ergibt sich mit diesen zusätzlichen zwei Arbeitern also ein positives Verhältnis von Lohnkosten und deren Ertrag. Wenn jetzt aber der Staat mit seiner Keule schwingt und dir befiehlt, an diese 2 Arbeiter etwas mehr Geld zu zahlen, dann kann es passieren, dass das Verhältnis plötzlich gar nicht mehr so positiv ausschaut. Da du aber mit Sicherheit keinen Verlust einfahren willst, wirst du diese zwei Arbeiter rausschmeißen, da die anderen 5 den Laden ja eh alleine schmeißen können. Du wirst sie einfach nicht behalten, da sie nicht die Voraussetzungen mitbringen, den Ertrag zu steigern, so dass sich wieder ein positives Verhältnis von Lohnkosten und Ertrag ergibt. Sie sind dir schlicht zu teuer geworden.
Du wirst vielleicht jetzt auch noch diesen 5 Qualifizierten sagen, dass sie sich mehr einbringen müssen, um die Effizienz, also den Ertrag dieser 5, zu erhöhen, da auch sie sonst fliegen könnten. Das wirst du damit begründen, dass aufgrund der veränderten Lage auf dem Markt die Risiken gestiegen. Das kann eine Lüge sein, oder nicht. Aber unter Umständen kann man so gar den leicht gefallenen Ertrag durch die Rausgeschmissenen 2 kompensieren.
25h.nox schrieb:du meinst hier gehts um subventionen für unternehmer statt faire löhne.
Faire Löhne?
Die Löhne werden auf freiwilliger Basis eingegangen. Das Lohnniveau bestimmt sich normalerweise nach der dem Wert der Arbeit, die in der Regel umso mehr wert wird, je qualifizierter der Arbeiter ist. Also verdient auch ein Qualifizierter in der Regel mehr. Du brauchst nicht erwarten, einen dicken Lohn zu bekommen, wenn jeder Zweite, das was du erarbeitest, auch erarbeiten kann.
Ist doch fair, oder nicht? Und jetzt lassen wir doch bitte Banker, Spekulanten und co. aus dem Spiel
;)Und auch wird doch einfach das Mindesteinkommen bezahlt, ob arbeitslos oder mit Arbeit, die eben nicht an dieses Mindesteinkommen ran reicht. Also quasi die Lücke gefüllt.
Es stellt sich halt nur die Frage, ob die Arbeiter unter Androhung von Kürzungen zu den Arbeiten, auf die der Mindestlohn zutreffen würde, mehr oder weniger gezwungen werden. Denn dann würde man mehr oder weniger staatlicherseits auf die Lohnbildung einwirken und Unternehmer subventionieren.
Das ist nach meinen bisherigen Recherchen aber nicht der Fall. Die meisten gehen dieses Verhältnis freiwillig ein. Sind Studenten. Zuverdiener. Waren lange Arbeitslos und sind zu unqualifiziert. usw.