Aldaris
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Krank feiern
16.01.2012 um 20:08Wie den Meisten wohl bekannt sein dürfte, ist es unproblematisch, sich krank schreiben zu lassen. Da werden bei einer einfachen Erkältung gerne mal 2 Wochen Bettruhe verordnet, ganz zur Freude des Erkrankten natürlich.
Die ganz Dreisten sagen dem Doc frech in's Gesicht, dass sie mal nicht arbeiten wollen und einen Krankenschein brauchen. Diesen bekommen sie dann auch, schließlich tut man sich gegenseitig einen Gefallen und schadet niemandem (?) Solche Kapriolen sind sicherlich nicht die Regel, aber ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass das bei dem ein oder anderen Arzt möglich ist.
Den Ärger hat letztlich der Arbeitgeber, weil ihm durch die Abwesenheit des Arbeiters Ausfallkosten entstehen. Man schätzt beispielsweise die Produktionsausfälle auf insgesamt 43 Milliarden €, den Ausfall der Bruttowertschöpfung auf 75 Milliarden € (2009). Von den Leuten, die diese Summe zu verantworten haben, ist ein Großteil wirklich krank gewesen, schätze ich mal. ;) :D
Hinzu kommt, dass die Krankenkassen höhere Ausgaben haben, wenn Behandlungen stattfinden, die eigentlich unnötig wären. Höhere Ausgaben bedeuten auf lange Sicht gesehen steigende Beiträge. Es werden also Kosten verursacht, die man sich eigentlich sparen könnte. Nun stört das gewisse Interessensgruppen (Pharmalobby, Ärzte, entsprechende Arbeitnehmer) nicht wirklich, weil sie davon profitieren, wenn behandelt wird, wo eigentlich nichts oder zumindest weniger behandelt werden müsste. Das lässt sich übrigens auch auf viele andere Bereiche der Medizin ausweiten. Es wird behandelt, untersucht und verschrieben, auch wenn's nicht nötig gewesen wäre. Hauptsache es kann ordentlich abkassiert werden. Die Nutznießer sind schnell identifiziert.
Insgesamt wird das Gesundheitssystem auf jeden Fall belastet. Und nicht bloß das Gesundheitssystem, sondern eben und gerade auch die Betriebe und Unternehmen, dessen Wertschöpfung durch Arbeitsausfälle verringert wird. Spinnt man das weiter, kommt man zu dem Schluss, dass eigentlich jeder Bürger dadurch belastet wird, denn wenn die Gesamtwirtschaft schwächer wird, trifft das jeden.
So, nun waren wir aber bei dem Thema "Krank feiern". Angesichts der Punkte, die ich hier skizziert habe, müsste man praktischerweise etwas dagegen tun. Es ist offensichtlich, dass das System, so wie es zur Zeit besteht, von manchen ausgenutzt wird. Wer würde sich nicht mal lieber zwei anstatt eine Woche krank schreiben lassen? Mit dem Schein in der Hand kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nichts; zumindest nicht offiziell.
Dass in manchen Branchen, Bereichen und Betrieben mehr krank gefeiert wird als in anderen, könnte man vielleicht auch noch miteinbeziehen. Wer einen sicheren Job hat, wird möglicherweise eher mal aussetzen als jemand, der um seine Stelle bangen muss. Das ist allerdings nur Spekulation meinerseits. Wie dem auch sei ..
Wie kann man dafür sorgen, dass Ärzte nur dann krank schreiben, wenn auch eine Erkrankung vorliegt UND wenn sie krank schreiben, dann tatsächlich eine gerechtfertigte Zeit lang? Mit Kontrollen und Sanktionen?
Oder ist das System etwa, so wie es ist, völlig in Ordnung? Sind meine Einwürfe nicht gerechtfertigt?
Die ganz Dreisten sagen dem Doc frech in's Gesicht, dass sie mal nicht arbeiten wollen und einen Krankenschein brauchen. Diesen bekommen sie dann auch, schließlich tut man sich gegenseitig einen Gefallen und schadet niemandem (?) Solche Kapriolen sind sicherlich nicht die Regel, aber ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass das bei dem ein oder anderen Arzt möglich ist.
Den Ärger hat letztlich der Arbeitgeber, weil ihm durch die Abwesenheit des Arbeiters Ausfallkosten entstehen. Man schätzt beispielsweise die Produktionsausfälle auf insgesamt 43 Milliarden €, den Ausfall der Bruttowertschöpfung auf 75 Milliarden € (2009). Von den Leuten, die diese Summe zu verantworten haben, ist ein Großteil wirklich krank gewesen, schätze ich mal. ;) :D
Hinzu kommt, dass die Krankenkassen höhere Ausgaben haben, wenn Behandlungen stattfinden, die eigentlich unnötig wären. Höhere Ausgaben bedeuten auf lange Sicht gesehen steigende Beiträge. Es werden also Kosten verursacht, die man sich eigentlich sparen könnte. Nun stört das gewisse Interessensgruppen (Pharmalobby, Ärzte, entsprechende Arbeitnehmer) nicht wirklich, weil sie davon profitieren, wenn behandelt wird, wo eigentlich nichts oder zumindest weniger behandelt werden müsste. Das lässt sich übrigens auch auf viele andere Bereiche der Medizin ausweiten. Es wird behandelt, untersucht und verschrieben, auch wenn's nicht nötig gewesen wäre. Hauptsache es kann ordentlich abkassiert werden. Die Nutznießer sind schnell identifiziert.
Insgesamt wird das Gesundheitssystem auf jeden Fall belastet. Und nicht bloß das Gesundheitssystem, sondern eben und gerade auch die Betriebe und Unternehmen, dessen Wertschöpfung durch Arbeitsausfälle verringert wird. Spinnt man das weiter, kommt man zu dem Schluss, dass eigentlich jeder Bürger dadurch belastet wird, denn wenn die Gesamtwirtschaft schwächer wird, trifft das jeden.
So, nun waren wir aber bei dem Thema "Krank feiern". Angesichts der Punkte, die ich hier skizziert habe, müsste man praktischerweise etwas dagegen tun. Es ist offensichtlich, dass das System, so wie es zur Zeit besteht, von manchen ausgenutzt wird. Wer würde sich nicht mal lieber zwei anstatt eine Woche krank schreiben lassen? Mit dem Schein in der Hand kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nichts; zumindest nicht offiziell.
Dass in manchen Branchen, Bereichen und Betrieben mehr krank gefeiert wird als in anderen, könnte man vielleicht auch noch miteinbeziehen. Wer einen sicheren Job hat, wird möglicherweise eher mal aussetzen als jemand, der um seine Stelle bangen muss. Das ist allerdings nur Spekulation meinerseits. Wie dem auch sei ..
Wie kann man dafür sorgen, dass Ärzte nur dann krank schreiben, wenn auch eine Erkrankung vorliegt UND wenn sie krank schreiben, dann tatsächlich eine gerechtfertigte Zeit lang? Mit Kontrollen und Sanktionen?
Oder ist das System etwa, so wie es ist, völlig in Ordnung? Sind meine Einwürfe nicht gerechtfertigt?