http://de.news.yahoo.com/18012006/3/hintergrund-fakten-aerzteprotesten.html@poetry: Dies ist extrem unterschiedlich.
Deshalb ein Link, den ich wegen schneller Vergänglichkeit nochmal reinkopiere:
siehe Link:
"Hintergrund: Die Fakten hinter den Ärzteprotesten
Berlin (dpa) - Ärzteverbände klagen über sinkende Einnahmen und hohe Arbeitszeiten niedergelassener Mediziner und warnen vor zunehmender Abwanderung ins Ausland und drohendem Ärztemangel. Bundesgesundheitsministerium und Krankenkassen weisen viele dieser Klagen als Stimmungsmache zurück. Tatsächlich ist die Situation etwa von Haus- und Fachärzten sowie in Ost- und Westdeutschland sehr unterschiedlich. Folgende Fakten stammen unter anderem von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem Ministerium und der OECD.
EINKOMMEN:
Der Durchschnittsumsatz je Haus- und Facharzt betrug 2003 rund 203 000 Euro. Nach Abzug der Praxiskosten, aber vor Steuern und Altersvorsorge ergibt sich ein Überschuss je Arzt von rund 85 000 Euro (West) und 78 000 Euro (Ost). Zum Bruttoeinkommen kommen Einnahmen von Privatpatienten in Höhe von bis zu 33 Prozent im Westen. Während Internisten in den alten Bundesländern einen durchschnittlichen Praxisüberschuss inklusive Einnahmen von Privatpatienten in Höhe von 137 000 Euro erzielen, sind es bei Hausärzten im Osten nur 63 000 Euro. Im Vergleich dazu lag das Durchschnitts-Bruttoeinkommen der Beitragszahler 2004 bei 32 000 Euro. Bei Hausärzten stiegen die Honorarsummen seit 1999 um 6,25 und bei Fachärzten um 4,3 Prozent.
Unterm Strich bleiben dem einzelnen Arzt im Durchschnitt netto 3100 Euro pro Monat. Im unteren Drittel haben 30 000 Mediziner aber nur durchschnittlich zwischen 1600 und 2000 Euro zur Verfügung, hier drohen nach KBV-Angaben finanzielle Schwierigkeiten. Im mittleren Drittel sind es zwischen 2100 und 3500, im oberen Drittel 3600 bis 6000 Euro pro Monat.
Mit 21,5 Milliarden Euro gingen 2004 15 Prozent der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung in die ärztliche Versorgung, während 34 Prozent für Krankenhäuser und knapp 15 Prozent für Arzneimittel ausgegeben wurden.
ARBEITSZEITEN:
Von durchschnittlich 56 Stunden pro Woche inklusive Bereitschafts- und Notdiensten entfallen nach KBV-Angaben 32 Stunden auf Sprechzeiten und 8 auf Verwaltung. Das Ministerium geht für Ärzte im öffentlichen Dienst von einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 46 Stunden aus. Die meisten unbezahlten Überstunden werden nach Angaben der Bundesärztekammer nicht registriert.
ARZTZAHLEN:
Insgesamt steigen die Arztzahlen seit Jahren an, ebenso aber der medizinische Fortschritt, der Anteil der Älteren und somit der Beratungsbedarf. Mit 269 Einwohnern pro Arzt hatte Deutschland 2004 eine im internationalen Vergleich hohe Arztdichte. Die Zahl der niedergelassenen Ärzte ist von 1993 bis 2004 von 105 000 auf 118 000 gestiegen, die der Hausärzte ohne Zusatzqualifikation dabei aber leicht auf 59 000 gesunken. Insgesamt gibt es in Deutschland 96 000 Praxen.
Von 1000 unbesetzten Praxen sind 750 in Ostdeutschland, meist auf dem Land, und 250 auf dem Land in Westdeutschland. Die KBV sagt für die kommenden zehn Jahre einen Bedarf von 17 000 neuen Hausärzten voraus; die Hälfte der niedergelassenen Ärzte ist älter als 50. Einem Bedarf von jährlich durchschnittlich rund 8300 Klinik- und Praxisärzten bis 2015 stehen der KBV zufolge rund 6800 fertig ausgebildete Medizinstudenten gegenüber, die dem Medizinbetrieb zur Verfügung stehen. Nach Angaben des Ministeriums bewegen sich die Absolventenzahlen in der Humanmedizin bei jährlich rund 9000. Wegen unattraktiver Arbeitsbedingungen werden die Lücken in der Versorgung in ländlichen Gebieten nach KBV-Befürchtungen größer, während in Ballungsräumen kaum Probleme drohen.
ABWANDERUNG:
Rund 18 000 in Deutschland tätigen ausländischen Medizinern - davon rund 3400 Niedergelassenen - stehen nach Regierungsangaben auf der Basis von Zahlen der KBV und der Ärztekammer 12 100 deutsche Ärzte im Ausland gegenüber. 2600 von ihnen arbeiten in Großbritannien, 2700 in den USA und 2000 in der Schweiz. Beim durchschnittlichen Jahreseinkommen liegt Deutschland im internationalen Mittelfeld vor Frankreich, Portugal, Finnland, Schweden und Belgien, aber hinter den USA, den Niederlanden, der Schweiz, Kanada, Dänemark und Großbritannien."
MfG jever
Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!