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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

79 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tierschutz, Naturschutz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 05:11
@GrandOldParty
Vertrete zwar auch im großen und ganzen deine Ansicht und habe bislang selber noch keinen finger für umweltschutz o.ä. krumm gemacht. Allerdings kann meiner Meinung nach das meiste, was Umweltschutz usw. angeht nicht schaden. Ich gehe nicht davon aus, dass diese Leute für etwas demonstrieren woraufhin dann sehr arme Menschen nichts bzw. noch weniger zu Essen haben. Sicherlich gibt es sehr extreme Moralaposteln, jedoch ist es im großen und ganzen etwas gutes, denke ich.

Was ich recht interessant finde ist die Sache mit den Teenagern. Ich bin selber noch nicht alt und gehe als Teenager durch. allerdings fällt auch mir auf, dass viele sich dafür einsetzen und über Umwelt/Tiere usw. aufregen, ohne wirklich zu wissen was sie tun. Hauptsache darüber aufgeregt, um gut da zu stehen mehr ist das oft nicht.


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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 12:19
Uns Alten Säcken könnte es auch egal sein, was in 50 Jahren los ist.
Die Jugend wird die Folgen der Umweltzerstörung selbst mitbekommen.


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GrandOldParty Diskussionsleiter
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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 12:50
@Paka Küsschen, Küsschen. ;) Du hast mir ja immer noch nicht gesagt, was du nun bist?


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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 13:46
Deine Argumentation könnte halbwegs nachvollziehbar sein, wäre da nicht die entscheidende Tatsache, dass es nicht die Umweltschützer oder meinetwegen die Öko-Quaida ist, die sich für den Hungertod von Menschen rund um den Globus verantwortlich zeigt.

Die Bedürfnis-Pyramide wurde ja bereits auf der ersten Seite gepostet, es ist gut, dass es Menschen gibt, die Verantwortung für Tiere, Umwelt und Menschen in prekären Lagen zeigen, sobald sie satt sind. Denn es gibt auch genug Zeitgenossen, deren einziger Antrieb es ist, noch satter zu werden, noch mehr Eigentum anzusammeln. Somit hält sich die Waage, Ergo: Ich kann nichts Verwerfliches daran erkennen. @GrandOldParty


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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 14:41
@GrandOldParty
Aber man hasst doch nicht die Menschheit bloß weil man die Natur liebt. Dieser Umkehrschluss ist schlicht falsch. Man hasst ja auch nicht Ausländer wenn man sein Land liebt.

Und den Umweltschutz zu verteufeln weil Politiker unter dem ökologischen Deckmantel eines Käfers agieren finde ich jetzt auch nicht so sinnvoll.

Im Übrigen würde ich den Umweltschutz nach Abraham Maslow bereits unter "Sicherheitsbedürfnisse" einordnen, ihn also nicht als "Luxusproblem" abtun. Schließlich erschöpft sich Umweltschutz nicht in Mülltrennung sondern beinhaltet zum Bleistift Regelungen, die besagen, dass die Industrie keine chemischen Abwässer ins Grundwasser leiten darf, die dann angrenzende Felder oder Brunnen vergiften und Menschen töten.
Das ist eine Gefahr, die in der Dritten Welt, auch im angesprochenen Malavi, sehr real ist. Was hat man davon Leute vor dem Verhungern zu retten, wenn sie an einer Quecksilber-Vergiftung sterben?


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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 14:51
Wer so einen Mist, wie in diesem Threat schreibt, ist entweder sehr dumm, oder er will bewußt Propaganda betreiben und agitieren.
Da werden junge Menschen, die sich engagieren, und die Welt verbessern wollen mit voller Absicht beleidigt und beschuldigt, die Schuld an allem Leid der Welt zu tragen.
Wenn es einen Grund für das beschriebene Elend gibt, dann liegt er doch in der jahrhundertelangen Ausbeutung durch Kolonialismus, die durch westliche Konzerne wie Shell oder Montsanto bis heute fortgeführt weden.
Sorry, aber solche Zusammenhänge, wie in diesem Thread wären selbst Goebbels nicht eigefallen.


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Hansi ehemaliges Mitglied

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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 15:38
Wie albern Umweltschutz sein kann demonstriert unsere Bundeswehr in Afghanistan.
Die Soldaten trennen den Müll feinsäuberlich nach Bio-, Kunststoff-, Rest- und Papiermüll.
Anschließend kommt ein Afghane, kippt das ganze auf seinen Eselskarren und nimmt's mit.


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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 15:48
@Hansi
Was wäre deine Alternative? Das Ganze immens kostenpflichtig auszufliegen, damit die Umweltbilanz noch schiefer steht? Bei den Afghanen den grünen Punkt installieren? Ich denke, da hat die Aufstellung einer afgh. Armee Vorrang, danach kann man sich dem Thema widmen.


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Hansi ehemaliges Mitglied

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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 16:11
@univerzal
Zitat von univerzaluniverzal schrieb:Was wäre deine Alternative?
Den Müll gleich in ein und dieselbe Tonne schmeißen


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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 16:24
@Hansi
Mülltrennung dient auch zur Vermeidung von Gestank. Insbesondere in nem Camp.


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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 19:14
Meine Alternativen:

alles auf einen großen Haufen.
In Südamerika gibt es eine ganze Industrie von Menschen, die vom Müll leben.
Was für den westlichen Soldaten Müll ist, kann für den erfinderischen Afghanen ein wertvoller Rohstoff sein.

Ansonsten kann man sich den Gegebenheiten anpassen und es einfach wie die einheimische Bevölkerung machen. Das dient der Völkerfreundschaft und man beweißt, daß man tiefen Respekt vor der jahrhundertealten afghanischen Kultur der Müllentsorgung hat.

Und zusammen kann man sich dann über die Taliban echauffieren, die ihren menschlichen Abfall nur halb eingraben und mit Steinen zerkeinern.


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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 19:39
Mit GOPs Argumentation könnte man ja generell alle lokalen Probleme links liegen lassen, nur weil es irgendwo auf der Welt ein größeres gibt.


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Hansi ehemaliges Mitglied

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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 21:27
@passat
Zitat von passatpassat schrieb:Wenn es einen Grund für das beschriebene Elend gibt, dann liegt er doch in der jahrhundertelangen Ausbeutung durch Kolonialismus, die durch westliche Konzerne wie Shell oder Montsanto bis heute fortgeführt weden.
Die Kamerunerin Axelle Kabou provozierte die Elite ihres Heimatlandes in ihrem Buch "Weder arm noch ohnmächtig" mit der Frage: "Was gibt es Neues außer dem Sklavenhandel und der Kolonisation?"
Dieselbe Frage möchte ich den westlichen Träumern stellen, die Afrikas Entwicklung gemeinsam mit der Schwarzen Elite immer noch vorrangig als die Aufgabe der ehemaligen Kolonialmächte ansehen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 21:35
@GrandOldParty

Nur, weil hierzulande gerade mal nicht Faschisterei und Hungersnot herrschen, sollte ich mir also noch einen Porsche kaufen und mein Altöl in den Bach kippen? Ich fürchte, das wird den hungernden Kindern in Malawi auch nicht so richtig helfen.


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GrandOldParty Diskussionsleiter
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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 21:38
@Doors

Nein, sollst du nicht.

Ich sage nicht mehr generell Umweltschützer, sondern die Extremisten unter ihnen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 21:46
@GrandOldParty

Schade, gerade wollte ich noch 'ne Tankfüllung verballern, um den Kids in Malawi was gutes zu tun.

Man kann allerdings durchaus Grausamkeiten in (Bürger)Kriegen erlebt haben, aber trotzdem für den Erhalt von seltenen Tierarten einstehen. Ich sehe keinen Widerspruch darin, über den Krieg im Libanon, in Nicaragua oder in Nordirland berichtet zu haben, und trotzdem gegen AKW in der BRD am Bauzaun gesägt zu haben, meinen Müll zu trennen oder mich gegen die C02-Verpressung in unserem Landkreis zu engagieren. Ich kann mein Geld und mein Engagement sowohl für die Dorfentwicklung in Nicaragua, für Obdachlose und Flüchtlinge in Europa ausgeben und für den NABU, Robin Wood oder Greenpeace. Ich kann gegen politische Verfolgung und gegen Massentierhaltung sein. Ich kann bestimmte Unternehmen und Produkte boykottieren, von Schlecker über LIDL bis hin zu Billigtextilketten oder Handys, an denen das Blut von afrikanischen Kindern klebt. All' mein Tun und Lassen ist politisch, weil es Auswirkungen auch auf andere hat. No man is an island.


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GrandOldParty Diskussionsleiter
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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 21:52
@Doors

Das glaube ich allerdings, bei der Mehrheit der Menschen, nicht. Man hat nur begrenzte Mittel, sowohl was Zeit als auch Geld angeht.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 21:57
@GrandOldParty

Natürlich setzt man Prioritäten. Wir haben einen bestimmten Etat unseres Einkommens, den wir nach anstrengenden Diskussionen für bestimmte Projekte einsetzen. Das kann in einem Jahr eben mal mehr für ein Frauenhaus in finanzieller Notlage sein, in einem anderen eben für die Öffentlichkeitsarbeit der Anti-CO2-BI. Das Giesskannenprinzip, ein Euro für jeden, ist da eher nutzlos.
Gleiches gilt für die Investition von Zeit. Als hier vor Ort die CO2-Geschichte aktuell war, hat man dort Zeit und Know-How eingebracht, zu anderen Zeiten eben im Bereich Flüchtlingshilfe.

Alles eine Frage des Managements und des zielführenden Einsatzes von Resourcen und Manpower. Das ist in der täglichen politischen Arbeit nicht anders als in der täglichen beruflichen Tätigkeit.


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GrandOldParty Diskussionsleiter
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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 21:59
@Doors

Richtig, aber jeder ausgegebene Euro für eine bedrohte Tierart oder für ein Naturschutzgebiet, ist natürlich ein fehlender für Menschen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Umweltschützer, weil man nichts grausames erlebt hat?

08.01.2012 um 22:07
@GrandOldParty

Jeder Euro, den wir für lokale Aktivitäten ausgeben, fehlt andernorts. Das ist schon klar. Ein paar Hunderter für eine Stromversorgung in Nicaragua fehlen kranken illegalisierten Flüchtlingskindern in Frankreich. Ein paar Hunderter für Obdachlose in Dublin fehlen einem Frauenhaus in Kiel. Eine Stunde für die örtliche BI fehlt bei einem Artikel über Bandenkriege in Gaza. Eine Spende für den Verein Jordtsand kommt zwar Seevögeln zugute, fehlt aber bei einem Infostand gegen Atomenergie.

Ich fürchte, um die individuelle Abwägung des eigenen Einsatzes seiner Mittel wird man nie herum kommen. Die Verantwortung hat man halt zu tragen. Auch das ist Politik.

Ich werde nicht die ganze Welt retten können.

"Ein Mann traf ein kleines Mädchen, das am Strand auf und ab lief. Ein Sturm hatte über Nacht tausende von Seesternen ans Ufer getrieben. Das Mädchen hob immer wieder welche auf und warf sie zurück ins Meer. Der Mann fragte sie: "Warum tust du das? Hier liegen tausende von Seesternen herum und sie alle werden sterben. Du kannst unmöglich alle retten. Selbst wenn du hier den ganzen Tag Seesterne aufsammelst, es wird letzten Endes keinen Unterschied machen."
"Vielleicht stimmt das, was du sagst...", antwortete das Mädchen, hob einen weiteren Seestern auf und warf ihn sanft zurück ins Meer, "...aber für DIESEN HIER macht es einen Unterschied.""

Stammt übrigens von dieser Website eines privaten Malawi-Hilfsprojektes, dem ich hiermit eine kleine Hilfe gebe:

http://www.kleine-schritte.be/index.php?lang=DE (Archiv-Version vom 16.09.2013)


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