Was bedeutet "reinrassig"?
16.11.2004 um 15:32
Inder der Tierwelt spricht man ja wohl nur von Rassen oder reinrassigkeit.
Allerdings in der Neuzeit und das schon seid derKolonialzeit hat sich das Blatt gewendet. Auch jetzt spricht man bei Menschen von Rassen , Rassenzugehörigkeit reinrassig bzw. Eutanasie.
Wo sind wir hier eigentlich gelandet?
Irgendwann lobt sich hier noch einer der User das damalige
Institut für Rassenhygiene in Frankfurt a.M. als ausserordentliche Errungenschaft und ein Segen aus.
Hier ein kleiner Auszug:
Eutanasie
im besonderen Antisemitismus,
und Rassenhygiene waren fundamentale Elemente
in Weltanschauung und Propaganda
des Nationalsozialismus
und wesentliche Bestandteile der Politik Hitlerdeutschlands.
Nach den irrationalen NS-Rassenlehren,
die von Forschungsinstituten und Universitäten
als "Wissenschaft" ausgegeben
und der Bevölkerung mittels Propaganda und Erziehung eingetrichtert wurden, waren die Deutschen
(und damit auch die Östereicher die wohlwollend als Ostmark dem Reich beitraten)
als "nordische" oder "germanische" Rasse zu "Herrenmenschen" auserkoren. Andere Volksgruppen und Minderheiten,
vor allem Slawen,
Juden und "Zigeuner", galten als "minderwertig",
wurden zu "Untermenschen" gestempelt
oder als "lebensunwert" qualifiziert.
Im Interesse der "Höherentwicklung" der eigenen Rasse
sollten auch die "Minderwertigen" des eigenen Volkes
(geistig und körperlich Behinderte,
"Erbkranke", soziale Randgruppen)
"ausgemerzt" werden.
Für "unnütze Esser",
für "Ballastexistenzen",
war im nationalsozialistischen Deutschland,
das auch das menschliche Leben
einer erbarmungslosen Kosten-Nutzen-Rechnung unterwarf,
kein Platz.
Die "Minderwertigen" sollten entweder durch Verhinderung der Fortpflanzung oder durch physische Vernichtung ausgeschaltet werden.
Die erste verbrecherische Maßnahme,
die die Nationalsozialisten nach ihrer Machtergreifung
auf dem Gebiet der "Erb- und Rassenpflege" durchführten,
war die zwangsweise Sterilisierung von
"Erbkranken" durch das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses"
vom 14. 7. 1933,
das in der Ostmark mit Wirkung vom 1. 1. 1940 eingeführt wurde.
Die Zwangssterilisierung genügte den NS-Rassenhygienikern jedoch nicht,
da man erst nach vielen Generationen Resultate erwartete.
(Aus der modernen Humangenetik weiß man,
dass auf diese Weise Erbkrankheiten
überhaupt nicht ausgeschaltet werden können.)
Es war kein Zufall,
dass die Ausrottung der geistig und körperlich Behinderten im Jahr des Kriegsausbruchs 1939 begann.
Die Notwendigkeit, Lazarettraum zu schaffen,
Spitalspersonal freizustellen,
Medikamente und Lebensmittel einzusparen,
war der unmittelbare Anlass für die Euthanasie,
der in der Ostmark mindestens 25.000 Menschen zum Opfer fielen.
"Rassenlehren"
Im 19. Jahrhundert breiteten sich im Zusammenhang mit Kolonialismus und Imperialismus "Rassentheorien" und "-lehren" aus.
Ausgehend von äußeren physischen Merkmalen wie der Hautfarbe,
denen auch positive bzw. negative geistige
und moralische Eigenschaften zugeordnet wurden,
setzten sie die Weißen mit "höheren Rassen",
die Farbigen mit "minderwertigen Rassen" gleich.
Besondere Bedeutung erlangte der Begriff "Arier",
eine fiktive Bezeichnung für eine historisch
nicht belegbare indogermanische Urbevölkerung Europas.
In rassistischen Propagandaschriften,
wie sie der junge Adolf Hitler in Wien kennen lernte,
wurden die "Arier",
synonym auch als "nordische Menschen" bezeichnet,
den Semiten (Juden) gegenübergestellt.
Die "Rassenlehren" verschmolzen
in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der jahrhundertelang tradierten christlichen Judenfeindschaft zum Rassenantisemitismus.
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse betreffend Vererbung und Zucht,
Charles Darwins Theorien vom Kampf ums Dasein,
von der natürlichen Auslese und vom Durchsetzen des Stärkeren (Anpassungsfähigeren) gegen den Schwächeren,
wurden von Rassentheoretikern von der Pflanzen- und Tierwelt
auf die Menschen übertragen ("Sozialdarwinismus").
Der Rassismus wurde in Form der "Erb- und Rassenkunde
" (Rassenhygiene) zur wissenschaftlichen Disziplin
und durchdrang auch andere Bereiche wie Medizin und Anthropologie.
Das NS-Regime hat die rassistischen und rassenhygienischen Ideen mit mörderischer Konsequenz in die Wirklichkeit umgesetzt.
Hier eine kleine Zusammenstellung einer Liste dieser Menschen,
die diese Lehren ungestrafft verbreiten durften, sie wurden noch nicht einmal in Nürnberg zu Rechenschaft gezogen.
Dr. Otto Reche, Anthropologie-Professor an der Wiener Universität und Vorsitzender der Wiener Gesellschaft für Rassenpflege, wirkte mit seinen Publikationen und Lehrveranstaltungen als einer der wichtigsten Protagonisten von Rassismus und Rassenhygiene in Österreich.
u.a. Waffe und Heimat der Indogermanen
Adolf Josef Lanz (1874 - 1954), der sich nach dem Austritt aus dem Zisterzienserorden "Jörg Lanz von Liebenfels" nannte, verbreitete um die Jahrhundertwende in seinen "Ostara"-Heften wirre rassistische Theorien ("Ariosophie"), die Adolf Hitler während seines Wienaufenthaltes 1907 - 1913 nachhaltig beeinflussten.
u.a. Ostara
Obwohl die unmittelbaren ideologischen Wegbereiter und die hauptverantwortlichen Organisatoren von Zwangssterilisierung und Euthanasie im "Altreich" agierten,
drangen rassenhygienische Ideen auch in Österreich massiv in Politik und Wissenschaft ein.
Später bekannte Wissenschaftler wie
Konrad Lorenz oder Walther Birkmayer propagierten die "rassenpflegerische" "Ausrottung" und "Ausmerze",
aber auch der sozialdemokratische Wohlfahrtsstadtrat von Wien,
Prof. Julius Tandler, hatte 1929
die "Unfruchtbarmachung der Minderwertigen" gefordert.
Schon 1924 war an der Universität Wien die "Wiener Gesellschaft für Rassenpflege", eine akademisch-wissenschaftliche Vereinigung,
konstituiert worden, d
ie aufs Engste mit der NS-Bewegung verbunden war,
wie man 1938 stolz einbekannte.
Nach dem "Anschluss" breitete diese Gesellschaft ihre Tätigkeit über die ganze "Ostmark" aus
und wurde eine der größten Ortsgruppen der
"Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene".
Führende deutsche Rassentheoretike
r (Dr. Ruttke, Prof. Rüdin, Prof. von Verschuer)
wurden zu Vorträgen nach Österreich eingeladen.
An den Universitäten
, insbesondere an den medizinischen Fakultäten,
wurden nach dem März 1938
die "erb- und rassenbiologischen Lehren" offiziell in den
Forschungs- und Lehrbetrieb integriert.
Besonderen Nutzen zogen daraus die Anthropologen,
die sich neben einschlägigen Publikationen
durch "rassenkundliche Gutachten"
in Abstammungsprozessen beträchtliche Einkommen sicherten.
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Das war einmal ein kleiner Ausflug in die Reinrassigkeit !!!!!!!!!!!!!!!
Einen schönen Nachmittag ich euch wünsch............