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Wahlkampf in den USA - Idiotenparade

97 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Obama, Wahlkampf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wahlkampf in den USA - Idiotenparade

09.12.2011 um 19:16
@1.21Gigawatt
Ich kann nur zustimmen die jetzige Reihe von Republikanerkanidaten ist wirklich mehr als peinlich. zum glück sägen die sich ja gerade alle selber der reihe nach ab.

Hermain cain hatt sich mit einem zitat aus pokemon dem film verabschiedet. wohl einer der komischsten dü+mmsten momente in der amerikanischen geschichte.

Nur schade dass sie auch wirklich einen guten kandidaten haben den ichs ogar glatt wählen würde wenn ich da drüben wäre der aber komplet ignoriert wird von den medien: Ron Paul


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1.21Gigawatt Diskussionsleiter
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Wahlkampf in den USA - Idiotenparade

09.12.2011 um 19:20
@VoiceofLiberty
@andreasko
OMG, der Thread war so schön, müsst ihr ihn jez mit eurem Blödsinn kaputt machen?
Macht doch einen eignen Thread in dem dann die Verschwörungstheoretiker diskutieren können für die hinter jedem Kandidaten, ausser Ron Paul xD weil das sagt ja Alex Jones, die Illuminaten stehen.
Dann könnt ihr dort reden und wir reden hier weiter über die echte Welt.


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1.21Gigawatt Diskussionsleiter
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09.12.2011 um 19:33
@james1983
Ron Paul wird doch garnicht von den Medien ignoriert.
Die anderen machen auf sich aufmerksam indem sie etwas Dummes sagen. Das macht Ron Paul eher nicht. Aber über seine Spendenrekorde unso wurde schon immer Berichtet. Z.b als er bei der letzten Umfrage den 2. höchsten Wert der Republikaner erreichte, hinter Bachman. Und in der Podiumsdiskussion(da wo Perry sich so blamiert hat) hat er auch sehr sehr viel erzählt.
Nur wurde diese ganze Geschichte von Perrys Idiotenouting überschattet^^

Ron Paul ist in meinen Augen auch der vernünftigste aller Rep. Kandidaten. Trotzdem finde ich ihn ungeeignet als Präsident. Unsere Ansichten sind grundsätzlich verschiedene. Was daran liegt das ich nichts von konservativem und rechtem (politisch normales rechts, nichts das was bei uns immer alle denken) Denken halte.
Das was er als "libertär" bezeichnet heißt für ihn schlicht Kürzung der Sozialsysteme, jeder soll selber schauen wo er bleibt. Die Monroe-Doktrin ist für ihn ein heißes Eisen, das ist sehr wohl isolationistisch.
Innenpolitisch stimme ich ihm teils aber auch zu, was die Meinungsfreiheit und Drogenpoltik anbetrifft. Ganz und garnicht stimme ich mit seinen Plänen zur Mauer an der Grenze zu Mexico überein.
Und der Gipfel sind seine Aussagen über gleichgeschlechtliche Ehen und Abtreibung. (Deswegen ist er in meinen Augen ein Arsch.)

Übrigens wird der Abschnitt "Kritik" im Wikipediaartikel über ihn regelmäßig gelöscht um dann wieder wieder angefügt zu werden. (Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage dafür sind die Infokrieg.tv Jünger verantwortlich...)


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Wahlkampf in den USA - Idiotenparade

09.12.2011 um 19:35
Finde es ganz witzig, wie hier auf Clinton verwiesen wird. Wollen wir doch mal kurz festhalten:

Budget Deficit 1971 to 2001

Vor allem aber hatte sich Clinton der Aufgabe verschrieben, die von seinen Amtsvorgängern Ronald Reagan und George Bush hinterlassene höchste Staatsverschuldung in der Geschichte der USA, sowie jährliche Haushaltsdefizite von über 200 Milliarden US-Dollar abzubauen. Dies gelang mit Verabschiedung des Omnibus Budget Reconciliation Act of 1993, mit dem unter anderem der Spitzensteuersatz der Einkommensteuer von 31% auf 39,6% erhöht wurde.

Aus Wiki.


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Wahlkampf in den USA - Idiotenparade

09.12.2011 um 19:50
@1.21Gigawatt
Ja da hast du recht. republikaner bleibt wohl republikaner. warten wir mal wenn die demokraten aufstellen werden. Ehrlich gesagt glaube ich nicht dass obama wiedergewählt wird. Für die Amerikaner hat politik wohl nichts mit kompromissbereitschaft am hut *g*

interessanter punkt über den wiki artikel.


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09.12.2011 um 19:52
@univerzal
Deutsches Wiki gibt mal wieder nicht viel her. Da wurde die zweite Amtszeit einfach überschattet.

Clinton - Ein Neoliberaler?
Zu Reagan:
Die peinlichen Republikaner (Seite 4) (Beitrag von libertarian)

@1.21Gigawatt
1. Natürlich machen sie das. Das ist populär, die meisten Amerikaner sind absolut gegen Krieg. Aber die Reps vertreten noch immer die Line, dass das "Nötigste" getan werden muss, damit der Terror-Gefahr Einhalt geboten wird. Und sie sind für einen Militär-Streik gegen iranische Atom-Waffen, wie ich das mitbekommen habe. Desweiteren wird Paul für seine pazifistischen Ansichten regelmäßig zur "Räson" gezogen. Reps sind in der Regel für das Imperium Americanum.

2. Da sind wir uns ja einig.

3.Perry und Bachmann vielleicht. Aber die Reps bestehen mitnichten nur aus diesen. Ich verweise auf Romney, Paul, Huntsman, Gingrich und co.

4. ja, Clinton der Deregulator. Die Anfänge, selbst die offiziellen, der Finanzkrise fallen auf seine Amtszeit. Davor hatte er ein gigantisches Wirtschaftswachstum beschert, aber eben auf Grundlage zum einen von Ninja-Loans und zum Anderen auf Deregulierung der Märkte. Die Schulden des Staates wurden bei ihm zu Schulden des gemeines Bürgers. Der Aufschwung schuldenfinanziert.

Und man sollte auch nicht vergessen, dass die Zentralbank wesentlichen Anteil an der Krise hatte.


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1.21Gigawatt Diskussionsleiter
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Wahlkampf in den USA - Idiotenparade

09.12.2011 um 20:08
@james1983
Bisher haben die Demokraten ausser Obama nur Randall Terry, über den weiß ich nichts ausser das was man auf Wikipedia liest. Ein Pro-Life Aktivist.(Die Abtreibungsgegner die junge Frauen bedrängen von wegen sie würden ihr Baby ermorden) Das allein macht ihn schonmal sehr sehr unsympathisch.
Ich denke mal die setzen alles auf eine Karte, dieser Terry wirkt eher wie ein Pseudokandidat der Obama eh nicht gefährlich werden kann aber dafür ein paar Stimmen bei den ultrarechtskonservativen mopsen kann die auf ProLife abfahren, was Obama indirekt zugute käme.(Wobei das jez eine sehr unsichere Vermutung ist weil ich ja nicht weiß was er sonst so redet...)

@libertarian
Bachman steht in Umfragen ganz vorne. Perry polarisiert am meisten. Die anderen haben teilweise gute Ansichten(z.b Romney) äussern sich aber zu manchen wichtigen Themen gar nicht. Insgesamt halte ich von allen sogut wie nichts. Wenn man von jedem das beste nehmen würde käme aber evtl. was brauchbares raus.

Clinton hat den Haushalt doch nicht über mehr Freiheiten an der Börse saniert...
Er hat die Solidaritätpeitsche ausgepackt und die reichen höher besteuert, da die dann immernoch konsumieren können wie die wilden und den Rest entlastet um den Konsum dererseits zu steigern.
Ausserdem hat er die soziale Sicherheit erhöht was dem Konsum auch zugute kam.
Wie du an der Tabelle oben sehen kannst stehen seine Börseneingriffe auch zeitl. in keinem Zusammenhang zur Haushaltssanierung.
Der Grund dafür, dass man so wenig Kritik an Clintons Politik findet ist, dass das meiste davon einfach unbegründet ist und es deshalb nur vereinzelte Minderheitenmeinungen gibt. Clinton hat seine Sache gut gemacht, und zu seinem Beitrag zur jezigen Krise zitiere ich mal aus deinem ersten Link:
Erreicht wurde all dies aber nur durch das kompromisslose Auftreten von Newt Gingrich, der seine Agenda mit oder gegen den Präsidenten durchsetzen wollte und Clinton dazu zwang, sich politisch neu zu positionieren. Bill Clinton erkannte darin eine Chance und nutzte sie.



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09.12.2011 um 20:17
Ach ja, Bachman, die gebildete Dame die vorgeschlagen hat die US-Botschaft im Iran zu schliessen :)


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09.12.2011 um 20:18
@1.21Gigawatt
Ich halte auch von den meisten Kandidaten nichts. Aber das ist wieder eine Sache.

Zu Clinton:
Bei ihm wurde der Glass-Steagal-Act außer Kraft gesetzt. Bei ihm wurde die Niedrig-Zins Politik der FED eingeführt und auch Ninja-Loans. Auf seine Amtszeit fiel der Anfang der Finanzkrise - die Dotcom-Blase.

Und wie gesagt: Die Schulden des Staates mögen bei ihm abgenommen haben, die des gemeinen Bürgers dafür umso mehr zu.


Mit was für einem schweren Erbe sich Bush junior so rumschlagen musste ;)


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09.12.2011 um 20:23
@1.21Gigawatt
also alles in allem gibt es gar keinen wirklich viel versprechenden kanidaten. sehr entmutigend


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09.12.2011 um 20:24
Zitat von VoiceofLibertyVoiceofLiberty schrieb:Barack Hussein Obama (wahrer Name: Barry Soetoro) ist ein illegaler President, da er nicht auf amerikanischem Boden geboren wurde, so wie es die Verfassung verlangt. Auch seine doppelte Staatsbuergerschaft ist verfassungswidrig.
LOL you made my day


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09.12.2011 um 20:26
Jo, und Obama hat ja bekanntlich auch auf den Koran geschworen, gelle. :) Mal wieder so eine richtig schöne paranoide Xenophobie.
Fakt ist, wäre Obama weiss und hätte er einen "unauffälligen" Namen würden diese Anschuldigungen nicht vorgebracht werden. Aber in den Staaten ist ja bei einem bestimmten Clientel alles was sich "fremdländisch" anhört gleich mal verdächtig. Und dass obwohl die USA eine Einwanderernation sind.


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09.12.2011 um 20:31
Zitat von VoiceofLibertyVoiceofLiberty schrieb:Barack Hussein Obama (wahrer Name: Barry Soetoro) ist ein illegaler President, da er nicht auf amerikanischem Boden geboren wurde, so wie es die Verfassung verlangt. Auch seine doppelte Staatsbuergerschaft ist verfassungswidrig.
Ist Hawaii also kein amerikanischer Bundesstaat? Muss man denn auf dem Festland geboren werden? Wer sagt das? Etwa ein uraltes Papier, als Hawaii noch kein Teil der USA war?


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1.21Gigawatt Diskussionsleiter
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09.12.2011 um 20:35
@libertarian
Der Glass-Steagall Act war dermaßen oft modifiziert worden, dass er als Clinton ihn aufhob seine Wirkung schon völlig verloren hatte. Clinton hatte das auch erst 1999 gemacht, den Urspung der Krise darin zu sehen ist absurd. CNN hat darüber berichtet, das hatte ich ihn der Uni, der Artikel war schon sehr uter der würde von CNN.
Und die das man die Schuld an der InternetBlase Clinton gibt finde ich auch sehr frech. Den für hat es niemalsnie irgentwelche Regulationsmechanismen gegeben.
Als jetzt der GSA wieder eingeführt wurde hat man übrigens nicht die Version reaktiviert die Clinton abgeschafft hatte, den die war, wie schon gesagt, quasi nutzlos.

Dass die Schulden der Bürger unter Clinton zunahmen kann ich nicht bestätigen. Schick mal zahlen. Weder Fannie Mae noch Freddie Mac bieten zahlen dazu. Auch sonst hab ich nichts gefunden was darauf schließen lässt. Beleg die Aussage mal.

@james1983
Obama haben wir, der macht seine Sache ganz okay. Aber wir Europäer haben im Moment ohnehin genug eigene Probleme. Allerdings wären Leute Ron Paul schon schädlich für uns, den von dem brauchen wir keine politische Unterstüzung erwarten. Ich mein, die USA haben ja wenig interesse an einem geeinten Europa, Obama stellt sich dennoch nicht wirklich quer. Bei Ron Paul würde ich mich nicht darauf verlassen.


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09.12.2011 um 20:37
@1.21Gigawatt
Ich würde obama auch gerne noch mal als president sehen aber ich glaube nicht dass die amerikaner noch viel vertrauen in ih haben. er wurde einfach am anfang zu sehr gepusht. die leute haben wunder erwartet die er dann nicht erfüllen konnte


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1.21Gigawatt Diskussionsleiter
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09.12.2011 um 20:38
@james1983
Um mal Southpark zu zitieren
Ein Viertel der Amerikaner sind bescheuert
75% reichen um eine Wahl zu gewinnen.
xD


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09.12.2011 um 20:43
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Dass die Schulden der Bürger unter Clinton zunahmen kann ich nicht bestätigen. Schick mal zahlen. Weder Fannie Mae noch Freddie Mac bieten zahlen dazu. Auch sonst hab ich nichts gefunden was darauf schließen lässt. Beleg die Aussage mal.
Ich schick dir das:
Die Zeichen am Wegesrand scheinen ermutigend. Anfang März feierten die USA einen Rekord: Dieser Aufschwung ist „der längste in Friedenszeiten“, wie Präsident Bill Clinton seinen Landsleuten zufrieden berichtete. Er geht ins neunte Jahr. Anders als in früheren Phasen der Prosperität profitierte diesmal die Mehrheit der Menschen. [...]

Die Rohdaten der amerikanischen Wirtschaft sind in der Tat beeindruckend. Seit 1992 sind 18 Millionen neue Arbeitsplätze entstanden. [...] Die Wirtschaft wuchs 1997 und 1998 um je 3,9 Prozent. Die öffentlichen Haushalte haben sich von ihren Defiziten verabschiedet. Auf den Welt- und Zukunftsmärkten für High-Tech-Produkte und Datenübertragung liegen amerikanische Firmen weit vorn. Ein Aktienboom sondergleichen spült tonnenweise Geld in die Schatullen der Privathaushalte und der Unternehmen. Er hält Konsum und Investitionen auf hohem Niveau. Aber so wenig trittsicher die Prognosen der Ökonomen über die wirtschaftliche Entwicklung sind, so wenig präzise kann man auch sagen, welcher Ingredienzien es in welchem Mischungsverhältnis bedurfte, um diesen Boom in Gang zu setzen und am Leben zu halten.

Dennoch gibt es einige Elemente, die in den USA unzweifelhaft eine zentrale Rolle gespielt haben. Da ist zum einen eine meist diskrete, immer aber entschlossene Finanz- und Wirtschaftspolitik. Mit seinen drastischen Sparhaushalten und moderaten Steuererhöhungen seit 1993 hat Clinton die Haushaltsdefizite systematisch abgebaut und damit der Zentralbank (Federal Reserve) Spielraum für Zinssenkungen gegeben, was wiederum unternehmerische und private Investitionslust sowie Konsum anheizte. [...] Entgegen landläufiger Meinung vertraut die amerikanische Regierung dabei durchaus nicht nur auf die Kräfte des Marktes. Eine verschworene Dreierbande aus Finanzminister Robert Rubin, seinem Stellvertreter Larry Summers und Zentralbankchef Alan Greenspan greift regelmäßig und koordiniert in die Finanzmärkte ein, wenn sie am Horizont Gefahren vermutet. Als im vergangenen Herbst dunkle Wolken aus Asien bis an die Wall Street zu ziehen drohten, senkte Greenspan in sechs Wochen gleich dreimal die Leitzinsen.

Zum zweiten betreibt Amerika eine aggressive Politik zur Öffnung der Märkte. US-Unternehmen haben leichteren Zugang zu ausländischen Abnehmern als jemals zuvor. Umgekehrt steht der amerikanische Markt weit offen. Das hat ebenso negative wie positive Folgen. Einerseits gefährden billige Einfuhren heimische Arbeitsplätze, wie zum Beispiel in der Stahlbranche. Andererseits trägt die Konkurrenz durch diese Importe zur Preisdisziplin bei amerikanischen Produzenten und damit zu einem Niedrighalten der Inflation bei. In einem Konsumrausch saugt Amerika wie ein Staubsauger Waren aus aller Welt an. Das Leistungsbilanzdefizit der Weltmacht präsentiert mit 233 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr ebenfalls einen historischen Höchststand. Tendenz steigend. [...]

Der aber wohl entscheidende Faktor des Aufschwungs ist der schon fast religiös zu nennende Kaufrausch im Lande, dessen Stärke und Ausdauer selbst Experten immer wieder aufs Neue überrascht. [...] Dieser Aufschwung mag zwar der längste sein in der amerikanischen Geschichte, er ist aber auch der schwächste. Das durchschnittliche Wachstum in den Jahren 1990 bis 1998 betrug gerade mal 2,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Aufschwung der sechziger Jahre lag die jährliche Zunahme des Bruttoinlandsproduktes bei durchschnittlich 4,3 Prozent. Noch bedenklicher sieht es aus, wenn man die Produktivität (Leistung pro Arbeitsstunde) betrachtet. Die hinkt in der jetzigen Dekade mit einem durchschnittlichen Zuwachs von nur rund einem Prozent kräftig hinterher. Der größere Ausstoß an Waren und Dienstleistungen ist also nicht eine Folge von mehr Effizienz. Die Menschen arbeiten einfach länger als noch vor wenigen Jahren, und zwei Verdiener in einer Familie sind inzwischen die Regel. [...]

Wie gering die Sogwirkung des Aufschwunges für die Unterprivilegierten ist, offenbaren offizielle Daten. Die Armutsquote fiel zwar von 1997 leicht auf 13,3 Prozent, aber die absolute Zahl der Armen – definiert als vierköpfige Familie, die unter 17000 Dollar im Jahr verdient – blieb mit 35,6 Millionen Menschen gleich. Doch trotzdem sind annähernd alle sozialen Schichten Amerikas am Konsum beteiligt. Die Antwort auf die Frage, warum das so ist, führt in letzter Zeit vermehrt zu beunruhigten Kommentaren in der Presse: Die Amerikaner legen zum einen nicht mehr so viel Geld auf die hohe Kante. Die Sparquote sank Mitte 1998 praktisch auf Null. [...] Zum anderen verschulden die US-Bürger sich wie nie zuvor. Das billige Geld reizt, die Kreditkartenunternehmen und Banken erleichtern den Zugang. [...]

Anders gesagt: Auch dieses Wachstum ist schuldenfinanziert, nur diesmal nicht durch den Staat, sondern direkt durch die Bürger. So zeichnet sich in Amerika vielleicht keine „Neue Ökonomie“, aber doch eine moderne Spielart des Keynesianismus ab. Fremdfinanzierte Nachfrage ist einer der Motoren des Aufschwungs. [...]

Martin Winter, „USA im Boom – ein fast religiös anmutender Kaufrausch beflügelt die Wirtschaft“, in: Frankfurter Rundschau vom 20. März 1999.



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09.12.2011 um 20:44
@1.21Gigawatt
hoffen wir das beste

und southpark for president lol


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