@def Auch,wenn
@def wieder einmal wenig Zurückhaltung in der Wahl persönlicher Bezeichnungen übt, gebe ich ihm in Bezug auf die historische Sicht und die damalige Grundhaltung Recht.
Zum Beispiel wurde Charlie Chaplin in Amerika sehr hart angegriffen, weil er sich mit seinem Film "The Great Dictator" über einen "angesehenen und sehr erfolgreichen Staatsmann" lustig machte. Die Erkenntnis kam erst etwas später...
Ich habe die Diskussion schon mehrmals geführt. Es ist immer das Gleiche: Egal mit wem ich spreche, alle wären unter Hitler im Widerstand gewesen (Übrigens scheine ich nur Menschen zu kennen, deren Vorfahren im Widerstand gegen Hitler WAREN).
Die Wahrheit ist aber, daß die meisten von uns über die HJ in die Maschinerie eingegliedert worden wären und zwar mit Begeisterung (Das gilt sicher auch für mich, auch wenn ich gerne glauben würde, daß ich weitsichtiger gewesen wäre).
Niemand wollte zugeben, daß er auch in das selbe Horn geblasen hatte und doch hatte sich in vielen Köpfen nicht so schrecklich viel geändert.
Mein Großvater sagte immer, er hätte damit nichts zu tun gehabt und auch nichts über die wahren Zustände erfahren.
In einem alten Photoalbum fand ich dann Bilder von ihm in einer Uniform, die ich persönlich etwas zu schwarz fand, für die Landvermessungseinheit...außerdem stellte sich heraus, daß seine Schwester mit dem damaligen verantwortlichen Obernazi in Straßburg liiert war, der bestimmt etwas mehr wusste....
All das wollte er später nicht mehr wahrhaben, aber amerikanische Spielfilme, die er, im Gegensatz zu meiner Großmutter, nicht sehen wollte, bezeichnete er als "jüdische Machwerke". So viel zu den liberalen und weltoffenen Mitgliedern meiner Familie...