@Glünggi Glünggi schrieb:Wenn Du daher kommst und mir vorwirfst ich sei in meiner Denkweise beschränkt, soll ich das einfach schlucken?
Da darf ich doch fragen ob das sarkstisch gemeint ist, ohne dass Du gleich den Spiess umdrehen und Dich als Opfer hinstellen musst.
Natürlich kannst du dich dagegen stellen mit deiner Meinung. Ich setze mich nicht in eine Opfer Rolle. Ich kläre nur das Verhältnis. Bei über 2 Milliarden Christen und insgesamt nochmal über 4 Milliarden weiteren Gläubigen sind die nicht einmal annähernd 1 Milliarde Ungläubigen, wenn man sie so nennen kann in der Minderheit. Oder anders gesagt Opfer, weil die meisten Religionen Ungläubige bekämpfen. Der Kampf in mildester Form ist Mißachtung, gesteigert durch Missionierung hin zur Verfolgung. Also ja neben dem Kampf der meisten Religionen gegeneinander oder besser gesagt das überhöhen ihres eigenen Gotts und den daraus resultierenden Konsequenzen, versuchen alle eines - Ungläubige zu transformieren oder zu vernichten. Das muss man mal klar festhalten. Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass es noch soviele Religionsanhänger gibt. Oder besser gesagt Es ist eine Schande für Menschen die sich als vernünftig bezeichnen gleichzeitig an Götter zu glauben. Das dieses Unterfangen (Transformation/Vernichtung) in Europa derzeit ausgesetzt ist, liegt einzig und allein daran, dass die Gesellschaft weitestgehend Religion und Staat getrennt hat (den wahren Sprung hat sie jedoch nicht gemacht, weil immer noch der Einfluss Religiöser Vereinigungen viel zu groß ist), das bedeudet aber noch lange nicht, das dieser Status quo so auch in Zukunft bleibt oder gar sie über die gesamte Welt ausbreitet.
Glünggi schrieb:Du hast meine Meinung bzw. meinen Glauben diskreditiert und wenn ich mich dagegen wehre kommste und wirfst mir vor ich diskreditiere Deine Meinung.
Auf so Spiele lass ich mich nicht ein.
Natürlich diskreditiere ich deinen Glauben, genauso wie jeden anderen auch der glaubt, wenn du das mit deiner Person identifizierst, dann denk mal darüber nach, was ich dir jetzt sage. Wärst du als Kind nicht in dem Glauben aufgewachsen und wäre dein soziales Umfeld nicht so gewesen wie es war und hätte dir eingeredet es gäbe einen Gott, dann gäbe es nicht mal den Begriff! Das muss man doch mal festhalten. Im Übrigen ist das kein Spiel sondern in vielen Ländern auf diesem Globus todernst!
kore schrieb:und wenn Du Dir hier pseudowissenschaftlich noch so sehr die Finger wundschreibst, - im übrigen trotz des Wortschwalles nicht wesentlich differenzierter als Deine Vorgänger, unterschlägst Du doch, daß es ohne eine christliche Entwicklung in unserem eben danach benannten Abendland überhaupt gar keine Aufklärung je gegeben hätte.
Soll ich jetzt etwa auch noch glücklich darüber sein, dass über Jahrtausende Menschen in Europa mithilfe religiöser Weltanschauungen in ihrer Freiheit behindert wurden? Das ist Geschichtsverdrehung sonders gleichen, nur leider noch zu weit verbreitet und in zu vielen Köpfen vorhanden. (Und Geschichte schrieben bisher nur die Sieger und Herrscher, erst seit dem einsetzen der Aufklärung kann jeder lesen der die Augen aufmacht, was in der Geschichte wirklich vorgefallen ist). Leider wird die Geschichte dahingehend nicht neu überdacht, weil es einfach zu viele gibt, die im alten Denkschema festhängen und auch nicht loslassen wollen, da Veränderung etwas ist, was Unbehagen verursacht.
Es ist als würde man einem Vergewaltiger zuhören, der ein Kind seit seiner Geburt mißbraucht hat, und als dieses erwachsen wurde und sich den Klauen seines Peiniger entreißen konnte nun auch noch dafür dankbar sein soll, dass es die Jahre zuvor drangsaliert wurde.
Du magst deine Religion dir schönreden können, aber du wirst nicht in meiner Anwesenheit eine Blümchendecke über dieses perfide Konstrukt Glauben legen.
kore schrieb:Die gesamte christliche kultur zu diskreditieren, heißt, das Kind mit dem Bade ausschütten und sich des gesamten Reichtumes der Kultur und sogar der Ursprünge abendländischer Wissenschaft zu entledigen
Und auch hier, muss ich dir knallhart widersprechen, die Vereinnahmung des Fortschritts in Europa bewerkstelligt durch das Christentum ist Unfug. Gemäß der Weltanschauung wurde der meiste Fortschritt nur zugelassen, wenn man ihn konform ins Weltbild einpassen konnte. Wissen wurde nicht in der Gesellschaft geteilt, sondern in geheimen Bibliotheken vor dem Rest der Beherrschten verborgen. So wurde dieses System aufrecht erhalten. Darüber hinaus gab es auch unzählige Brandstiftungen in Bibliotheken und eine Unmenge an bis dahin gewonnenes Wissen wurde vernichtet. Der Krieg hat sein übriges darüber hinaus dazu beigetragen. Die von dir benannte abendländische Wissenschaft ist nichts weiter als geklautes Wissen, dem so gut wie kein Fortschritt mehr folgt überall da wo sich der Mantel der christlichen Religion über das Land legte. Die Errungenschaften im Straßenbau Kanal und Abwasserwesen etc. wurden genutzt aber nicht weiter verbessert, das einzige was zugegeben ein Blütezeit erreichte, war kurzzeitig der Bau von Kathedralen, was auch nicht verwunderlich ist, den das weltliche Symbol der Macht muss ja auch den Unterdrückten vorgeführt werden.
Moralvorstellungen so wie sie in der Bibel niedergeschrieben sind, sind keine Errungenschaft des Christentums, da es sie schon weit vorher gab. Das moralische Handeln ist universell, den ohne dieses Gäbe es keine Gesellschaft, die Formulierung nach Kant „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“, ist die Grundlage des Zusammenlebens und wurde nur pervertiert durch die 10 Gebote und die Bibel, indem in ihr die Zeit die davor war beschrieben wird, als eine in der dieses Gesetz keine Anwendung fand. Damit kann man auch verdecken, dass es eine Zivilisation davor gab.
Im Übrigen bin ich sehr skeptisch was die Geschichtsschreibung angeht im germanischen und nördlich/östlich davon gelegenen Raum. Die Zeit des Limes und der Christianisierung unseres Gebietes ist nur niedergeschriebene in römischen Quellen. Dabei sollen unsere Vorfahren unzivilisiert und barbarisch gewesen sein und ihnen wurde der Glaube und das Recht gebracht. Ich denke eher das durch Christianisierung, allmählich unser Stammesvölker die weitestgehend friedlich miteinander lebten erst gegeneinander aufgebracht wurden. Bevor die germanischen Stämme den neuen Glauben annahmen soll es keine Sklaven gegeben haben, sprich alle waren gleichberechtigt, das dörfliche Leben war wohl basisdemokratisch organisiert + Ältestenrat. Es gab ausgeprägten Handel wie uns die Bernsteinrouten zeigen. Dies alles wurde zerstört, und ersetzt und weil wir keine Aufzeichnung der wahren Geschichte haben so übernehmen wir heute diese höchstwahrscheinlich gefälschte Geschichte und lehren dies auch noch unseren Kindern. Es ist bedauernswert, was meiner Ansicht nach verloren ging durch den Einzug dieser Religion. Ich bin ehrlich gespannt was bei den Russen noch alles in den Archiven schlummert und Zeit überdauert hat, wobei bei diesen auch vieles an Niederschriften mit Bibliotheksbränden verloren ging, als dort das orthodoxe Christentum etabliert wurde.