apocalypsenow schrieb:. Aber der Westen und der der Osten sind verantwortlich für instabile Regieme in der Region. Verantwortlich deswegen, weil man dort seit Jahr und Tag die Regieme unterstütze nach dem vermeintlichem Motto: Lieber eine Diktatur als garkeine Kontrolle.
Klar wehren sich die Aufständischen gegen ein Ihnen auferzwungenes System.
^^
Die ,,Aufständischen" von denen du sprichst, sind in aller Regel auch nicht besser, als die aktuellen Diktatoren.
Auch denen geht es primär um ihren eigenen Hintern. Ob das nun für die Bevölkerung schädlich ist oder nicht, ist denen egal.
Es wird sich um sich selbst gekümmert, die eigene Clique, die Gruppe, den eigenen Stamm und dann war`s das.
Ein Warlord mit seinen Kampftruppen löst den nächsten ab, keiner macht es besser.
apocalypsenow schrieb:In der Verantwortung und im Rückblick auf die Geschichte aus der wir lernen sollen hat doch Europa, Russland und China sowie Japan und die Nordamerikanische Vereinigung die Aufgabe, die humanitäre Aufgabe, eine so langwierige Entwicklung voller Opfer und Leid zu unterbinden.
Für was willst du denn noch alles eine Verantwortung bei Europa (indirekt Deutschland) und Co. sehen?
Wir sind nicht dazu verpflichtet, überall die Retter der Welt zu spielen.
Nicht nur in Afrika, sondern auch in Asien und in Südamerika wäre an zahlreichen Orten EIGENTLICH eine Menge an finanzieller, polizeilicher, materieller und sonstiger Hilfe notwendig, wenn man fair sein will.
Kann das ein Europa leisten, welches momentan gerade damit beschäftigt ist, nicht auseinanderzubrechen, weil die hiesigen Regierungen aus purer Dummheit und Unfähigkeit gigantische Schulden aufgehäuft haben und bald Zahltag ist?
Können das die Vereinigten Staaten von Amerika leisten, die momentan in zwei Bürgerkriegen feststecken und demnächst vermutlich zahlungsunfähig werden?
Oder China, welches sich berufsmäßig für das eigene Wohl und die Ausweitung des eigenen Machtbereiches interessiert?
Du musst mal die Realität sehen, dass wir nicht die Retter der ganzen Welt sein können.
Unter anderem Deutschland erbringt sehr große Leistungen bei Entwicklungshilfen, bei Spenden, bei Aufbauhilfe. Das runter zu machen und einfach nur zu sagen:,,Ja, wir haben ja auch die Verantwortung" finde ich schäbig und eine Behinderung von notwendiger Hilfsbereitschaft.
Natürlich MÜSSTE viel mehr getan werden. Aber es KANN nicht immer mehr getan werden, nicht wenn beknackte Regime in den betreffenden Staaten sich abwechseln und nur auf ihr eigenes Wohl schauen.
apocalypsenow schrieb:Mach dir eins klar: Eine gut geplanter Schlag um die Rebellen zu entwaffnen, den Leuten eine Zukunft und deren Hunger zu stoppen ist auf die Dauer billiger und die Menschen da unten sind dir dann auch viel dankbarer.
Jaa... So wie im Irak. Oder in Afghanistan. Da lief das ja auch so gut und deshalb sitzen die ausländischen Soldaten ja auch alle schon wieder gemütlich zu Hause, freuen sich auf die neue Football-Saison und die Championsleague sowie kräftige Zahlungen zu Weihnachten und Ostern
:Dapocalypsenow schrieb:Der Soldat hat sich per Eid verpflichtet. Er wird also schon gehorchen und es ist doch sinnvoller den Soldaten zu betätigen als in seiner Kaserne mit Kriegsspielen zu beschäftigen.
Der Soldat ist verpflichtet, seinem Oberkommandierenden zu gehorchen. Wenn der sagt:,,Wir marschieren da und dort ein", dann muss er mitmachen.
Aber man muss sich auch die Frage stellen: Können wir einfach so entscheiden, wo wir mal einmarschieren wollen? Was haben unsere Soldaten, die für die Landesverteidigung vorgesehen sind, in völlig anderen Staaten zu suchen? Du kennst sicher die Frage:,,Inwiefern wird Deutschland am Hindukusch verteidigt?"
Wo ich dir absolut Recht geben muss und was ich sehr stark kritisiere:
Auch die deutsche Wirtschaft, aber insgesamt die Wirtschaft der so genannten ,,westlichen Länder" profitiert davon, dass es in vielen Regionen Afrikas sehr rechtlos zugeht und man leicht an Konzessionen für Öl oder Rohstoffe kommt, ohne sich mit lästigen Arbeitsschutzregeln rum zu ärgern.
Diese Sache muss aufhören, das ist eine Frage des Prinzips! Hier könnte allerdings sinnvoll angesetzt werden.
Nur ändert dies nichts daran, dass man dafür zuerst das Terroregime des betreffenden Staates abschaffen muss. Denn die ausbeuterischen Unternehmen halten sich vom Prinzip her nur an die Gesetze des betreffenden Landes und man kann in anderen Ländern wie Deutschland nur Druck auf bessere Arbeitsbedingungen ausüben, aber keinen Zwang. Denn: Andere Länder, andere Gesetze.
Womit wir aber wieder bei der Frage wären, wie man sich der betreffenden Regime entledigt?
Mit Geld und duldsamen Verhandlungen? Sicher nicht.
Mit Unterstützung von Rebellen? Die werden es meist kaum selbst besser machen.
Mit eigenem Einmarsch und Waffengewalt? Dann nimmt man in jedem Fall wieder die Rolle des Kolonialisten und Eroberers ein.
Das ist vielleicht nicht die schlechteste Lösung auf lange Sicht. Aber sie ist moralisch sehr fragwürdig und es werden mit hundertprozentiger Sicherheit dabei viele Opfer drauf gehen.
Auch der bisher lange anhaltende Frieden in Europa hat Opfer in Millionenhöhe und gigantische Anstrengungen erfordert.
Es war nicht leicht, auf unser gegenwärtiges Level zu kommen. Da mussten die Helfer in Form der Alliierten und etwa die Deutschen extrem viel arbeiten, denn es wurde ja alles von Grund neu aufgebaut.
Wenn man dies in einem afrikanischen Staat versucht, beispielsweise in Somalia, dann KANN, muss nicht, das durchaus zum Erfolg führen. Aber es wird sehr langwierig, sehr kostspielig und moralisch sehr problematisch.
Wobei man sich nun aber auch wiederum die Frage stellen muss:
Ist ein Ende mit Schrecken und ein Neuanfang besser, als ein Schrecken ohne Ende, in dem die einfachen Menschen permanent mit extremer Kriminalität, Hungersnöten und Naturkatastrophen dahin vegetieren müssen?
Wie man es auch dreht und wendet: Sinnvolle Hilfen in bedürftigen, afrikanischen Staaten mit langfristigem Erfolg werden eine Menge kosten und Opfer fordern.
Noch ein paar Worte zu deiner Wirtschaftskritik:
apocalypsenow schrieb:Jetzt kommen natürlich wieder unsere Wirtschaftexperten. Ich freue mich wieder auf die Auseinandersetzung mit eurer beschränkten Weltsicht. Für euch besteht die Welt nur aus Zahlen und Wirtschaftlichen Interessen, Eigennutz und Rechthaberei.
Ich hoffe nur das von euch Wirtschaftsheinis niemals einer in die Politik geht. Ihr seit nämlich alle feige und versteckt euch hinter Fakten und werft anderen Leuten Realitätsverlust vor ohne euch selbst in Frage zu stellen.
Naja weißt du: Kriege führen sich nicht von allein. Die notwendigen Milliarden für Aufbauhilfen fallen nicht einfach vom Himmel.
Stell dir vor, du haust mal eben dein gesamtes Geld und deinen gesamten Besitz raus, um einem Bedürftigen zu helfen, den du nicht mal kennst.
Tja, dann geht es ihm vielleicht gut. Aber DU stehst dann eventuell genau da, wo er vorher stand:
Kein Geld, kein oder wenig Material, die eigenen Schuldner klopfen an die Tür und wollen ihr Geld von dir (ich weise mal auf die vielfachen Milliarden an Schulden hin, welche die europäischen Staaten ebenso wie die USA oder Russland haben).
Man muss schon ein wenig kalkulieren, wie viel man finanziell stemmen kann, wenn man nicht selbst am Ende mittellos und bankrott dastehen und Probleme mit seiner eigenen Versorgungssicherheit haben will.
Ich sage das nicht aus Härte und Selbstgefälligkeit.
Sondern als Mahnung. Wenn wir versuchen, ALLE zu retten, dann laufen wir Gefahr, dass wir am Ende NIEMANDEM mehr helfen können!
Das darf man nicht außer Acht lassen.
Allein die USA haben durch ihre Kriege in Afghanistan und Irak unter noch vielfach besseren Bedingungen schon gewaltige, finanzielle Verluste gehabt und wie gesagt - sie laufen gerade Gefahr, selbst bankrott zu werden.
Du kannst nicht einfach jede Kalkulation außer Acht lassen, Europa und Co. sind keine unerschöpflichen Töpfe an Geld und Materialien.