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Deutschland zapft Ölreserven an
24.06.2011 um 16:47Sinkende Benzinpreise nach Öl-Aktion offen
Berlin (dpa) - Ob die Benzinpreise nach dem Anzapfen der staatlichen Öl-Reserven sinken, ist nach Einschätzung der Regierung offen.
Zur weiteren Entwicklung der Benzinpreise könnten keine Aussagen getroffen werden, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Die Preise seien von vielen Faktoren abhängig. Das Kartellamt hatte zuletzt die Preisgestaltung an den Zapfsäulen kritisiert, den großen Tankstellenkonzernen aber keine verbotenen Absprachen nachweisen können.
Die für Benzin maßgeblichen Rohölpreise an den internationalen Märkten waren am Donnerstag um mehr als fünf Prozent eingebrochen, nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) angekündigt hatte, dass 28 Staaten - darunter Deutschland - die Märkte fluten wollen. Vor allem die USA, deren Wirtschaft in der Krise steckt und auf bezahlbare Öl- und Benzinpreise dringend angewiesen ist, sollen Druck gemacht haben. Deutschland zapft dafür erstmals seit 2005 wieder seine strategische Ölreserve an. Im Rahmen der international abgestimmten Aktion gibt Berlin insgesamt 4,2 Millionen Barrel beziehungsweise rund 570 000 Tonnen Rohöl oder Ölprodukte aus Reserven für den Markt frei.
«Deutschland beteiligt sich an diesem Programm aus Überzeugung, weil wir glauben, dass es der richtige Schritt ist, gewissen Markttendenzen auf eine vernünftige und rationale Weise entgegenzutreten», sagte Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans in Berlin.
Die 28 IEA-Mitgliedsstaaten wollen im kommenden Monat andauernde Förderausfälle in dem vom Bürgerkrieg heimgesuchten Ölstaat Libyen mit insgesamt 60 Millionen Barrel (je 159 Liter) ausgleichen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums führten auch steigende Nachfrage und der Verzicht der Opec, mehr Öl zu fördern, zu der Entscheidung. «Für Deutschland ist natürlich klar gewesen, dass wir uns im Sinne der internationalen Solidarität auch an dieser koordinierten Maßnahme beteiligen», sagte Ministeriumssprecher Holger Schlienkamp.
Unterdessen ist die Talfahrt der Ölpreise am Freitag deutlich abgebremst worden. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent 106,61 Dollar. Das waren 61 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg leicht um 15 Cent auf 91,17 Dollar.
Marktbeobachter zeigten sich von dem Schritt der IEA überrascht. Die Ankündigung habe den Markt «durcheinander gewirbelt», kommentierte die Commerzbank. «Erst zum dritten Mal überhaupt seit ihrer Gründung im Jahr 1973 wurden die strategischen Ölreserven auf Geheiß der IEA angezapft.» Bislang sei dies nur nach dem Golfkrieg 1991 und dem US-Hurrikan Katrina 2005 der Fall gewesen, unterstreichen die Experten der Frankfurter Bank.
Neben Lieferengpässen in Libyen bringt die Commerzbank weitere Motive der IEA ins Spiel: Die Aktion dürfte darauf abzielen, das seit langem hohe Preisniveau am Ölmarkt zu drücken. «Mittelfristig könnte sich die IEA-Entscheidung aber als Bumerang erweisen.» So sei es fraglich, ob sich das mächtige Opec-Land Saudi-Arabien noch an seine Zusage gebunden fühle, die Ölproduktion kurzfristig auszuweiten, hieß es.
Quelle: sueddeutsche.de
Was denkt ihr darüber? Glaubt ihr, die Ölpreise werden dadurch an den Tankstellen merklich fallen? Oder wird man da nicht viel davon merken?
Wie im Artikel oben beschrieben, fallen die Rohölpreise pro Barrel ja weiter. Aber es ist nicht an der Zeit, das das Bundeskartellamt endlich mal ein Machtwort spricht?
Was denkt ihr darüber?
Berlin (dpa) - Ob die Benzinpreise nach dem Anzapfen der staatlichen Öl-Reserven sinken, ist nach Einschätzung der Regierung offen.
Zur weiteren Entwicklung der Benzinpreise könnten keine Aussagen getroffen werden, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Die Preise seien von vielen Faktoren abhängig. Das Kartellamt hatte zuletzt die Preisgestaltung an den Zapfsäulen kritisiert, den großen Tankstellenkonzernen aber keine verbotenen Absprachen nachweisen können.
Die für Benzin maßgeblichen Rohölpreise an den internationalen Märkten waren am Donnerstag um mehr als fünf Prozent eingebrochen, nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) angekündigt hatte, dass 28 Staaten - darunter Deutschland - die Märkte fluten wollen. Vor allem die USA, deren Wirtschaft in der Krise steckt und auf bezahlbare Öl- und Benzinpreise dringend angewiesen ist, sollen Druck gemacht haben. Deutschland zapft dafür erstmals seit 2005 wieder seine strategische Ölreserve an. Im Rahmen der international abgestimmten Aktion gibt Berlin insgesamt 4,2 Millionen Barrel beziehungsweise rund 570 000 Tonnen Rohöl oder Ölprodukte aus Reserven für den Markt frei.
«Deutschland beteiligt sich an diesem Programm aus Überzeugung, weil wir glauben, dass es der richtige Schritt ist, gewissen Markttendenzen auf eine vernünftige und rationale Weise entgegenzutreten», sagte Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans in Berlin.
Die 28 IEA-Mitgliedsstaaten wollen im kommenden Monat andauernde Förderausfälle in dem vom Bürgerkrieg heimgesuchten Ölstaat Libyen mit insgesamt 60 Millionen Barrel (je 159 Liter) ausgleichen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums führten auch steigende Nachfrage und der Verzicht der Opec, mehr Öl zu fördern, zu der Entscheidung. «Für Deutschland ist natürlich klar gewesen, dass wir uns im Sinne der internationalen Solidarität auch an dieser koordinierten Maßnahme beteiligen», sagte Ministeriumssprecher Holger Schlienkamp.
Unterdessen ist die Talfahrt der Ölpreise am Freitag deutlich abgebremst worden. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent 106,61 Dollar. Das waren 61 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg leicht um 15 Cent auf 91,17 Dollar.
Marktbeobachter zeigten sich von dem Schritt der IEA überrascht. Die Ankündigung habe den Markt «durcheinander gewirbelt», kommentierte die Commerzbank. «Erst zum dritten Mal überhaupt seit ihrer Gründung im Jahr 1973 wurden die strategischen Ölreserven auf Geheiß der IEA angezapft.» Bislang sei dies nur nach dem Golfkrieg 1991 und dem US-Hurrikan Katrina 2005 der Fall gewesen, unterstreichen die Experten der Frankfurter Bank.
Neben Lieferengpässen in Libyen bringt die Commerzbank weitere Motive der IEA ins Spiel: Die Aktion dürfte darauf abzielen, das seit langem hohe Preisniveau am Ölmarkt zu drücken. «Mittelfristig könnte sich die IEA-Entscheidung aber als Bumerang erweisen.» So sei es fraglich, ob sich das mächtige Opec-Land Saudi-Arabien noch an seine Zusage gebunden fühle, die Ölproduktion kurzfristig auszuweiten, hieß es.
Quelle: sueddeutsche.de
Was denkt ihr darüber? Glaubt ihr, die Ölpreise werden dadurch an den Tankstellen merklich fallen? Oder wird man da nicht viel davon merken?
Wie im Artikel oben beschrieben, fallen die Rohölpreise pro Barrel ja weiter. Aber es ist nicht an der Zeit, das das Bundeskartellamt endlich mal ein Machtwort spricht?
Was denkt ihr darüber?