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Die Reichen sind an allem schuld!

457 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Kapitalismus, Erbschaften ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Doors ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 09:38
Im Kapitalismus beutet der Mensch den Menschen aus, im Sozialismus ist esumgekehrt.

Man muss sich da schon für eine Variante der Gesellschaftsordungentscheiden,
die
Alternative erleiden die Menschen z.Zt. gerade in China, einemStaat, der sozialistisches
"Demokratieverständnis" mit frühkapitalistischer Brutalitätverbindet.
Welche Folgen
die subventionierte Billig-Miete für die städtebaulicheSubstanz der DDR hatte, weiss,
wer sie, wie ich, regelmässig besuchte.
Ich kannmich auch noch gut an LPGs erinnern,
die subventioniertes Brot an ihre Schweineverfütterten. So konnte die VEB-Bäckerei ihr
Soll erhöhen und die LPG ihre Futtermengereduzieren. Winter in der DDR erkannte man
daran, dass in den Plattenbauten dieFenster offen standen. Heizung kostete ja nichts,
und "fuck for environment".
Sicher, es herrschte proforma Vollbeschäftigung,
allerdings mitnichten zueinheitlichen Löhnen, noch nichteinmal bei gleicher Arbeit, noch
nicht einmal zwischenMännern und Frauen. Lustig, wie sich im Nachhinein das
"Arbeiterparadies" für dievermutlich nicht dabei gewesenen verklärt. Und dass Genosse
Honecker den gleichenLebensstandard hatte wie Paule Malocher aus Schkeudewitz, dass
denkt auch nur, wernoch an den Weihnachtsmann glaubt.
Davon ganz abgesehen,
ökonomisch betrachtet,wäre die DDR in die absolute Pleite marschiert, hätte sie sich
nicht an die BRDverkauft.
Schön, wenn die Nachgeborenen die Fehler der führenden
DDR-Revisionistenzu relativieren versuchen.
Ironie der Geschichte: Früher musste ich
die DDR gegenRechte in Schutz nehmen und mir anhören "Geh doch rüber" - heute muss ich
die DDRgegenüber spätgeborenen Glorifizierern entmystifizieren.


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ashert Diskussionsleiter
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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 12:14
Welche Folgen
die subventionierte Billig-Miete für die städtebauliche Substanz derDDR hatte, weiss,
wer sie, wie ich, regelmässig besuchte.


Die Staatsbankder DDR druckte das Geld, die VEBs zahlten es aus, und über den Konsum kam es wieder reinalso direkt an die Staatsbank.

Was verstehst du unter "subventionierten" Mietenoder Brot? Es hätte niemanden einen Vorteil gehabt, die Kosten dafür zu erhöhen! DieWertschöpfung lief nicht über das Geld für privatwirtschaftliche Aufträge, die wurdenstaatlicht festgesetzt genau wie die Lohnhöhen, die hatten einen Spielraum von ca. 800bis 1500 Mark und für Frauen genauso.

Die Bausubstanz der Altbauten, hat manbewust verfallen lassen, um alle Resourcen für die Neubauten zu haben, denen die Menschendann hinterherzogen. Das hat was mit Fehlplannung zu tun, aber bestimmt nicht Pfusch amBau! Die Bauerarbeiter haben nicht gepfuscht.

Im Winter die Heizung vollaufdrehen zu können und gleichzeitig aktiv Lüften, hat ein sehr angenehmes Wohnklimageschaffen, Warmwasser hat auch fast nichts gekostet. Es gab keinen Grund an Energie zusparen. Die hat das AKW aus Greifswald geliefert, da hat keiner jemals irgendwelcheKosten für berechnet, es gab keinen der sich eine Rendite dafür ausrechnen wollte. Sogardas Uran kam aus der DDR vom Kombinat Wismut, das wurde sogar noch exportiert.

Niemand will die DDR wiederhaben, es ändert aber nichts daran, das die fehlendeAusbeutung in Form von Armut und Reichtum, dort nicht gefehlt hat, die hat das ganzeineffiziente System der Planung die 40 Jahre noch über Wasser gehalten!

Hättendie Menschen im Rahmen der selben Löhne auch die Freiheit gehabt, selbstständig zuarbeiten und unternehmerisch tätig zu sein, wäre die Mauer auf Grund des Anstiegs desLebensstandards bestimmt in die andere Richtung gefallen! Allein die Künstler undMusiker, die nicht gefördert und auftreten durften, hätten die geplante Kultur, schon auswestliches Niveau bringen können. Aber da lief kaum mehr als Sandmänchen und HelgaHannemann! Da musste man ja dann über die Mauer springen!

Hier übrigens derOssiquiz:
http://ossiquiz.kasserver.com/start.php (Archiv-Version vom 10.01.2007)

und hier die wahren Gründefür das ökonomische Scheitern:
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit_Schlu%DFfolgerungen

natürlich dieSchulden für die Westimporte, aber auch die völlige Bürokratie über allem!


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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 12:51
NA ich denke Doors spricht den Mangel hinter der Fassade an.


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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 12:54
Hätten die Menschen im Rahmen der selben Löhne auch die Freiheit gehabt, selbstständig zuarbeiten und unternehmerisch tätig zu sein, wäre die Mauer auf Grund des Anstiegs desLebensstandards bestimmt in die andere Richtung gefallen! Allein die Künstler undMusiker, die nicht gefördert und auftreten durften, hätten die geplante Kultur, schon auswestliches Niveau bringen können


LOL


Ein Land was in dem man10 jahre auf einen Zweitaktmotorwagen warten musste kann nicht effizient und qualitativgearbeitet haben.

Hätte der Westen nicht noch Geld in die DDR gebuttert undteilweise ihre Waren gekauft, dann wäre die Mauer noch 10 Jahre früher gefallen obwohldann der Russe quergeschalgen hätte.

Was glaubst du denn warum es die Mauer gab,Damit ihnen die Leute nicht wegliefen.


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ashert Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 15:46
Ein Land was in dem man 10 jahre auf einen Zweitaktmotorwagen warten musste kann nichteffizient und qualitativ gearbeitet haben.

Ja das Land aber nicht dieMenschen, die waren ja nun eben unter die Planwirtschaft gestellt und konnten ihre Ideennicht umsetzen! Man kann Spaß und Unterhaltung nicht planen, das wusste damals aber nochkeiner! Private Handwerker durften weder Material noch Maschinen für eineKleinstproduktion beziehen, die wurden künstlich alle extrem kurz gehalten!

Denen fehlte nicht mehr Geld, sondern nur mehr Freiheit konkurieren zu dürfen, darumgeht es! Ein wenig erlaubtes freiberufliches Modding und Tuning hätten schon Wunder anden alten Karren bewirkt.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 15:59
Ob die von Gen. Ashert geplante Teilprivatisierung der DDR, also der Kapitalismus durchdie Hintertür, nicht in einem gewissen Widerspruch zu dem von ihm favorisierten"Einheitslohn für alle" steht?
Übrigens, die Wartezeit auf einen Trabant betrug imSchnitt 16 Jahre, nicht 10.
Auch schön zu wissen, dass Gen. Ashert Tschernobyl zumTrotze ein absoluter Befürworter der Atomtechnik zu sein scheint, so lange sie nur untereinem pseudosozialistischen Label daher kommt. Da ist Energiesparen natürlich bourgeoiserLuxus, klar, mit solchem bürgerlichen Schnickschnack wie Umwelt- oder Klimaschutz gehörtnatürlich aufgeräumt.
Was die Bausubstanz in den idyllischen Plattenbausiedlungen ala Berlin-Marzahn oder Rostock-Lütten Klein angeht, möchte ich einen Witz zitieren, derin den Baubrigaden zirkulierte.
Abnahme eines Plattenbaukomplexes durch eineDelegation des Bezirkes. Die Genossen werden von den Bauschaffenden durch die Räumegeführt. Man will natürlich mit der Qualität des Geschaffenen Eindruck schinden. DerBrigadeleiter schickt folglich einen Kollegen in die Nachbarwohnung, stellt sich an dieWand und ruft "Kannst Du mich hören, Genosse?" "Klar und deutlich!" tönt die Antwortdurch die Wand. "Kannst Du mich sehen, Genosse? " "Nein, Genosse Brigadeleiter!" Derdreht sich um und spricht: "Wir Bauschaffenden der Deutschen Demokratischen Republikliefern Qualität auf Weltniveau!"
Ach ja, sie war schon ein wahres Paradies derWerktätigen, unsere gute alte DDR.


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aniki ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 16:20
Ein weiterer zeitgenössischer Witz aus der DDR, der den "gleichen Lohn für gleicheArbeit" illustriert:

Im VEB Kombinat WeißderFuchs wurde der Plan übererfüllt,also gab es satte Prämien. Ein Reporter der Aktuellen Kamera führt mit den AngestelltenInterviews und fragt zuerst den Kombinatsleiter, was er so mit der Prämie gemacht hat.

Der Kombinatsleiter: "Ich habe mir einen PKW Skoda gekauft, und von dem Resthabe ich ein Wochenende auf Rügen verbracht."

Danach dieselbe Frage an einenBrigadeleiter: "Ich habe mir ein Moped Simson gekauft, und vom Rest war ich mit meinerFrau lecker essen."

Schließlich ein Arbeiter: "Ich habe mir von der Prämie einOberhemd gekauft."
Reporter: "Und der Rest?"
Arbeiter: "Den Rest hat mir meineMutter dazugegeben."

Es war halt nicht alles gut in der DDR...


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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 17:24
Ja das Land aber nicht die Menschen, die waren ja nun eben unter die Planwirtschaftgestellt und konnten ihre Ideen nicht umsetzen! Man kann Spaß und Unterhaltung nichtplanen, das wusste damals aber noch keiner! Private Handwerker durften weder Materialnoch Maschinen für eine Kleinstproduktion beziehen, die wurden künstlich alle extrem kurzgehalten!



Nun Freies Unternehmertun funktioniert auch nur mit freienVerdienen


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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 17:25
Übrigens, die Wartezeit auf einen Trabant betrug im Schnitt 16 Jahre, nicht 10.
Auchschön zu wissen


Tschuldigung, hatte nur so übern Daumen gepeilt.


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ashert Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 18:02
Ashert Tschernobyl zum Trotze ein absoluter Befürworter der Atomtechnik zu seinscheint, so lange sie nur unter einem pseudosozialistischen Label daher kommt. Da istEnergiesparen natürlich bourgeoiser Luxus, klar, mit solchem bürgerlichen Schnickschnackwie Umwelt- oder Klimaschutz gehört natürlich aufgeräumt.
Was die Bausubstanz in denidyllischen Plattenbausiedlungen a la Berlin-Marzahn oder Rostock-Lütten Klein angeht,möchte ich einen Witz zitieren


Was redest du da für ein quark, ich bin keinFan der maroden russischen AKW Technik oder dem fehlendem Umweltschutz von damals. Dieganzen Mängel im Kommunismus, waren die Folge der mangelnden Einbeziehung der Menschen indie Produktion, die hatten nichts zu melden, alle wurden unter das Diktat vonFünfjahresplänen gestellt und hatte nur Quantität zu erbringen.

Es gab schonUmweltschutzgruppen in der DDR, hätten die damals selbstständig sein dürfen, ähnlich wieGreenpeace, hätten die Bürger Schäden auch beseitigt, aber sie durften nicht! Man hätteviele Dinge des Alltags privatwirtschaftlich lösen können, hier ein anderes Beispiel:
http://www.ikarus311.de/proto.htm

Die Menschen waren in den Ideen immerschon weiter, als ihre eigenen Betriebe, aber sie hatten nichts zu melden, weder alsAnbieter noch als Konsument! Eigentlich hätte die DDR durch den technischen Rückstandschon seid Jahrenzehnten, gegen das Westmodell scheitern müssen und nicht erst 1989.

Dadurch das aber auch in der Planwirtschaft in der Summe der Fehlplannungen,begrenzte Erfolge zustandekamen, wie eben halbwegs brauchbare AKWs, Medikamente,Nahrungmittel etc. die dann keiner bezahlen musste und der Lebensstandard stieg, hieltdie Mehrheit das Land auch zusammen! Den Menschen hat alles erdenkliche an Freiheitengefehlt, aber bestimmt nicht die Ausbeutung im Kapitalismus, das ganze Geld undSteuersystem von heute. Das macht die Menschen auch nicht kreativer, das macht nur wenigereich und schließt Millionen von der Entwicklung ganz aus!




Hiernoch was zum sachliches Thema, Vergleich zweier Großsiedlungen (Berlin-Marzahn undMünchen-Neuperlach:
http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/arc/17920.html


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ashert Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 18:22
Nun Freies Unternehmertun funktioniert auch nur mit freien Verdienen

Neindas funktioniert immer und überall, wenn man es nicht gerade verbietet. Ein Unternehmerist nichts anderes als ein Arbeiter in einer Führungsposition (die immer besetzt wird)über dem Tisch, wo die Putze unter dem Tisch arbeitet. Die Ränge sind doch fast beliebigaustauschbar, wichtig ist eigentlich nur das da auch ein Tisch ist, an dem sichirgendeine Arbeit anbietet. Im Wettbewerb mit Millionen anderen Unternehmern, trennt sichdie Spreu von Weizen, dann auch von ganz alleine.

Zitat:
In Deutschland sind23 Millionen Menschen über 14 Jahre ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden, Initiativen oderKirchen tätig. Manches könnte ohne Ehrenamtliche kaum mehr existieren.
Wikipedia: Ehrenamt

da kann man doch getrost von ausgehen,das sich in der Masse auch genug Menschen finden würden, die auch für weniger Geld, diegleiche Arbeit in einem Unternehmen machen. Es gibt überhaupt keinen Grund dieUnternehmer und erstrecht die Aktionäre irgendwie zu bevorteilen! Deren Einkommen sindnur die dafür 1zu1 gekürzten Löhne von Millionen Menschen, die dafür malochen!


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Doors ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 21:50
@ashert:
"Das gleicher Lohn für alle Prinzip war noch zu ziemlich das einzige was imSozialismus richtig lief!"

Gleicher Lohn für alle war in der DDR ungefähr soverbreitet wie der Genex-Golf für alle.
Die Einstufung der Entlohnung des Werktätigenrichtete sich nach dem Wirtschaftszweiglohngruppenkatalog. § 42 des Gesetzbuches derArbeit der DDR (liegt gerade vor mir) bestimmte, dass sich dieser nach denArbeitsanforderungen der Arbeitsbereiche gliedern soll. In den Betrieben wurde eineEinstufung der Werktätigen in die Arbeitsbereiche vorgenommen.Die Lohngruppe desWerktätigen richtete sich nach den im Arbeitsvertrag vereinbarten Arbeitsbereich unterbesonderer Berücksichtigung seiner Qualifikation und nach seinem Verhalten.
Unterschieden wurde hauptsächlich nach
Zeitlöhnen und Leistungsstücklöhnen.Erstere gliederten sich wiederum in Einfachen Zeitlohn bzw. Prämienzeitlohn, der wiederumin individuellen oder kollektiven Prämienzeitlohn unterschieden wurde.
DieLeistungsstücklöhne (Akkord) gliederten sich wiederum in ProportionalenLeistungsstücklohn, d.h. individuellen, kollektiven oder indirekten Leistungsstücklohnoder in Prämienstücklohn.
Dieser Tarifdschungel hatte u.a. zur Folge, dass durch dieIntensivierung der Leistungen jedes einzelnen Werktätigen das Arbeitsergebnis ständigstieg, mit der für die ArbeiterInnen unangenehmen Folge eines ständigen Zurückfallens derDurchschnittslöhne hinter die Entwicklung der Arbeitsproduktivität. Karl Marx hatte fürdiese Form des Lohnraubes bei forcierter Schaffung von Mehrwert einen prägnanten Begriff:Ausbeutung.
Das "Statistische Taschenbuch der DDR", Berlin 1967, das mir geradevorliegt, bietet ein Lohngefälle des durchschnittlichen Monatseinkommens in VEBs von 766Mark für Männer in der metallverarbeitenden Industrie (für Angestellte ohneLeitungsfunktion i.H.v. 772 Mark), für Mitarbeiterinnen in der Bekleidungsindustrie inHöhe von 492 Mark. Leitende MitarbeiterInnen sind übrigens interessanterweise nichterfasst! Prämien für "verdiente Mitarbeiter", die unter Umständen bis zu 10.000 Markbetrugen und im Regelfalle nicht den MalocherInnen am Band, sondern den Herren in derChefetage zu Gute kamen, sind in diesem Buch natürlich auch schamhaft verschwiegen.
Wie war das noch mit dem "Gleichen Lohn für alle"?
Der VEB-Direktor bekam diegleiche Entlohnung wie die Näherin?
Die DDR war sicher nicht die stalinistischeHölle, als die sie hierzulande gern angeprangert wurde, aber das Paradies derWerktätigen???

Lieber Gen. Ashert, ich weiss ja nicht so genau, welcheErfahrungen Du persönlich in der DDR gemacht hast, meine, wenngleich nur aus der Wartedes "kritisch solidarischen BRD-Kommunisten" waren in den Jahren von ca. 1970 bis 1989offenbar andere.

Noch mal zurück zum Architekten des Telespargel:
Der hatteseine eigene Form der Rache für die angeblich gar nicht mal so geringe Entlohnung:
Bei Sonnenschein zeichnete das Licht ein unverkennbares grosses Kreuz auf der Kugel,weshalb die BürgerInnen der Hauptstadt der (DDR) das Bauwerk auch als "St. Walter" oder"Die Rache des Papstes" bezeichneten.


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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 22:10
"Die Reichen sind an allem schuld!"

Genau das ist das Problem, die Verantwortungjemand anderen zu geben.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

12.01.2007 um 22:13
Ich hab ja schon alle Schuld auf mich genommen, weil ich über Durchschnitt verdiene. DerRest kann weiter machen.


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ashert Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

13.01.2007 um 07:30
Im Schürer Report steht genau das Gegenteil:

Die Nettogeldeinnahmen sind mit4,3% jährlich schneller gewachsen als die Warenfonds mit 4%. Für den langfristigenZeitraum 1980 - 1989 ergibt sich ein Verhältnis von 138,9% Steigerung derNettogeldeinnahmen zu 131,4% Steigerung des Warenfonds. Das führte zu einem permanenten,sich ständig vergrößernden Kaufkraftüberhang.

und weiter:

ImZeitraum seit dem VIII. Parteitag wuchs insgesamt der Verbrauch schneller als die eigenenLeistungen. Es wurde mehr verbraucht als aus eigener Produktion erwirtschaftet wurde zuLasten der Verschuldung im NSW, die sich von 2 Mrd. VM 1970 auf 49 Mrd. VM 1989 erhöhthat. Das bedeutet, daß die Sozialpolitik seit dem VIII. Parteitag nicht in vollem Umfangauf eigenen Leistungen beruht, sondern zu einer wachsenden Verschuldung im NSW führte.

Hinzu kommt, daß das Tempo der Entwicklung der Geldeinnahmen der Bevölkerunghöher war als das des Warenfonds zur Versorgung der Bevölkerung. Das führte trotz eineshohen Niveaus der Versorgung zu Mangelerscheinungen im Angebot und zu einembeträchtlichen Kaufkraftüberhang.


Ich glaub nicht das dahinter dieausbeutende Schicht der Betriebsleiter stand, die Gefälle zwischen Arbeitern undFunktionären waren nicht halb so groß wie heute, von den Parteiführern in Wandlitz malabgesehen. Deren Privilegien waren keine volkswirtschaftliche Größe! Es gab keineKapitalbildung ausserhalb der eigenen Immobilie, die Millionenrenditen für einzelneabwirft! Der Staat in seiner Gesamtheit basierte nicht auf Ausbeutung, er war nurundemokartisch und ineffizient durch die Planwirtschaft, im Rahmen der begrenztenMitsprache die man hatte, war aus der Wirtschaft nicht mehr rauszuholen, da hätten höhereLöhne auch nichts dran geändert!

Wo immer es Bananen, Kaffee, Ananas oder auchnur Erdbeeren etc. in der DDR gab, da waren die Stände schon schon leergekauft kaum dassie geöffnet hatten. Ausbeutung sieht anders aus, da bleiben die Regale und Schaufenstervoll, und die Leute müssen teils schon wieder in die Suppenküche wie nach dem Krieg!


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ashert Diskussionsleiter
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Die Reichen sind an allem schuld!

13.01.2007 um 11:26
Genau das ist das Problem, die Verantwortung jemand anderen zu geben.

Wenn dich morgen jemand ausraubt, wer ist dann wohl schuld?


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Die Reichen sind an allem schuld!

13.01.2007 um 13:33
Naja glaub du mann an deinen Sozialismus, ich sage dir aber kein Handwerker wird dir dieWohnung fließen wenn es sich für ihn nicht lohnt.

Der Sozialimus verstößt halteinfach gegen die Menschliche Natur, und nicht zuletzt gegen die ÖkonomischenVerhaltensregeln.


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ashert Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

13.01.2007 um 17:43
Sozialismus hieß bis heute immer nur Planwirtschaft ohne Demokratie, die will kein Menschhaben, am wenigsten ich!

Es geht um gerechte Löhne für alle, die sind imKapitalismus genauso zu machen! Wenn es keine Ausbeutung mehr gibt, könnte man sicherlichsogar Polizei, Bildung und Armee etc. gefahrlos privatisieren.

Allerdingsnatürlich nicht solange die Mehrheit glaubt, ihre Hungerlöhne und Almosen sind die Folgevon zu wenig Fleiß, oder einem Mangel an Geld im Land!
Mit dieser Illusion gehört jawohl aufgeräumt!

Als die Mauer damals fiel, galt der Westen vorallem auch alsdas Bananenland für Wohlstand für alle. Das war er zeitweise teils auch, die Unterschiedezwischen Arm und Reich waren nicht halb so ausgeprägt!

Das Steuer undLohnsystem war ein vollkommen anderes als heute und ging damals viel weniger zu Lastender Masse, nahezu alle Steuern und Abgaben waren für die Mehrheit niedriger und nur diefür Reichen waren dafür viel höher als heute! Spitzensteuersatz, Vermögenssteuer etc.

Der Westen war selber fast schon sozialistisch im Lohnsystem, in Verbindung mitfreier Markwirtschaft konnte dieser Sozialismus, den marxschen natürlich auch leichtüberwinden, aber er war ihm nicht wirklich eigen, und darum arbeiten heute alle KonzernLobbyisten und ihre Politiker auch wieder an der Herstellung der frühkapitalistischerZustände wie um die Jahrhundertwende! Mit Privilegien ohne Ende auf der einen Seite unddem Elend der Massen die nur die Hausdiener stellen auf der anderen! Die romatischeVerklärung davon, läuft sogar schon im TV...


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Die Reichen sind an allem schuld!

13.01.2007 um 17:59
Es geht um gerechte Löhne für alle, die sind im Kapitalismus genauso zu machen! Wenn eskeine Ausbeutung mehr gibt, könnte man sicherlich sogar Polizei, Bildung und Armee etc.gefahrlos privatisieren

Wer entscheidet denn was Gerecht ist?

Dasempfindet jeder subjektiv anders.




Das Steuer und Lohnsystem warein vollkommen anderes als heute und ging damals viel weniger zu Lasten der Masse, nahezualle Steuern und Abgaben waren für die Mehrheit niedriger und nur die für Reichen warendafür viel höher als heute! Spitzensteuersatz, Vermögenssteuer etc.



Das Steuer und lohnsystem ist das Gleich wie 1989, der ein oder andere Satz wurdegeändert, und die Gewerkschaften haben Gottseidank an Einfluss verloren.

DieDeutschen dachten ihre Wohlstandszeit könnten sie ewig so waren,

Anbei sind es ein Bruchteil der Bevölkerung der die Hauptsteuereinnahmen bildeet.


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Hansi ehemaliges Mitglied

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Die Reichen sind an allem schuld!

13.01.2007 um 20:46
Man sollte sich doch mehr Gedanken um die Abschaffung der Armut als des Reichtums machen.


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